Länderspiel: „Der Kopf war leer, die Beine schwer“

FUSSBALL - CZE vs AUT, Testspiel
FUSSBALL - CZE vs AUT, Testspiel(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Ort)
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Österreichs Teamchef Marcel Koller ist wegen dem durchwachsenen Auftritt seiner Schützlinge nicht beunruhigt.

Olmütz/Wien. Zwiespältig ist die Bilanz von Österreichs Fußballteamchef Marcel Koller nach dem 2:1 in Olmütz gegen Tschechien ausgefallen. Der Schweizer freute sich zwar über den zweiten Auswärtserfolg in Serie, musste allerdings am Mittwoch in Wien auch zugeben, dass die Leistung alles andere denn optimal war. „Das war sicher eines unserer schlechteren Spiele“, meinte Koller.

Den durchwachsenen Auftritt seiner Schützlinge gegen ein keineswegs in Bestbesetzung angetretenes tschechisches Team erklärte der 53-Jährige mit den Strapazen einer langen Saison. „Es war nicht das Gelbe vom Ei, doch man hat gesehen, der Kopf war leer und die Beine waren schwer.“ Aus diesem Grund hat laut Koller auch die Umstellung auf eine eher abwartende Spielweise nicht geklappt. „Das war aus meiner Sicht auf die Müdigkeit zurückzuführen. Wir sind nicht mehr zurückgelaufen, die Räume sind zu groß geworden, die letzte Konsequenz hat gefehlt. Aber wir haben dieses System schon in vergangenen Spielen gut umgesetzt, also bin ich nicht beunruhigt.“ Trotz der Leistung seiner Truppe hat Koller keine Sorgenfalten bekommen. „Weil ich weiß, was die Mannschaft kann. Und wenn in drei Monaten gegen Schweden die EM-Qualifikation beginnt, ist wieder alles auf Ibrahimović fokussiert und keiner spricht mehr vom Spiel gegen Tschechien.“

Die Kadernominierung für das Duell mit Schweden im September erfolgt Ende August und wird interessante Aufschlüsse über die weitere Personalpolitik Kollers geben. Da zu diesem Zeitpunkt wieder David Alaba, Martin Harnik, Veli Kavlak und Christian Fuchs zur Verfügung stehen sollten und Spieler wie Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker zuletzt überzeugt haben (Koller: „Sie haben ihre Zeit genützt“), könnte es für den einen oder anderen Routinier eng werden.

Ein Generationswechsel sei jedoch nicht zu erwarten, betonte Koller. „Wenn sich jemand aufdrängt, heißt das nicht, dass sich andere abdrängen. Es ist wichtig, dass wir nicht nur junge Wilde haben. Wir brauchen auch Erfahrung. Wir haben eine gute Mischung von jungen und älteren Spielern, das passt so.“ (red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2014)

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