Salzburgs Spiel fehlt die nötige Balance

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Nach Sieg über Ried ist Salzburg zurück an der Spitze, aber Defensive bereitet weiterhin Sorgen.

Salzburg/Wien. Der amtierende Meister Salzburg geht am Donnerstag als Bundesliga-Tabellenführer in das wichtige Europa-League-Heimspiel gegen Dinamo Zagreb. Die Salzburger profitierten am Samstag von einer 1:2-Heimniederlage des bisherigen Spitzenreiters WAC gegen Grödig. Sie selbst tankten mit einem in der Schlussphase durch zwei Tore von Marcel Sabitzer sichergestellten 4:2 gegen Ried Selbstvertrauen.

Defensive Unzulänglichkeiten wie gegen den Vorletzten der heimischen Liga werden sich die Bullen gegen den kroatischen Meister aber nicht leisten dürfen. „Respekt vor Ried, aber Zagreb ist ein anderes Kaliber. Das ist noch eine Steigerung“, meinte Salzburg-Trainer Adi Hütter, der erstmals auf eine Raute im Mittelfeld gesetzt hatte – ohne durchschlagenden Erfolg. So viele Chancen sich die Salzburger auch herausspielten, in der Defensive wirkten sie fehleranfällig. „Wir haben uns immer wieder das Leben selbst schwer gemacht“, sagte Hütter. „Nach vorne war es gut, defensiv aber teilweise fahrlässig.“ Dadurch gelang den Riedern zweimal der Ausgleich, ehe der eingewechselte Sabitzer nach einem vergebenen Elfmeter von Kapitän Jonatan Soriano noch zweimal zuschlug.

Die Oberösterreicher wurden für einen couragierten Auftritt in Wals-Siezenheim nicht belohnt. „Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Rieder Mannschaft jemals so viele Chancen hatte in Salzburg“, sagte Trainer Oliver Glasner. „Aufgrund der Ausfälle war es eine sehr gute Leistung“, meinte Manager Stefan Reiter. Dennoch fehlen den Innviertlern in der Tabelle bereits vier Punkte auf das Mittelfeld – weil Grödig in Wolfsberg überraschte. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass wir für die Leistung endlich belohnt worden sind“, erklärte Grödig-Trainer Michael Baur. WAC-Coach Dietmar Kühbauer wollte die Fehler intern zwar klar ansprechen, die dritte Saisonniederlage aber nicht überbewerten.

Rapid und Austria verpassten die Chance, den Rückstand auf den WAC nach dessen Niederlage bedeutend zu verringern. Sowohl Rapid (0:0 daheim gegen Admira) als auch die Austria (1:1 in Altach) kamen nicht über Unentschieden hinaus und lieferten dabei zumindest phasenweise enttäuschende Leistungen ab. Rapid überzeugte gegen die Südstädter nur in der ersten Hälfte, ließ in dieser Phase aber zu viele Chancen aus. „Da hätten wir in Führung gehen müssen, dann hätte die Admira kommen müssen, und wir hätten mehr Räume bekommen“, meinte Trainer Zoran Barišić. Zur Pause lautete das Torschussverhältnis 13:0 für Rapid, dennoch stand am Schluss eine Nullnummer – auch weil die Hütteldorfer nach dem Seitenwechsel zurückfielen. „In der zweiten Hälfte sind wir schwieriger in die Gänge gekommen. Die Admira war stabiler, besser im Umschaltspiel und dadurch gefährlicher“, analysierte Barišić und sprach von einem gerechten 0:0. Der Rückfall seiner Mannschaft nach Wiederanpfiff lag dem Wiener schwer im Magen. „Da haben wir den Rhythmus verloren, zu einfache Ballverluste produziert und zu wenig Torgefahr ausgestrahlt“, kritisierte Barišić.

Austria tritt auf der Stelle

Die Austria kam bei Aufsteiger Altach nicht über ein 1:1 hinaus und findet damit weiterhin nicht Anschluss an die drittplatzierten Rapidler, auf die sechs Punkte fehlen. „In der ersten Hälfte haben wir leider einige sehr gute Möglichkeiten ausgelassen. Nach dem Wechsel war es genau andersrum, da hatten wir in einigen Szenen auch das nötige Glück. Deswegen muss man sagen, dass das Unentschieden vom Spielverlauf her in Ordnung geht“, lautete das Resümee von Trainer Gerald Baumgartner.

Seine Truppe fuhr unmittelbar nach dem Match mit dem Nachtzug von Feldkirch nach Wien zurück und trainierte Sonntagvormittag – ohne Markus Suttner. Der ÖFB-Teamspieler schied in Altach mit Verdacht auf Muskelfaserriss aus. (age)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2014)

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