Derby: Austrias Suche nach dem Glanz beim Erzrivalen

FUSSBALL - CL Quali, A.Wien vs Hafnarfjoerdur
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Der Meister gastiert beim 306. Wiener Derby in Hütteldorf und will endlich zur spielerischen Leichtigkeit der Vorsaison zurückfinden.

Wien. Nach dem durchwachsenen Saisonstart sucht die Austria ausgerechnet beim Erzrivalen den Weg zurück auf die Erfolgsspur. Im ausverkauften Hanappi-Stadion empfängt Rapid heute (16.30 Uhr, ORF eins) den Meister zum 306. Wiener Derby. In den bisherigen Spielen vermochte Violett nur wenig davon zu zeigen, was in der vergangenen Spielzeit zum Titel geführt hatte. Nach drei Runden hält die Austria bei nur einem Sieg und vier Punkten. Vor allem das 0:0 in der Champions-League-Qualifikation gegen Hafnarfjördur war eine derartige spielerische Offenbarung, dass nicht einmal der Aufstieg ins Play-off am Verteilerkreis nachhaltige Ruhe aufkommen ließ.

„Wenn man die Leistungen dieser Woche sieht, sind wir der Underdog“, sagte Austria-Trainer Nenad Bjelica sarkastisch. Denn während Violett noch nach der Vorjahresform sucht, sammelte Rapid fleißig Selbstvertrauen. In Unterzahl gewannen die Hütteldorfer am Sonntag in Graz, in der Europa-League-Qualifikation wurde Asteras Tripolis mit einem 3:1-Erfolg ausgeschaltet. „Aber wir haben jetzt diesen Rucksack, aufsteigen zu müssen, erfolgreich abgelegt. Im Gespräch mit den Spielern merkt man, dass die Mannschaft motiviert ist, ein anderes, besseres Gesicht zu zeigen“, ergänzte der Kroate. Schließlich gilt es für die Austria auch eine Serie zu verteidigen, seit neun Spielen ist Violett gegen den grün–weißen Erzrivalen ungeschlagen, in den letzten drei Duellen im Hanappi-Stadion ging man als Sieger vom Platz. Bjelica selbst weiß jedenfalls, wie man gegen Rapid reüssieren kann. In der vergangenen Saison blieb er mit dem WAC ungeschlagen, holte drei Siege und ein Remis.


Optimismus. Rapid schenkt diesen Zahlen jedoch genauso wenig Bedeutung wie der Tatsache, dass die Austria nach ihrem Europacup-Auftritt einen Tag mehr Regeneration hatte. Stattdessen dominiert in Hütteldorf der Optimismus. „Die Burschen sind gut drauf, treten selbstbewusst auf und spielen einen guten Fußball. Wir wollen den Zuschauern wieder etwas bieten“, erklärte Trainer Zoran Barišić. Die Vorfreude auf die Partie sei daher sehr groß. „Solche Spiele sind wichtig für die Entwicklung der jungen Mannschaft, die bringen uns weiter“, ergänzte der 43-Jährige. Obwohl Rapid in der Liga noch ungeschlagen ist, will Barišić von einer Favoritenrolle nichts wissen. „Es ist alles offen.“

Die zuletzt angeschlagenen Marcel Sabitzer und Christopher Dibon könnten zum Einsatz kommen, Barišić werde aber „kein Risiko eingehen“. Louis Schaub dürfte nach seinem Doppelpack gegen Tripolis in die Startelf rücken, den aufgetretenen Hype um den Jungstar sieht sein Trainer nicht gerne. „Mir ist das nicht recht. Louis ist aber sehr bodenständig und kann sicher mit der Situation umgehen. Ich werde mich aber mit ihm unterhalten und ihm mitteilen, dass er fokussiert bleiben muss und sich nicht verrückt machen lassen darf.“

Auch Sportdirektor Helmut Schulte hofft auf seinen ersten Derbysieg. „Die Mannschaft hat sich das nötige Selbstvertrauen erarbeitet und sollte das jetzt nutzen“, sagte der Deutsche.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2013)

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