Fußball: Nullnummer bei Westderby

FUSSBALL - BL, RBS vs Wacker
FUSSBALL - BL, RBS vs Wacker(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Mathias Mandl)
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Meister Red Bull Salzburg und Wacker Innsbruck trennten sich am Samstagabend 0:0. Den Tirolern hilft der Punkt im Abstiegskampf aber wenig.

Zahlreiche fahrlässig vergebene Chancen haben Meister Salzburg beim 0:0 gegen Wacker Innsbruck am Samstag einen Sieg gekostet. Somit blieben die "Bullen" auch im zweiten Spiel nach vorzeitig fixiertem Titel ohne Sieg. Das Innsbrucker Wunder blieb aber aus, den Tirolern ist mit dem Remis nicht gedient. Sechs Runden vor Schluss liegt man bereits elf Punkte hinter der Admira bzw. Wr. Neustadt.

Salzburg ist nun schon 32 Heimspiele in Serie ungeschlagen, auf den von Grün-Weiß gehaltenen Torrekord aus der Saison 1985/86 von 101 Treffern fehlen den Salzburgern weiterhin drei Tore. Getrübt war eine bis zum Ende spannende Partie von einer schweren Verletzung Peter Gulacsis. Salzburgs Tormann musste nach einem Zusammenprall mit einem Gegner umgehend ins Krankenhaus.

Im Gegensatz zur 0:3-Schlappe bei der Austria am Mittwoch trat Salzburg in Bestbesetzung an, auch der wiedergenesene Außenverteidiger Andreas Ulmer war erstmals seit seiner gegen Ajax am 27. Februar erlittenen Verletzung mit an Bord.

Erwartungsgemäß dominierten die Hausherren auch, ließen aber alleine vor der Pause zahlreiche gute Chancen fahrlässig liegen. Nach 35 Sekunden setzte Alan einen Volley nach Kampl-Lupfer übers Tor, der Vorbereiter scheiterte 13 Minuten später dann an Safar. Kurz darauf vergab der alleinstehende Soriano die nächste Möglichkeit, schließlich gingen ein Hinteregger-Kofpball (20.) und ein Weitschuss Ilsankers (23.) über den Tiroler Kasten.

Ansonsten aber hielt die Fünferkette der Gäste, die sich dabei offenbar Anleihen bei der Austria genommen hatten. Und nach rund einer halben Stunde hätten die auf blitzschnelle Konter bedachten Gäste die "Bullen" auch fast überwunden. Wernitznig setzte nach 3:1-Überzahl den Ball jedoch nur neben das Tor (25.), Gulacsi musste gegen Edomwonyi (36.) eingreifen und rettete in der Schlussminute der ersten Hälfte im Herauslaufen spektakulär.

Mut, den der Ungar teuer bezahlte: Der 23-Jährige prallte mit Schilling unglücklich zusammen und war kurzfristig bewusstlos. Ersten Informationen soll der Goalie, der auch seine Zunge verschluckt haben soll, eine schwere Gehirnerschütterung erlitten haben, er wurde sofort ins Spital gebracht.

Die Salzburger begannen die zweite Hälfte ähnlich stark wie die erste, gingen mit ihren Möglichkeiten - darunter mehrere Topchancen - aber neuerlich höchst verschwenderisch um. Alan (48., 72., 74., 83.), Mane (49., 57.), Ramalho (61., 68./per Kopf nur Zentimeter am Tor vorbei) und Soriano (70., 79., 93.) brachten den Ball allesamt nicht im Kasten unter, sorgten so aber zumindest für Spannung bis zum Schluss.

Dass Innsbruck schließlich daraus nicht Kapital schlagen konnte, lag auch an Edomwonyi, der in der 73. Minute völlig allein aus 16 Metern Gulacsis Ersatzmann Walke den Ball in die Hände schupfte. Im Finish kamen Hinterseer (90./Walke hielt) und Djokic (92./daneben) noch zu zwei durchaus gefährlichen Kopfballchancen.

"Wir hätten es auf der Schaufel gehabt"

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Das Wichtigste ist, dass Gulacsi keine gröbere Verletzung erlitten hat (vorerst gab es keine neuen Nachrichten aus dem Spital, Anm.). Ich gratuliere Innsbruck zum leidenschaftlichen Kampf. Wir hatten genügend glasklare Chancen. Vor allem in den ersten 20 Minuten waren vier Hundertprozentige dabei. Wenn man da das Tor nicht macht, macht man es sich gegen einen defensivstarken Gegner nicht leichter. Egal ob Viererkette oder Perlenkette, es liegt nicht am System des Gegners, sondern ganz einfach daran, dass wir heute zu viele Chancen vergeben haben."

Michael Streiter (Innsbruck-Trainer): "Das war heute moralisch ganz wichtig für uns, wir müssen ganz einfach daran glauben. Es sind noch 18 Punkte zu vergeben, da kann noch einiges passieren. Vor allem muss die Mannschaft jetzt die Trainingsleistungen umsetzen, wie sie es heute bereits gemacht hat. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen: Vier hundertprozentige Chancen, das haben nicht viele Mannschaften in Salzburg gehabt. Wir hätten es auf der Schaufel gehabt, das Ding zu drehen. Letztendlich ist es ein Punkt, der uns nicht wirklich weiterhilft."

(APA)

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