Löw verspricht Sieg über Österreich

Loew verspricht Sieg
Loew verspricht Sieg (c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Deutschland will sich vorzeitig für die WM 2014 in Brasilien qualifizieren, Bundestrainer Joachim Löw streut Marcel Koller vor dem Duell am Freitag in München Rosen.

München. Joachim Löw, der deutsche Bundestrainer, gehört zu jenen Fußballbetreuern, die sehr diplomatisch agieren können. Darum beantwortet der ehemalige Austria- und Tirol-Coach auch schön brav alle Fragen, die vor dem WM-Qualifikationsspiel am Freitag in München den Außenseiter betreffen. Er weiß, dass sich die Österreicher ausgerechnet gegen seine Mannschaft zuletzt recht tapfer gewehrt haben. Und darum rechnet Jogi Löw auch diesmal mit erheblichem Widerstand. Es handelt sich dabei natürlich um die üblichen Schmeicheleien, die Deutschen sind eben gute Gastgeber, die Beziehungen zwischen dem DFB und dem ÖFB gelten beispielsweise als ausgezeichnet.

Die Rosen sind also gestreut, Löw lobte vor allem die Arbeit von Marcel Koller. Unter dem Schweizer hätte die österreichische Nationalmannschaft weitere Fortschritte gemacht. „Sie ist unter Marcel Koller wahnsinnig gereift“, so das wörtliche Zitat. Und weiters: „Koller ist verantwortlich dafür, dass Österreich organisierter spielt, auch dank der Schweizer Genauigkeit.“

Mit Schweizer Präzision allein lässt sich das nicht erklären, auch wenn das zumindest ein Mosaik-Steinchen ist. Die Mannschaft von Marcel Koller hat Qualität, das hat sie beispielsweise gegen Schweden bewiesen. Der Schweizer, der Bundesliga-Erfahrung hat, den deutschen Fußball in- und auswendig kennt, gehört nicht zu den Trainern, die große Kampfansagen machen. Er sagt nur: „Die WM-Qualifikation wird noch spannend.“ Das Duell mit Deutschland aber wird nicht über das Schicksal entscheiden. „Wenn wir Zweiter werden wollen“, hat Koller in einem Interview für den deutschen Verband (www.dfb.de) gesagt, „dürfen wir auch ein Spiel gegen Deutschland nicht abschenken. Klar, Österreich hat seit 1931 in Deutschland nicht mehr gewonnen. Und natürlich wird das ein schwieriges Unterfangen. Aber in einem Spiel ist durchaus etwas möglich. Wir haben eine gute, selbstbewusste Mannschaft. Chancenlos sind wir nicht.“

Koller weiß, dass die Erwartungen wieder einmal sehr hoch sind. „Es herrscht gerade eine gewisse Euphorie. Die Österreicher spüren, dass etwas möglich ist. Unsere Heimspiele sind schnell ausverkauft, die Stimmung ist sehr gut. Wir haben die Fans auf unsere Seite gebracht – und das ist etwas sehr Schönes. Natürlich ist das alles abhängig von guten Spielen und Ergebnissen. Damit wachsen das Vertrauen und die Lust, die Mannschaft zu unterstützen.“ Wobei der Teamchef zugibt: „Aber dieses Eis ist noch recht dünn. Das müssen wir festigen!“

Deutschland hat sich in den vergangenen drei Länderspielen in der Abwehr nicht als sehr sattelfest erwiesen. Aber am Spielstil will Joachim Löw nichts ändern. „Ich bin nicht bereit zu sagen, unsere Mannschaft spielt nur noch auf Konter.“ Was folgte, das war ein Versprechen: „Wir schießen auf jeden Fall mehr Tore als wir bekommen gegen Österreich.“ Mit Siegen gegen Österreich und Färöer (auswärts) will man das WM-Ticket vorzeitig lösen. „Wir haben nichts zu verschenken. Der Ernst der Situation ist uns absolut bewusst. Wir werden Österreich nicht unterschätzen.“

ÖFB-Teamchef Koller hat indes Marcel Sabitzer nachnominiert, der Rapid-Spieler war eigentlich für die Unter21-Auswahl vorgesehen. „Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wir wollen auf Nummer sicher gehen, sollte im Training noch etwas passieren“, sagt der 52-Jährige. Fest steht, dass einige Spieler etwas angeschlagen sind, vor allem Zlatko Junuzović. Der Werder-Legionär verspürt Schmerzen. Aus der Verletzung aber wird ein Geheimnis gemacht.

Auf einen Blick

Österreichs Nationalteam hat Besuch von den Dopingkontrolloren bekommen. Die deutsche Mannschaft wurde in den vergangenen Tagen bereits zweimal zum Test gebeten.

Umfrage (Sky und GfK): 43 Prozent glauben an eine erfolgreiche WM-Qualifikation.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2013)

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