Europa League: Erfolgsserie mit historischem Glanz

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Salzburg schrieb mit der zweiten Gruppenphase ohne Punkteverlust Geschichte. Weitere Siege könnten sogar einen Fixplatz in der Champions League einbringen.

Salzburg/Wien. Es war ein historisches Kunststück, mit dem Salzburg diesen Herbst in der Europa League beschloss. Der österreichische Tabellenführer feierte gegen Esbjerg einen ungefährdeten 3:0-Heimerfolg und blieb damit als erste Mannschaft in der Geschichte zum zweiten Mal nach 2009/2010 in der Gruppenphase ohne Punkteverlust. „Das war eine reife Leistung“, sagt Trainer Roger Schmidt. Die Vorstellung hinterließ auch bei Global Sports Director Gerard Houllier Eindruck, der den Spielern noch in der Kabine gratulierte. „Er hat die Art und Weise des Fußballs, den wir spielen, gelobt“, verriet Schmidt, dessen Mannschaft nach den Duellen mit Standard Lüttich, Elfsborg und Esbjerg als einzige neben Tottenham beim Punktemaximum von 18 Zählern (Torverhältnis 15:3) hält.

Salzburg dominierte den erschreckend schwach spielenden dänischen Cupsieger nach Belieben und vergab durch fahrlässige Chancenverwertung einen noch höheren Sieg. Alan hätte nach Sadio Manes Führung im Alleingang für die Entscheidung sorgen können, der Brasilianer ließ aber gleich drei Großchancen ungenützt. „Oft gehen die einfachsten Sachen nicht hinein. Er hätte sich für seine gute Leistung ein Tor verdient“, meinte Schmidt. Immerhin verbuchte Alan den Assist zu Manes zweitem Treffer. Zuvor hatte Kevin Kampl einen weiteren bärenstarken Auftritt mit einem Tor gekrönt. „Wir waren völlig chancenlos. Ich traue Salzburg noch viel zu“, meinte Esbjerg-Trainer Mick van Buren, dessen Team sich mit Platz zwei trösten durfte.

Nun will Salzburg weiter Geschichte schreiben. Im vierten Anlauf soll erstmals der Sprung in das Achtelfinale gelingen. Als Gruppensieger ist Salzburg zwar gesetzt, dennoch drohen bei der Auslosung am Montag in Nyon (13 Uhr, live, Eurosport) Kaliber wie Juventus Turin, FC Porto oder Ajax Amsterdam, die aus der Champions League abgestiegen sind. „Mit der Auslosung beschäftige ich mich nicht. Egal, was sich ergibt, wir haben die Chance weiterzukommen und werden alles versuchen, um aufzusteigen“, sagte Schmidt.

Wettrennen mit der Schweiz

Weitere Siege der Salzburger könnten zudem den österreichischen Fußball auf eine neue Stufe heben. Dank den Erfolgen in der Europa League und Austrias Auftreten in der Champions League ist Rot-Weiß-Rot im Rennen um einen Fixplatz in der Königsklasse für die Saison 2015/16. In der dafür maßgeblichen Uefa-Fünfjahreswertung liegt die Bundesliga an der 14. Stelle. Nur 1,5 Punkte fehlen auf den 13. Rang, der aller Voraussicht nach den Quotenplatz in der Gruppenphase garantieren würde. Vor Österreich rangiert die Schweiz, die mit dem FC Basel ebenfalls noch einen von fünf angetretenen Bewerbern in der Europa League hat. Um die Eidgenossen zu überholen, muss Salzburg acht Punkte mehr als der Schweizer Meister machen– gleichbedeutend mit vier Siegen, ein sehr schwieriges Unterfangen.

Selbst wenn dies nicht gelingt, ist der Top-15-Platz und damit der fünfte Europacup-Teilnehmer für 2015/16 Österreich bereits so gut wie sicher. Denn Tschechien (Pilsen und Liberec in der Europa League) hat als 15. 2,075 Punkte Rückstand, und Rumänien ist als 16. im Europacup nicht mehr vertreten.

Rapid trauert um Fan

Rapid erlebte in Kiew nicht nur eine sportliche Enttäuschung, sondern auch eine menschliche Tragödie. Nach der 1:3-Niederlage im Finale um den Aufstieg gegen Dynamo Kiew brach ein langjähriger VIP-Fan vor dem Stadion wegen eines Herzinfarkts zusammen. Die sofort eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos. Der regelmäßige Europacup-Begleiter der Hütteldorfer verstarb noch an Ort und Stelle.

EUROPA LEAGUE SECHZEHNTELFINALE

Gesetzt:Salzburg, Trabzonspor (Janko), Basel*, Schachtjor Donezk*, Benfica Lissabon*, Napoli*, Valencia, Rasgrad, Rubin Kasan, Fiorentina, Eintracht Frankfurt, FC Sevilla, Lyon, Genk, Tottenham, Paok Saloniki .
Ungesetzt: Dynamo Kiew (Dragović), Odessa (Berger), Juventus*, Pilsen*, FC Porto*, Ajax*, Swansea, Esbjerg, Maribor, Dnjepropetrowsk, Maccabi Tel Aviv, Liberec, Betis Sevilla, Lazio, Machatschkala, Alkmaar.

*Drittplatzierte aus der Champions League

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.12.2013)

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