ÖFB: Wenn Hermann Maier zum Nationalteam spricht

PK ÖFB : ALABA/MAIER
PK ÖFB : ALABA/MAIER(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Der Skistar i. R. teilt vor dem Auftakt der EM-Qualifikation gegen Schweden seinen Erfahrungsschatz mit der ÖFB-Mannschaft.

Wien. Es kommt nicht mehr allzu oft vor, dass sich Hermann Maier den Medien stellt. Wenn sein Sponsor ruft, dann ist er aber natürlich da, im Namen des Giebelkreuzes. Der 41-jährige Salzburger ist nicht nur ein Skifan, er hat auch seine Liebe zum Fußball entdeckt, zuletzt hat es ihm die WM in Brasilien angetan. Besonderes Augenmerk hat er den Deutschen geschenkt, das hat auch naheliegende Gründe. Denn Hermann Maier hatte die DFB-Auswahl vor dem Turnier beim Trainingslager in Südtirol besucht, der Mannschaft von Joachim Löw aus seinem reichen Erfahrungsschatz erzählt. Der Auftritt ist so gut angenommen worden, dass nun auch die Österreicher an der Erfahrung des Sportidols teilhaben wollen.

„Ich bin kein Sportpsychologe“, sagt Maier, „und ich bin auch kein sonstiger Guru. Aber vielleicht kann ich anderen Sportlern etwas mitgeben von meiner aktiven Karriere.“ Einer Karriere, geprägt von großen Triumphen, aber auch von Rückschlägen. Und Maier weiß auch, dass man das nötige Glück braucht, um erfolgreich zu sein. Darum erschien er zur Pressekonferenz nicht mit leeren Händen, sondern brachte seine Glückssau, den jahrelangen Wegbegleiter im Weltcup, mit und übergab sie symbolisch den Vertretern der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft.

Hermann Maier, einst Stürmer bei Flachau, wird zum Auftakt der EM-Qualifikation am 8. September im Happel-Stadion gegen Schweden nicht nominiert, auch wenn das David Alaba gar nicht so ungern sehen würden. „Wenn ihn der Teamchef einwechselt, macht er sicher ein Tor!“, ist der Bayern-Legionär überzeugt. Teamchef Marcel Koller verriet aber jetzt schon, dass der Salzburger nicht in der Anfangsformation stehen wird. Und der Schweizer, der wiederum auch den Skisport verfolgt, freut sich auf Maiers Vortrag. „Für mich ist er die personifizierte Konsequenz!“ Einer, der „unglaubliche Erfolge gefeiert, aber auch schwere Verletzungen erlitten hat“. Der Motorradunfall 2001 hätte ihn fast die Karriere gekostet. „Wenn du da wieder zurückkommen willst, da brauchst du sehr viel Willen.“

Hermann Maier soll also für die eine oder andere Motivationsspritze sorgen, die Spieler aber machten beim ersten Zusammentreffen bereits einen recht aktiven Eindruck. „Wir haben viel vor“, sagt David Alaba. „Und wollen gegen Schweden erfolgreich sein.“ Ein Heimsieg über die Skandinavier wäre extrem wichtig, der ist in der jüngsten WM-Qualifikation im Wiener Heimspiel auch gelungen. Und da macht es Teamchef Marcel Koller auch keine Angst, dass sich Superstar Zlatan Ibrahimović nach seiner Verletzung gleich wieder in Hochform befindet. Er hat am Sonntag beim Comeback für Paris SG drei Treffer erzielt. „Wir werden nicht in die Steinzeit verfallen!“, kündigt der ÖFB-Teamchef an. Also kein Leibgendarm, keine sture Manndeckung gegen den Ausnahmekönner. „Aber einen Ibrahimović kann man nicht über 90 Minuten lang ganz ausschalten.“

Erstmals seit zwei Jahren wieder im Team dabei ist Rubin Okotie. „Ich werde mein Bestes geben, mich im Training anbieten.“ Marc Janko, der aus Australien angereist ist, aber sieht er nicht als Konkurrenten. „Wir sind eine Mannschaft, wollen gemeinsam gewinnen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.09.2014)

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