Bundesliga: Foul? „Für mich gehört es dazu, dass es raschelt!“

FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA: FK AUSTRIA WIEN - SV SCHOLZ GR�DIG
FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA: FK AUSTRIA WIEN - SV SCHOLZ GR�DIG(c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
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Grödig feiert eine „perfekte Woche“, nach Siegen im Cup und der Europa League sowie dem Remis gegen Austria ist Trainer Michael Baur zuversichtlich.

Wien. Grödig macht keine Anstalten, seinen Höhenflug zu stoppen. Zum Abschluss der ersten Pflichtspielwoche rangen die Salzburger in der ersten Runde der Fußballbundesliga Austria Wien ein 1:1 ab. „Ja, es war eine perfekte Woche“, sagt Grödig-Trainer Michael Baur. Nach dem 7:1 im Cup in Leobendorf, dem 4:0 im Zweitrunden-Qualifikationshinspiel zur Europa League in Belgrad überzeugte sein Team nun auch in Favoriten.

Es zeugt sowohl von sportlicher Größe, wenn ein Trainer nach Spielende nicht zum Referee stürmt und ihn für umstrittene Pfiffe, neun Gelbe Karten oder einen verspäteten Abpfiff kritisiert, als auch von intelligenter Besonnenheit; es würde ja ohnehin nichts ändern. Der Tiroler Michael Baur versteht sein Geschäft. Er nahm sogar den Schiedsrichter in Schutz, das ist nicht nur in Österreich eine Seltenheit. „Die Leute wollen wie bei der WM dynamische Spiele sehen. Für mich gehört es im Fußball dazu, dass es raschelt.“

Für Austria und Rapid war der Auftakt in die Fußballsaison eher ernüchternd verlaufen. Violett leckt nach dem glücklichen 1:1 seine Wunden. Nur dem Unvermögen der Bullen-Leihgabe Reyna (90., allein vor dem Tor), dem lang anmutenden Zuwarten des Referees für den Abpfiff und Kamaras Kopfballtor (95.) war es geschuldet, dass ein Remis zu Buche stand. Grün-Weiß muss nach dem deutlichen 1:6 in Salzburg hingegen mehr als nur Ursachenforschung betreiben. Böse Überraschungen haben zumeist die Angewohnheit, sich zu wiederholen, sollte der verantwortliche Trainer, Zoran Bařisić, nicht reagieren.

Reagiert wird dieser Tage beim Training der Wiener Austria. Es war nicht zu übersehen, dass punkto Fitness, Taktik oder Raumordnung gehöriger Übungsbedarf besteht. Auch wurde offenkundig, dass nach dem Abschied von Stürmer Philip Hosiner (Stade Rennes) noch kein passender Ersatz im Angriff parat steht. „Experimente“ wie mit Roman Kienast könnten sich im Saisonverlauf bitter rächen. Austrias Trainer Gerald Baumgartner weiß um diese personelle Frage Bescheid, schützt aber seine Spieler. Er sagt: „Wir haben unsere Angriffe leider nicht konsequent genug zu Ende gespielt. Mit Kienast, Kamara und Harrer haben wir offensiv viel Qualität.“ Schon gegen WAC werde es „besser laufen“. (da)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.07.2014)

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