Ein unverhoffter Lichtblick in Innsbruck

FUSSBALL - BL, Ried vs Wacker
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Der Tabellenletzte schöpft noch einmal Hoffnung. Rapids Trainer Barišić genervt.

Wien. Noch sind die Lichter nicht ausgegangen über dem Innsbrucker Tivoli. Mit dem 2:1 in Ried und dem ersten Sieg seit 4. Dezember 2013 schöpfte das Bundesliga-Schlusslicht noch einmal Hoffnung. Vier Runden vor Schluss scheint der Klassenerhalt eventuell doch noch möglich – wenn auch „extrem schwierig“, wie Stürmer Roman Wallner meinte.

Am Samstag steht in Wr. Neustadt das direkte Duell mit den Niederösterreichern an, da könnte man das Kapitel Abstieg vielleicht noch einmal umschreiben. Das Restprogramm aber spricht eher für die Neustädter, die noch auf Grödig (daheim), Sturm Graz (auswärts) und die Admira (daheim) treffen. Innsbruck hingegen bekommt es mit der Austria (daheim), Rapid (auswärts) und Grödig (daheim) zu tun.

13 Spiele lang hatte Innsbruck vergeblich auf einen Sieg gewartet, nun platzte der Knoten. Möglicherweise zu spät. „Vielleicht ist das diese Zündung, die wir brauchen, dass wir jetzt befreit aufspielen“, mutmaßte Wallner, der das 1:0 durch Darko Jevtic als „Knackpunkt“ bezeichnete. Es war der erste Innsbrucker Treffer seit 327 Minuten bzw. nach drei Partien ohne Tor. Die schiere Aussichtslosigkeit im Abstiegskampf hat laut Wallner mentale Blockaden gelöst. „Vielleicht haben wir in den Spielen davor zu viel gerechnet“, sagte der Steirer.

Ähnlich analysierte Lukas Hinterseer die Vorstellung seines Teams. „Es war ungewohnt, weil wir uns heute etwas zugetraut haben. Der Druck wie in den Spielen zuvor war weg. Wir konnten endlich befreit aufspielen und haben Chancen kreiert“, merkte der abwanderungswillige 23-Jährige an, der „in ein, zwei Wochen“ seine Zukunftspläne bekannt geben will. Er jedenfalls glaube noch an den Klassenerhalt: „Es sind schon viele verrückte Sachen im Fußball passiert.“

Andernorts standen nicht zuletzt die Trainer im Mittelpunkt. Zoran Barišić, der sich im Hanappi-Stadion mit Rapid gegen die Admira mit einem 0:0 zufriedengeben musste, wartet ja noch auf seine Vertragsverlängerung, er will aber nicht mehr dazu Stellung nehmen. „Dieses Thema ständig durchzukauen nervt“, meinte der Wiener, der ein „gerechtes Unentschieden“ konstatierte.

„Am Ende mussten wir froh sein, dass wir nicht verloren haben“, sagte Barišić, dessen Truppe es trotz des sechsten Spiels in Folge ohne Gegentreffer verabsäumte, Platz zwei einzuzementieren. „Wenn wir mit 100 Prozent weitergehen, werden wir es packen“, zeigte sich Marcel Sabitzer aber optimistisch, die Austria auf Distanz halten zu können.

Theoretisch könnte Grün-Weiß auch noch von Grödig eingeholt werden, das sechs Zähler dahinter auf Platz vier liegt. Mit dem 2:1-Erfolg beim WAC tauchte der Aufsteiger aus seinem drei Spiele währenden Tief und darf noch einmal vom Europacup träumen. „Das war Balsam auf die Wunden“, erklärte Coach Adi Hütter, der bereits als möglicher Nachfolger von Salzburgs Trainer Roger Schmidt (Angebote aus Deutschland von Frankfurt und Leverkusen) gehandelt wird.

tipp3-Bundesliga 32. Runde

1.Salzburg3223541022974
2.Rapid3214108523552
3.Austria3112109503846
4.Grödig3213712586346
5.Ried3291310495540
6.Sturm Graz3210913495139
7.WAC3210814475838
8.Admira32109134656 34*
9.Wr. Neustadt318914347333
10.Innsbruck32412163563 24

* fünf Punkte Abzug wegen Lizenzverstößen.


Salzburg – Sturm Graz 1:2
(1:0). Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 9170, SR Lechner. Tore: Madl (19./Eigentor) bzw. Djuricin (64.), F. Kainz (73.).

Wolfsberger AC – SV Grödig 1:2 (0:1). Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3800, SR Drachta. Tore: Falk (91.) bzw. Nutz (19.), Trdina (88.).

SV Ried – FC Wacker Innsbruck 1:2 (0:0).Ried, Keine-Sorgen-Arena, 4200, SR Kollegger. Tore: Vastic (90.) bzw. Jevtic (57.), Gründler (70.).

Rapid – FC Admira Wacker Mödling 0:0. Gerhard-Hanappi-Stadion, 15.500 Zuschauer, SR Harkam.

Schützenliste: 27 Jonatan Soriano, Salzburg 24 Alan, Salzburg 15 Rene Gartler, Ried, Philipp Zulechner, Grödig 13 Sadio Mane, Salzburg 12 Lukas Hinterseer, Innsbruck 11 Philipp Hosiner, Austria, Michael Liendl, WAC, Rene Schicker, Admira.

Samstag: Austria Wien – WAC (16.30), Admira – Salzburg, Sturm Graz – Ried, Wacker Innsbruck – Wr. Neustadt (alle 19). Sonntag: SV Grödig – Rapid (16.30).

Erste Liga 29. Runde1.Altach291793612960
2.A. Lustenau2912107412846
3.St. Pölten2913610423445
4.Kapfenberg2914312443745
5.Liefering291199563942
6.Hartberg299911375236
7.Mattersburg298912425533
8.Parndorf299515284232
9.Horn298813425833
10.Vienna2976162948 24*

* drei Punkte Abzug wegen Lizenzverstößen.

Ergebnisse: Kapfenberg – Altach 0:3 (0:2), Parndorf – Vienna 0:1 (0:0), Liefering – Hartberg 2:2 (0:1), Horn – Mattersburg 1:1 (0:0), Lustenau – St. Pölten 0:2 (0:1).

Nächste Runde: Montag, 21. 4.: Mattersburg – Kapfenberg. Dienstag, 22. 4.: Hartberg – Horn, Vienna – Altach, St. Pölten – Parndorf, Lustenau – Liefering.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.04.2014)

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