Salzburg fertig Horn im ÖFB-Cup-Halbinale ab

Kein Duell auf Augenhöhe: Die Salzburger (mit Stefan Ilsanker re.) fertigten Horn (mit Marco Sahanek li.) mit 7:0 ab.
Kein Duell auf Augenhöhe: Die Salzburger (mit Stefan Ilsanker re.) fertigten Horn (mit Marco Sahanek li.) mit 7:0 ab.(c) GEPA pictures/Christian Ort
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Der Meister gewinnt in Horn mit 7:0. Die Niederösterreicher begannen ambitioniert, ein Eigentor leitete die hohe Niederlage ein. Mane traf drei Mal.

Es war angerichtet in Horn. Das Cup-Halbfinale zwischen dem SV Horn und Salzburg zog die Waldviertler Fans in Scharen an. Der Parkplatz war prall gefüllt, 5500 Zuschauer drängten sich schon vor dem Anpfiff durch die Arena, die für das Spiel der Spiele sogar mit Zusatztribünen ausgestattet wurde. Schon das Aufwärmprogramm der Gästemannschaft war für manchen Beobachter ein Highlight. Es wurden kräftig Fotos geschossen, Sadio Mané und Kevin Kampl waren besonders beliebte Motive. Der Stadionsprecher bekräftigte mit einer Durchsage der Marktwerte der beiden Teams nochmals die Ausgangsposition, ehe das lange Warten mit einem Pfiff ein Ende hatte.

In der Anfangsphase kam Salzburg zwar in den Genuss von viel Ballbesitz, Chancen vermochte sich die Mannschaft von Roger Schmidt aber nicht zu erspielen. Horn vertraute auf eine kompakte Abwehr und offensiven Nadelstichen, die dem Gegner beinahe schmerzten. Als der Spanier Casanova in der 17. Minute zum vermeintlichen 1:0 traf (abseits), herrschte für wenige Sekunden Ausnahmezustand unter den tausenden Fans in der Arena, die ansonsten überraschenderweise kaum für Volksfeststimmung sorgten. „Da war kurzzeitig die Hölle los, das habe ich in diesem Stadion noch nie erlebt“, bemerkte Torhüter Philip Petermann. Horn hatte durch diese Aktion allerdings Mut geschöpft. In der 23. Minute tankte sich Simon Abraham durch, brachte den Ball aber nicht an Salzburgs Torhüter Peter Gulasci vorbei.

Salzburg nimmt Fahrt auf

Als so mancher Fan vielleicht schon insgeheim an eine Überraschung glauben mochte, ging der Favorit in Führung. Eine Hereingabe von Kampl fälschte Antonitsch unglücklich ins eigene Tor ab (29.). Nur  zwei Minuten später enteilte Mané den Verteidigern der Niederösterreicher und stellte auf 2:0. Die Vorentscheidung in einem Spiel, das zumindest für eine halbe Stunde Spannung zu bieten hatte. In der Folge fand Salzburg seinen Rhythmus, mit dem 3:0 von Kampl (52.) war der Widerstand gebrochen.

„Wir haben in der ersten Halbzeit viel investiert, hatten sogar die besseren Torchancen. Ab dem 0:2 waren wir nicht mehr so kompakt. Wahrscheinlich haben meine Spieler dann auch schon an das wichtige Spiel gegen Parndorf in der Meisterschaft gedacht“, resümierte Horns Trainer Willi Schuldes, dessen Mannschaft noch um den Klassenerhalt in der Erste Liga kämpft.

Nachdem Horn die großen Ambitionen eingestellt hatte, kombinierte sich Österreichs Meister gefällig durch die Reihen. Neben Alan (75.) und Zulj (83.) traf Mané (79.) sogar ein drittes Mal an diesem Abend. „Salzburg“, sagte Torhüter Petermann, „hört nie auf zu spielen. Das macht es umso schwerer.“ Der Branchenprimus erwies sich in Horn abermals als Tormaschinerie. Bereits im Achtelfinale gegen Kapfenberg (7:1) sowie im Viertelfinale beim WAC (6:0) zeigte man sich in Trefferlaune. Roger Schmidt war mit dem Ergebnis freilich zufrieden, wenngleich er auch kritische Töne anschlug.

„So wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben war es klar, dass Horn zu Chancen kommen würde. Wir waren nachlässig, haben zu viele Bälle verschenkt“, befand der Deutsche, der nach dieser Saison seine Arbeit bei Bayer Leverkusen aufnimmt und sich am liebsten mit dem Double verabschieden würde. „Das wäre der perfekte Abschluss.“

SV Horn - Red Bull Salzburg 0:7 (0:2). Horn, Waldviertler Volksbank Arena, 5500 Zuschauer (ausverkauft), SR Kollegger.

Horn: Petermann - Salvatore, Djordjevic, Antonitsch, Erbek - Sittsam (53. Toth), Candela, Lackner, Abraham - Sahanek (69. Gschweidl), Casanova (53. Dilic).

Salzburg: Gulacsi - Klein, Ramalho (49. Hierländer), Hinteregger, Ulmer (46. Schwegler) - Kampl, Ilsanker, Leitgeb, Mane - Alan, Soriano (66. R. Zulj).
Tore: Antonitsch (29.)Eigentor), Mane (31., 65., 79.), Kampl (52.), Alan (75.), Zulj (83.).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.05.2014)

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