Auch Kritik kann Teil des Entwicklungsprozesses sein

Fußball-Bundesliga. Rapid fühlt sich glücklich, Austria hadert mit umstrittener Elfmeter-Entscheidung und Salzburg feierte gegen WAC ein Torfestival, siegte mit 5:0.

Salzburg/Wien. Die „Tormaschine“ der Salzburger ist wieder auf Touren. Das 0:0 gegen den FC Basel in der Europa League war zum Abschluss der 27. Bundesligarunde gegen den WAC schnell vergessen. In gewohnter Manier spielten sich Kampl, Svento, Mane und Soriano die Bälle zu. Die Mannschaft von Didi Kühbauer setzte sich zwar mit allen Mitteln ihrer Kunst zur Wehr, verhindern konnte sie die 0:5-Niederlage freilich nicht. Zu dominant und bestimmend trat Salzburg auf. Die Tore schossen Soriano (33., 76.), Lazaro (64.), Berisha (82.) und Klein (84.).

Damit wurde der nächste Schritt in Richtung Meisterschaft geschafft und schon am Samstag könnte Salzburg den frühesten Titelgewinn gegen Wr. Neustadt der Ligageschichte fixieren. Seit Sonntag ist das jedenfalls Gewissheit – nur Grödig (40 Punkte) könnte die Bullen noch abfangen. Austria (39) ist bereits aus dem Titelrennen und entthront. Salzburg-Coach Roger Schmidt sagt: „Das war ein tolles Spiel, wir sind voll auf Kurs.“

Die 27. Bundesligarunde ist auch ganz nach dem Geschmack von Rapid verlaufen. Mit dem 1:0-Heimsieg über Ried verbesserten die viertplatzierten Hütteldorfer ihre Position im Europacup-Rennen – der Vorsprung auf den Fünften aus Ried beträgt nun vier Punkte, dafür liegt die Austria nach dem 1:1 bei Sturm Graz nur noch aufgrund der besseren Tordifferenz vor dem Erzrivalen. Zudem schmolz der Rückstand der Grün-Weißen auf den Tabellenzweiten Grödig nach dem 1:1 des Aufsteigers gegen Schlusslicht Innsbruck auf einen Punkt. Dennoch gab sich Trainer Zoran Barišić zurückhaltend. „Ich versuche, bei einem Sieg demütig und bescheiden zu bleiben, damit man danach nicht zu tief fallen kann“, sagte der Wiener.

Einmal mehr hob der Wiener die positive Entwicklung hervor. „Die Burschen spielen einen guten Fußball. Man hat wieder einmal ein Team gesehen, das gemeinsam kämpft und sich unbedingt weiterentwickeln will“, erklärte Barišić, dessen Klub nach der jüngsten Misserfolgsserie unter Druck geraten war. „Auch die Kritik war Teil unseres Entwicklungsprozesses. Man hat gegen Ried gesehen, dass die Mannschaft mit dem Druck richtig umgehen will.“

Ried liegt nach dem fünften Match en suite ohne Sieg vier Zähler hinter dem von der Austria gehaltenen dritten Rang, der immerhin zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation berechtigt. Die „Veilchen“ mussten sich auswärts gegen Sturm Graz mit einem 1:1 begnügen und haderten danach mit einer umstrittenen Penalty-Entscheidung zugunsten der Gastgeber. „Wenn das ein Foul war, dann müsste es 15 bis 20 Elfer pro Spiel geben“, schimpfte Trainer Herbert Gager. Er war kaum zu beruhigen, auch Goalie Heinz Lindner schloss sich dieser Meinung an. „Wir hätten noch lange spielen können, und Sturm hätte kein Tor gemacht. Die Situation vor dem Elfmeter war ein normaler Zweikampf. Es ist bitter, dass wir nun mit nur einem Punkt nach Hause fahren.“

Bei Sturm-Coach Darko Milanič sorgte das Unentschieden für große Erleichterung. „Wir haben diesen Punkt verdient. Es war sehr wichtig, wie die Spieler nach den letzten Partien reagiert haben.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.03.2014)

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