Austria will Salzburg spielerisch Paroli bieten

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Defensive und Härte als Schwächen des Meisters ausgemacht, aber: "Beides nicht unbedingt Mittel von Austria Wien"

Wien. Gerald Baumgartner hat eine Vision. Mit der Austria peilt der seit Sommer in Wien amtierende Salzburger attraktiven Angriffsfußball an. Der Start in dieses Unterfangen gestaltete sich für den 49-Jährigen schwierig. Nach dem ersten Sieg nach sieben erfolglosen Versuchen in dieser Liga-Saison wartet auf Baumgartner nun die Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte.

Am Sonntag (16.30 Uhr/live ORF eins) gastieren die Violetten beim Meister in Salzburg. Der Doublesieger hat seine unter Roger Schmidt einstudierte Version des aggressiven Pressingspiels bereits verwirklicht. Unter dessen Nachfolger Adi Hütter stotterte der Angriffswirbel zuletzt jedoch. Nach drei Niederlagen in Folge beginnend mit dem herben 0:3-Aus im Champions-League-Play-off in Malmö sucht Salzburg nun den Tritt.

"Natürlich hat Salzburg die Leichtigkeit des Gewinnens verloren. Aber es ist trotzdem eine starke Mannschaft, die dominant auftritt", meinte Baumgartner. Dass das Wort "Krise" nun eher auf den Gegner zutrifft, wollte der Austria-Trainer mit Verweis auf die eigenen Probleme deshalb nicht gelten lassen. "Die Ergebnisse entsprechen nicht dem Spielverlauf. Uns ist es ähnlich gegangen in der Meisterschaft."

Die Mittel zum Erfolg will der ehemalige Red-Bull-Betreuer - von 2005 bis 2012 arbeitete der Ex-Stürmer bei den Red Bull Juniors - kennen. "Hinten drin stehen und hart spielen", meinte Baumgartner, der aber diesbezüglich zugab: "Das sind beides nicht unbedingt Mittel von Austria Wien." Er bevorzugt mit den auswärts seit sechs Ligapartien sieglosen Favoritnern die spielerische Lösung.

"Wir haben Ideen, wie wir gegen Salzburg bestehen können. Derzeit größtes Problem ist es, die Spieler fit zu bekommen", meinte Baumgartner mit Blick auf die vielen angeschlagenen Profis. Dass Salzburg in punkto Spielgestaltung ein Vorbild für die Austria ist, wollte Baumgartner so nicht stehen lassen. "Wir wollen niemanden kopieren, sondern ein eigenes Konzept entwickeln. Wir können auch nicht so spielen, wie Salzburg spielt", erklärte der Austria-Betreuer.

Aufregung gab es diesbezüglich um Aussagen Baumgartners, die nahelegten, dass die Fitness einiger Austrianer für das angestrebte Ziel vor Saisonbeginn nicht die beste gewesen sei. Dass die anvisierte, hohes Tempo erfordernde Spielphilosophie körperlich höchst fordernd ist, ist augenscheinlich. Salzburg scheint auch hierbei einen Schritt voraus.

"Was Offensivpressing betrifft, sind wir im Detail intensiver unterwegs", meinte Salzburgs Trainer Adi Hütter auf den direkten Vergleich angesprochen. Von ähnlichen Spielphilosophien wollte auch der Vorarlberger, der im Sommer von Grödig nach Salzburg wechselte, nichts wissen. Dem ungeachtet habe er die Austria stärker erwartet, als dies der achte Tabellenrang - zehn Punkte hinter Salzburg - aussagt. "Das ist eine Mannschaft, von der ich erwartet habe, dass sie von Anfang an um den Titel mitspielt", betonte Hütter.

Dass sein Team seit dem Aus im Anlauf auf die Champions League und darauffolgenden Liga-Pleiten gegen Sturm Graz und den WAC unter Druck steht, wurde gegen Celtic klar. Das 2:2 wertete man beim Meister durch die Bank als "Schritt in die richtige Richtung". Seine Mannschaft habe gezeigt, auch gegen hart spielende Gegner dagegen halten zu können, stellte Hütter explizit klar. Ärgern muss sich der Ex-Internationale jedoch erneut über vermeidbare Gegentreffer: "Wir bekommen eindeutig zu viele Gegentore. Zwei pro Spiel sind nicht gut, auch wenn sie in manchen Situationen unglücklich passieren."

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