Bundesliga: Torreiche Festspiele da, triste Trauerspiele dort

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Salzburg feiert Torrekord mit 101 Treffern, Innsbruck stolpert unentwegt dem Abstieg entgegen.

Grödig/Innsbruck. Salzburg kann als Meister doch gewinnen. Nach zwei Partien mit nur einem Punkt und ohne Torerfolg kehrten die „Bullen“ im Salzburger Derby in Grödig mit dem 3:1 auf die Siegerstraße zurück. Der von Rapid seit der Saison 1985/86 gehaltene Torrekord wurde mit 101 Saisontreffern schon fünf Runden vor Schluss egalisiert.

„Es war unmöglich, hier Fußball zu spielen, man braucht fünf Kontakte, bis man den Ball kontrollieren kann. Der Platz ist ein absoluter Rübenacker“, ärgerte sich Trainer Roger Schmidt über den Zustand des Geläufs. Über den Sieg konnte sich der Deutsche aber klarerweise freuen. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie die Bedingungen annehmen und sich durchbeißen kann“, sagte Schmidt. Ein glückliches Händchen bewies er mit der Einwechslung von Ulmer, der schon wenige Augenblicke danach traf. „Das war ein absolutes Traumtor“, lobte Salzburgs Coach seinen Linksverteidiger.

Seit Montag ist bekannt, dass die Grödiger mit einem neuen Trainer in die nächste Saison gehen werden. Die Suche nach dem Hütter-Nachfolger ist in vollem Gang. Laut Manager Christian Haas gibt es vier, fünf Kandidaten, mit denen schon in der nächsten Woche erste Gespräche geführt werden sollen. „Wir bevorzugen eine österreichische Lösung“, betonte Haas. Unter Zeitdruck setzt er sich nicht. „Wenn es schnell geht, haben wir schon in zwei, drei Wochen einen neuen Trainer.“

Innsbrucker Resignation

In Innsbruck hatte man im Abstiegskampf auf ein Wunder gehofft. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen den WAC ist der Abstieg der Tiroler in die Erste Liga nun aber so gut wie besiegelt. Zwölf Punkte fehlen auf Rang neun – und das fünf Runden vor Schluss. Wiener Neustadt und Admira können also gelassen in die letzten Spiele gehen.

Seit 13 Spielen haben die Tiroler schon nicht mehr gewonnen, unter dem im Winter verpflichteten Trainer Michael Streiter gab es fünf Unentschieden und fünf Niederlagen. Das ist zu wenig, um die Trendwende zu schaffen. „Wir haben die Gewissheit, dass wohl nicht mehr zu machen ist vom Sportlichen her“, ist sich Streiter bewusst. Deshalb müsse nun auch die Arbeit am „Plan B“ forciert werden. „Es müssen neue Gesichter her, um neuen Schwung zu bringen“, sagte der Wacker-Trainer.

Ganz abgehakt hat Streiter das Kapitel Bundesliga aber doch wieder nicht. „Wir werden versuchen, die restlichen Spiele so gut wie möglich zu gestalten. Dann wird man sehen, was herauskommt“, sagt der 48-Jährige. Faktum ist aber, dass die Tiroler fünf Siege und eine extreme Negativserie von Admira oder Wr. Neustadt brauchen. Das ist in dieser Kombination allerdings höchst unwahrscheinlich. Die Statistik macht den Innsbruckern keinen Mut, es hat noch nie in der Bundesliga-Geschichte eine Mannschaft geschafft, in den letzten fünf Runden einen Zwölf-Punkte-Rückstand aufzuholen...

Gründe für die Innsbrucker Misere gibt es sonder Zahl. Die Offensivschwäche ist augenscheinlich, in zehn Spielen gelangen im Frühjahr nur sieben Tore. Die Abwehr war zwar stabiler als noch im Herbst, kassierte 13 Gegentore (49 in 21 Partien im Herbst), leistete sich aber trotzdem immer wieder entscheidende Fehler – vor allem wie gegen den WAC stets in den Schlussminuten –, was wertvolle Punkte kostete. „Wir schaffen es einfach nicht, die Verkrampfung zu lösen, und waren nicht in der Lage, unsere Aktionen fertigzuspielen. Da sieht man, was los ist in den Köpfen der Spieler“, sagt Streiter. Er könne nur versuchen, diese Blockaden zu lösen, die Spieler vorzubereiten – wenn aber Tore ausbleiben, ist der Abstieg besiegelt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.04.2014)

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