Salzburg setzt gegen Rapid ein Zeichen

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Der Meister bejubelt das 6:1 und fühlt sich reif für die Champions League. In Wien hofft man auf Besserung.

Salzburg/Wien. Salzburg hat die neue Saison mit einem 6:1-Sieg gegen Rapid begonnen und damit die eigenen Ansprüche klar untermauert. Nachdem die Wiener in der Vorsaison dem Liga-Krösus regelmäßig Probleme bereiten konnten, war Grün-Weiß diesmal deutlich unterlegen. Nach dem 3:0 von Sadio Mane in der 69. Minute agierte Salzburg in einem wahren Spielrausch, Jonathan Soriano traf sogar doppelt. Für den Meister sind Kantersiege längst keine Seltenheit mehr. In der Vorsaison erzielten die Salzburger allein in der Meisterschaft in fünf Spielen sechs oder mehr Tore.

Adi Hütter, der den zu Leverkusen abgewanderten Erfolgstrainer Roger Schmidt ersetzte, war mit dem Auftritt seiner Mannschaft höchst zufrieden. „Ich bin innerlich sehr ruhig und glücklich. Das Team hat vieles von dem umgesetzt, was wir besprochen haben.“ Im Vorfeld des Spiels hatte er so seine Zweifel. „Die Mannschaft hat mich in der Vorbereitung nicht total überzeugt, deshalb bin ich so überrascht gewesen, dass sie so aufgetreten ist.“ Wie erwartet stand kein einziger Neuzugang in der Startaufstellung – ein Novum in der Red-Bull-Ära und der endgültige Beweis dafür, dass man auch in Salzburg die Kontinuität zu schätzen gelernt hat. Der Däne Peter Ankersen und der von Rapid geholte Marcel Sabitzer („Ich habe noch viele Freunde bei Rapid, deswegen tut mir die Höhe leid – aber ich will mit Salzburg gewinnen“) kamen in der zweiten Hälfte. So konnte die „Bullen“-Elf quasi nahtlos an ihre gewohnten Leistungen anschließen. „Wir haben gerade gegen den Ball super gespielt und daraus auch super Aktionen nach vorn gehabt“, erklärte Hütter.

Der Vorarlberger richtete seinen Blick nach den gelungenen Auftritten in Cup und Bundesliga bereits Richtung Europa. Schon nächste Woche trifft man in der dritten und vorletzten Champions-League-Qualifikationsrunde auf den Sieger der Begegnung FC Valletta gegen FK Qarabag. „Unsere Ansprüche sind nicht nur, dass wir in der Liga guten Fußball spielen, sondern auch in die Gruppenphase der Champions League einziehen“, betonte Hütter. Seine Spieler stellen dieselben Ansprüche, das Erreichen der Königsklasse entpuppte sich bislang als ein ewiger Traum. „Wir wissen, dass wir eine gute Truppe haben, deswegen muss das Ziel endlich in Erfüllung gehen“, sagte Kevin Kampl. Er ergänzte: „Ich glaube, wir haben uns es nach den zwei Jahren verdient, in die Gruppenphase zu kommen. Und ich bin überzeugt, dass wir auch ganz großen Mannschaften Paroli bieten können.“

Rapid hat viel Aufholbedarf

Während in Salzburg Zuversicht herrscht, war das 1:6 für Rapid der Start in eine womöglich schwere Saison. Die Ausfälle in der Offensive mit den Abgängen der drei erfolgreichsten Torjäger der Vorsaison – Terrence Boyd, Marcel Sabitzer und Guido Burgstaller – konnte bislang nicht kompensiert werden. Zudem wirkten die Hütteldorfer auch in der Defensive alles andere als sattelfest. „Wir dürfen jetzt nicht die Flinte ins Korn werfen und müssen schauen, dass wir in die Spur finden“, sagte Kapitän Steffen Hofmann, dessen Tor die höchste Bundesliga-Niederlage Rapids überhaupt verhinderte. Trainer Zoran Barišić versuchte zu beruhigen: „Wir sind noch nicht so weit und haben noch viel zu tun. Aber wir wollen schon dorthin, um Salzburg Paroli bieten zu können.“ (cg/age)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.07.2014)

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