Wettskandal-Prozess: Taboga schildert Manipulation

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Dominique Taboga, auf dessen Angaben große Teile der Anklage basieren, hat zu jedem der von ihm zumindest versuchsweise manipulierten Spiele Stellung genommen.

Er schilderte, wie es Absprachen mit Kollegen gab, wie er nach einem fehlgeschlagenen Manipulationsversuch bedroht wurde und sich mit einem "gut gekleideten Ausländer" zu weiteren Absprachen traf.

Taboga hatte die ersten Male 7.000 Euro dafür bekommen, "weniger Leistung zu bringen wenn es nötig geworden wäre." Mehr Geld wurde dann für einen Sieg von Rapid über den SV Kapfenberg, bei dem er zu diesem Zeitpunkt unter Vertrag war, in Aussicht gestellt. Kapfenberg war damals gerade aufgestiegen und "sowieso schlecht gestartet", also war das mit dem Verlieren kein großes Problem, meinte Taboga. "Schlecht gestartet? Ich habe noch nie einen Aufsteiger gesehen, der schlecht gestartet ist", wunderte sich Richterin Elisabeth Juschitz. "Kapfenberg schon", so Taboga.

Er wurde immer wieder vom selben Kollegen angesprochen, dieser war spielsüchtig, und zwar nicht in Bezug auf Fußball, sondern bei Automaten und Internetwetten. Bei einer Partie gegen Red Bull Salzburg klappte die Beeinflussung nicht, das Ergebnis war anders, als ausgemacht worden war. Taboga beschrieb, wie er daraufhin vor einen Computer zitiert wurde und über Skype mit einem Unbekannten telefonieren musste. Dieser hatte seinen Bildschirm ausgeschaltet, also sprach der Fußballer mit einem schwarzen Monitor. "Er hat gesagt, er kennt jetzt mein Gesicht und er hat überall Leute, die auf mich aufpassen würden", schilderte Taboga. "Und Sie haben befürchtet, dass Sie verprügelt werden?", fragte die Richterin. "Oder noch mehr", so der Angeklagte.

Vor einem Spiel habe es dann ein Treffen mit einem "gut gekleideten Ausländer", den er nicht näher beschreiben konnte, gegeben, um weitere Spielausgänge zu besprechen. Meistens habe er allerdings nicht viel dazu beitragen müssen, dass sein nunmehriger Verein, der SV Kapfenberg, verloren habe, so Taboga freimütig. "Es waren keine intensiven Manipulationen von mir nötig", meinte der Beschuldigte und gleichzeitig Hauptzeuge.

(APA)

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