Wiedererstarkte Admira findet neue Hoffnung, Innsbruck bleibt ratlos

Bundesliga. Im 307. Wiener Derby trennten sich Austria und Rapid nach mäßiger Vorstellung wie schon im ersten Saisonduell mit 0:0. Violett hatte zudem zweimal Pech, Philipp Hosiner und Roman Kienast trafen jeweils die Latte. Die Hütteldorfer warten damit schon seit elf Spielen auf einen vollen Erfolg gegen den Erzrivalen.

Wien. Zum 307. Mal trafen sich Austria und Rapid am Sonntag in der Generali–Arena zum direkten Kräftevergleich. Das matte 0:0 im ersten Saisonduell hatte die spielerische Latte nicht sonderlich hoch gelegt, allzu hohe Erwartungen waren angesichts der derzeitigen Mittelständerrolle der beiden Wiener Großklubs auch diesmal nicht angebracht.

Austria-Trainer Nenad Bjelica wartete wie angekündigt mit einer Systemumstellung auf, brachte mit Roman Kienast, der gegen Atletico Madrid aufgezeigt hatte, einen zweiten Stürmer neben Philipp Hosiner. Doch die taktische Finesse brachte nicht den erhofften Erfolg. Die Verunsicherung war dem violetten Spiel deutlich anzumerken, Kienast und Hosiner bekamen kaum brauchbare Bälle. Rapid hingegen begann ambitioniert und zeigte schöne Kombinationen, allerdings nur bis zur Strafraumgrenze. Sowohl Louis Schaub (8.) als auch Brian Behrendt (10.) legten sich den Ball im entscheidenden Moment zu weit vor. Wenig später rettete Markus Suttner in höchster Not gegen Schaub (14.).

Von der Austria-Offensive war bis dahin nichts zu sehen, beim ersten Lebenszeichen aber fehlten nur Zentimeter auf den Torerfolg. Kienast legte eine Hereingabe für Hosiner ab, dessen Schuss traf die Querlatte (22.). Nach diesem Weckruf nahm auch der Meister am Spielgeschehen teil, spielerische Höhepunkte aber blieben auf beiden Seiten Mangelware und die großen Chancen gänzlich aus. Ein Weitschuss von Suttner ging vorbei (29.), Terrence Boyd setzte nach einer Ecke den Kopfball über das Tor (37.). Vor dem Pausenpfiff hatten die Gäste das Glück auf ihrer Seite. Ein Schuss von Tomas Jun sprang Christopher Trimmel klar an die Hand, die Pfeife von Schiedsrichter Grubelnik aber blieb stumm.

Fortuna trägt grün-weiß

Nach Wiederanpfiff plätscherte die Partie weiter auf überschaubarem Niveau dahin. Immerhin fand Rapid in persona Marcel Sabitzer die erste herausgespielte Torchance vor. Nach Pass von Steffen Hofmann setzte der 19-Jährige den Ball ins Außennetz (56.). Beide Trainer reagierten auf die blasse Vorstellung, Bjelica brachte mit Tomas Simkovic und Srdan Spiridonovic eine komplett neue Flügelzange. Auch Barisic versuchte der Offensive mit Dominik Starkl einen neuen Impuls zu geben. Doch einfache Fehler und Ungenauigkeiten verhinderten weiterhin einen strukturierten Spielaufbau.

Dann musste die Austria erneut mit Pech hadern. Nach schöner Flanke von Suttner traf Kienast mit seinem Kopfball aus fünf Metern wieder nur die Latte (67.). Auf der Gegenseite war Heinz Lindner nach starkem Solo von Hofmann zur Stelle (71.).

In der Champions League muss Bjelica das Spiel gegen Atletico Madrid am 6. November von der Tribüne aus verfolgen. Nach dem Ausschluss im Heimspiel verhängte die Uefa vorläufig eine Sperre von einem Spiel. Über das endgültige Strafausmaß wird am Mittwoch entschieden. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2013)

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