Salzburg: Wenn ein wichtiges Spiel zur Nebensache gerät

Roger Schmidt
Roger Schmidt (c) APA/DANIEL KRUG,KRUGFOTO (DANIEL KRUG,KRUGFOTO)
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In Salzburg liegt der Fokus nicht nur auf dem heutigen Viertelfinale beim WAC. Die Diskussionen rund um die Zukunft von Trainer Roger Schmidt sind allgegenwärtig.

Wolfsberg/Wien. Vor dem heutigen Cup-Viertelfinale zwischen dem WAC und Salzburg (18 Uhr, live in ORF 1) ist die Personalie Roger Schmidt längst nicht nur beim designierten Meister Gesprächsthema Nummer eins. Das Werben um Salzburgs Erfolgstrainer wird zunehmend intensiver, neben Leverkusen und Stuttgart zeigt allen voran Frankfurt großes und konkretes Interesse an den Diensten des 47-Jährigen, der am Wochenende eine rasche Entscheidung über seine Zukunft angekündigt hat.

In Salzburg ist man sich der Gefahr, Schmidt nach zwei Jahren verlieren zu können, durchaus bewusst, das Thema sei „sehr ernst“, hieß es Dienstagvormittag aus der Presseabteilung des Klubs. Frankfurt, das den Austausch mit Schmidt in den vergangenen Wochen intensivierte, müsste für eine Verpflichtung des ehemaligen Paderborn-Trainers allerdings auch die eigene finanzielle Schmerzgrenze überschreiten. In der Ausstiegsklausel Schmidts soll eine festgeschriebene Ablöse von 1,5 Millionen Euro verankert sein – damit würde die Eintracht ein Drittel des veranschlagten Budgets für Sommerneuzugänge lockermachen müssen. Schmidt ist derzeit hin- und hergerissen: „Es ist keine einfache Entscheidung...“

Dass die Causa das Salzburger Spiel in Wolfsberg beeinflussen könnte, glaubt WAC-Trainer Dietmar Kühbauer nicht. „Dafür ist ihnen der Cup-Bewerb viel zu wichtig. Sie wollen unbedingt das Double und werden dementsprechend auftreten“, glaubt der Burgenländer, der die Rollenverteilung im Gespräch mit der „Presse“ wie folgt beschreibt: „Salzburg ist auf dem Papier die klar bessere Truppe, aber es kann nicht sein, dass wir uns die Niederlage schon im Vorhinein einreden. Unser Ziel muss es sein, dem Favoriten einen harten Kampf zu liefern.“

Seit dem Fixieren des Titelgewinns vor drei Wochen läuft der Salzburger Motor allerdings nicht mehr auf Hochtouren. Von den jüngsten vier Spielen wurde nur eines gewonnen, zuletzt verlor man im eigenen Stadion mit 1:2 gegen Sturm Graz. Nun scheint auch der Cup-Titel und das zweite Double nach 2012 keine Selbstverständlichkeit mehr. „Wir gehen mit großer Motivation in dieses Spiel, wollen unbedingt den nächsten Schritt Richtung Finale machen“, versicherte Kapitän Jonatan Soriano, der wie sein Trainer aufopferungsvoll kämpfende Wolfsberger erwartet. Schmidt: „Die bisherigen Duelle waren immer sehr intensiv geführte.“

Für den WAC ist der Cup die letzte Möglichkeit, doch noch ein Ticket für den Europacup zu ergattern, nachdem in der Meisterschaft „nur“ ein Mittelfeldplatz winkt. „Unsere Chance ist nicht groß, aber wir wollen sie nutzen“, bekräftigt Kühbauer das Vorhaben. Der Matchplan liegt für den 43-Jährigen auf der Hand. „Wir müssen defensiv kompakt stehen, dürfen dem Gegner wenig Räume lassen. Und wenn du gegen Salzburg versuchst mitzuspielen, wirst du nur Zweiter sein.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.04.2014)

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