Rapid gewinnt und beendet Derby-Negativserie

FUSSBALL TIPP3-BUNDESLIGA: FK AUSTRIA WIEN - SK RAPID WIEN
FUSSBALL TIPP3-BUNDESLIGA: FK AUSTRIA WIEN - SK RAPID WIENAPA/GEORG HOCHMUTH
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Terrence Boyd stellt Austria in letzter Minute ein Bein, Rapid beendet mit dem 1:0-Sieg die Sieglosigkeit nach zehn Spielen.

Zum 307. Mal trafen sich Austria und Rapid am Sonntag zum direkten Kräftevergleich. Das matte 0:0 im ersten Saisonduell hatte die spielerische Latte nicht sonderlich hoch gelegt, allzu hohe Erwartungen waren angesichts der derzeitigen Mittelständerrolle beider Wiener Großklubs auch diesmal in der Generali-Arena nicht angebracht.

Austria-Trainer Nenad Bjelica wartete wie angekündigt mit einer Systemumstellung auf, brachte mit Roman Kienast, der gegen Atletico Madrid aufgezeigt hatte, einen zweiten Stürmer neben Philipp Hosiner. Doch die taktische Finesse brachte nicht den erhofften Erfolg. Die Verunsicherung war dem violetten Spiel anzumerken, beide Stürmer bekamen kaum brauchbare Bälle. Rapid hingegen begann ambitioniert und zeigte schöne Kombinationen, allerdings nur bis zur Strafraumgrenze. Sowohl Louis Schaub (8.) als auch Brian Behrendt (10.) legten sich den Ball im entscheidenden Moment zu weit vor. Wenig später rettete Markus Suttner in höchster Not gegen Schaub (14.).

Von der Austria-Offensive war wenig bis nichts zu sehen, beim ersten Lebenszeichen fehlten dennoch nur Zentimeter. Kienast legte eine Hereingabe für Hosiner ab, dessen Schuss traf die Querlatte (22.). Nach diesem Weckruf nahm auch der Meister am Spielgeschehen teil, spielerische Höhepunkte blieben auf beiden Seiten weiterhin Mangelware, die großen Chancen blieben gänzlich aus. Ein Weitschuss von Suttner verfehlte klar das Ziel (29.), Terrence Boyd setzte nach einer Ecke den Kopfball über das Tor (37.). Vor dem Pausenpfiff hatten die Gäste das Glück auf ihrer Seite. Ein Schuss von Tomas Jun sprang Christopher Trimmel klar an die Hand. Der Pfiff von Schiedsrichter Grubelnik blieb aber aus.

Fortuna hilft Rapid

Nach Wiederanpfiff plätscherte die Partie weiter auf überschaubarem Niveau dahin. Immerhin fand Rapid in persona Marcel Sabitzer die erste herausgespielte Torchance vor. Nach Pass von Steffen Hofmann setzte der 19-Jährige den Ball ins Außennetz (56.). Beide Trainer reagierten auf die blasse Vorstellung, Bjelica brachte mit Tomas Simkovic und Srdan Spiridonovic eine komplett neue Flügelzange. Auch Barisic versuchte der Offensive mit Dominik Starkl einen neuen Impuls zu geben.

Doch einfache Fehler und Ungenauigkeiten verhinderten weiterhin einen strukturierten Spielaufbau. Dann haderte Austria erneut mit dem Pech. Nach schöner Flanke von Suttner traf auch Kienast mit seinem Kopfball aus fünf Metern nur die Latte (67.). Auf der Gegenseite war Heinz Lindner nach starkem Solo von Hofmann zur Stelle (71.). Als das nächste 0:0 bereits amtlich schien, setzte sich plötzlich Terrence Boyd in Szene. Nach einer Flanke von Thomas Schrammel setzte sich der US-Amerikaner im Luftkampf gegen Suttner durch und köpfelte zum 1:0 ein (88.). Die verzweifelte Schlussoffensive der Austria konnte die Niederlage nicht mehr abwenden.

Damit durfte Rapid erstmals seit zehn Spielen einen letztlich überaus glücklichen Sieg gegen den Erzrivalen feiern. "Wir wurden immer wieder auf diese Statistik angesprochen, daher tut dieser Sieg richtig gut", sagte Trainer Barisic. "Wir hatten Chancen, daher war es verdient, wenn auch durch das späte Tor natürlich glücklich."

Bjelica erlitt am Sonntag auch einen weiteren Rückschlag. Er muss das Champions-League-Spiel gegen Atletico Madrid am 6. November von der Tribüne aus verfolgen. Nach dem Ausschluss im Heimspiel verhängte die Uefa eine Sperre von einem Spiel.

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