Austria sinnt nach der ersten kleinen Revanche

PK FK AUSTRIA WIEN ANL. SAISONAUFTAKT: BAUMGARTNER
PK FK AUSTRIA WIEN ANL. SAISONAUFTAKT: BAUMGARTNERAPA/HELMUT FOHRINGER
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Violett hat mit Europacupstarter Grödig eine Rechnung offen. Die Gefahr, dass seine Mannschaft Grödig unterschätzen könnte, sieht Baumgartner nicht.

Wien. Gleich zum Auftakt der neuen Saison bietet sich für Austria Gelegenheit, zumindest im Kleinen Revanche zu nehmen. Erster Gast in der Generali-Arena ist am Sonntag (16.30 Uhr, live ORF eins, Sky) nämlich mit Grödig ausgerechnet jene Mannschaft, die Violett in der abgelaufenen Saison in letzter Sekunde den Europacupplatz weggeschnappt hat. „Wir wollen von Anpfiff an zeigen, dass wir nichts anbrennen lassen. Wir wollen dominant auftreten und einen ersten Schritt tun, um wieder eine Heimmacht zu werden“, erklärte Neotrainer Gerald Baumgartner. In der vergangenen Saison hatten die Violetten mit nur acht Siegen in 18 Partien eine durchwachsene Heimbilanz vorzuweisen. Das erste Heimmatch einer Ligasaison wurde in den jüngsten elf Jahren jedoch nur einmal verloren – ausgerechnet in der Meistersaison 2012/13 gab es ein 0:1 gegen Sturm Graz.

Die Gefahr, dass seine Mannschaft Grödig unterschätzen könnte, sieht Baumgartner nicht. „Wir respektieren jeden Gegner. In diesem Fall sollte das aufgrund der vergangenen Saison ohnehin selbstverständlich sein, haben sie sie am Ende doch einen Platz vor der Austria beendet“, rief der 49-Jährige in Erinnerung. Auch in dieser Saison sei der vermeintliche Dorfklub gut aufgestellt. „Dynamisch, gutes Flügelspiel, schnell im Umschalten“, beschrieb Baumgartner die Stärken der Grödiger. Dennoch habe seine Mannschaft den späten Tiefschlag inzwischen überwunden und sei bereit für die neue Herausforderung. „Wir haben uns im Team eine gute Stimmung aufgebaut und werden richtig heiß in dieses Spiel gehen.“

Auch wenn in der vergangenen Saison nur eines der vier Duelle gewonnen werden konnte, ist die Zielsetzung für die heutige Partie klar. „Ich erwarte mir einen guten Start in die Meisterschaft, also drei Punkte“, sagte Sportvorstand Thomas Parits, der gut einen Monat nach dem Transfer von Philipp Hosiner nach Frankreich noch immer auf der Suche nach einem Nachfolger für den Torjäger ist.

„Der Kreis der Anwärter ist mittlerweile sehr klein“, bekannte Thomas Parits. „Die Gespräche laufen, wirklich konkret ist aber noch nichts.“ Der Transfer müsse wohlüberlegt sein, schließlich wolle man keine Verlegenheitslösung. „Wir wollen einen – für unsere Verhältnisse – Topmann, der sofort einschlägt. Ein solcher kostet Geld, das wissen wir“, sagte Parits. Dem violetten Wunsch entsprechend soll der neue Mann ähnlich wie Ende August 2012 Hosiner auf Anhieb voll einschlagen. „Der neue Stürmer soll perfekt passen.“


Bestätigung. Grödig will auch das traditionell so schwierige zweite Jahr nach dem Aufstieg erfolgreich gestalten. Der Start unter Michael Baur, der den zu Salzburg abgewanderten Adi Hütter ersetzte, ist eindrucksvoll gelungen. Dem 7:1-Cuperfolg in Leobendorf folgte am vergangenen Donnerstag zum Auftakt der Europa-League-Qualifikation ein 4:0-Sieg in Belgrad gegen Cukaricki. Speziell der von Salzburg ausgeliehene 20-jährige Peruaner Yordy Reyna präsentierte sich gleich in seinem ersten wichtigen Spiel für Grödig als Topverstärkung, war im Angriff ein ständiger Gefahrenherd. „Die Leistung war sehr gut, wir müssen die Kirche jetzt aber im Dorf lassen“, will Manager Christian Haas erst gar keine verfrühte Euphorie aufkommen lassen.

Die Gefahr, dass seine Mannschaft nach dem Europacup-Höhenflug abhebt, sieht Baur nicht. „Belgrad ist abgehakt, wir schauen immer von Spiel zu Spiel. Und das Match gegen die Austria wird wieder besonders schwierig.“ Ähnlich schätzt das auch Stefan Nutz, Doppeltorschütze am Donnerstag, ein: „Gegen die Austria wird es um einiges schwieriger als gegen Cukaricki werden. Aber wir werden alles geben und dann ist auch in Wien etwas möglich.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.07.2014)

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