Ganz nach dem internationalen Trend werden ab sofort auch Österreichs Schiedsrichter mit dem Freistoßspray ausgestattet.
Österreichs Bundesliga folgt im Frühjahr dem internationalen Trend und setzt den Freistoßspray bei allen Partien der zwei höchsten Spielklassen ein. Zudem wird auch im ÖFB-Cup künftig gesprüht. "Bisher war er überall erfolgreich, deshalb stehen wir dem auch durchaus positiv gegenüber", sagte der Vorsitzende der ÖFB-Schiedsrichterkommission, Robert Sedlacek.
Der Spray soll die Schiedsrichter beim Freistoßmanagement unterstützen. Ab rund 30 Meter vor dem Tor, wenn ein direkter Torschuss möglich ist, wird sowohl die Stelle, wo der Ball liegt, als auch die Mauerlinie markiert. "Das ständige Ball vorlegen 30-Zentimeter-weise ist damit beendet und dafür, dass die Mauer dortbleibt, wo sie hingehört, ist es ein Hilfsmittel", sagte Sedlacek.
Spray taugt auch als "Showelement" Daneben sei der Einsatz des Sprays auch aus einem anderen Grund eine gute Sache. "Alles, was die Sportwelt, sprich Sportler, Zuschauer und Medien für gut befinden oder sich wünschen, soll man, wenn es nicht gegen irgendwelche Vorgaben spricht, nicht unterbinden. Der Sport hat ja ein gewisses Showelement auch", meinte der 59-Jährige.
Auch der dieses Jahr in die Uefa-Kategorie 1 aufgestiegene Schiedsrichter Oliver Drachta ist froh über die Einführung. "Der Spray hat sicher seine Berechtigung. Ich glaube, dass er uns unterstützen wird, weil die Spieler genau die Grenzen kennen, bis wohin sie gehen dürfen. Es wird alles etwas disziplinierter ablaufen", vermutete der 37-jährige Oberösterreicher.
10 Euro pro Dose Finanziell ist es für die Bundesliga schon eine gewisse Belastung, eine Dose des aus Deutschland stammenden TÜV-geprüften Sprays kostet fast zehn Euro. "Zwischen vier und sechs Anwendungen hält der Spray aus, über den Daumen gerechnet wird man zwei Dosen pro Spiel brauchen", klärte Sedlacek auf.
Die Schiedsrichter wurden auch im einwöchigen Trainingslager in Belek mit dem neuen Hilfsmittel vertraut gemacht. "Es soll ein Hilfsmittel bleiben, nicht in den Mittelpunkt rücken", betonte Sedlacek. Sollte einmal kein Spray mehr zur Verfügung stehen, gibt es eine klare Vorgabe. "Wenn der Spray aufhört zu sprühen, sollen sie nicht anfangen, eine Ersatzdose zu holen. Wenn er aus ist, dann ist er aus, dann gibt es halt keinen mehr", sagte der ÖFB-Schiedsrichterkommissions-Vorsitzende.
Referees im Herbst "zufriedenstellend" Genauso wie für die Klubs läuft auch für Drachta und Co. der Countdown für den Frühjahrsstart. "Wir wollen, dass die Schiedsrichter konsequent das Regelwerk umsetzen. Sie sollen sich durchsetzen, aber auf keinen Fall Oberlehrer sein", erklärte Sedlacek. Die Herbstsaison sei aus seiner Sicht eigentlich zufriedenstellend verlaufen. "Was nicht gut war, war, dass gerade in der Schlussphase, was Salzburg betroffen hat, Kritik aufgekommen ist, die uns geschadet hat, weil die Saison nicht so schlecht war, wie man aus der Kritik allgemein entnehmen hätte können", resümierte Sedlacek.
Bei der Partie Salzburg gegen WAC am 30. November hatte es mehrere äußerst umstrittene Entscheidungen von Schiedsrichter Robert Schörgenhofer gegeben. "Vor allem bei Salzburg-Spielen ist die Aufregung groß, wenn etwas nicht gerade läuft", weiß Sedlacek. Dass ähnliche Fehler nicht wieder passieren, ist die große Hoffnung des Schiri-Chefs. "Es ist sich aber jeder bewusst, dass die Frühjahrsmeisterschaft schwieriger wird, weil überall die Entscheidungen fallen", so Sedlacek.
Vor dem Start in die Frühjahrsrunde am Wochenende sprachen alle Trainer der zehn Bundesliga-Klubs über ihre Tipps als Meister und Absteiger, die eigenen Saisonziele und die Chancen des ÖFB-Teams auf die EM-Qualifikation.Hier ihre Antworten geordnet nach dem Tabellenplatz: (c) APA/DANIEL KRUG (DANIEL KRUG) Meister: "Wir werden Meister."Absteiger: "Wer einen Negativlauf erwischt, der wird absteigen. Wer das ist, ist aber schwer zu sagen. Das möchte ich auch nicht. Ich bin froh, dass ich noch nie involviert war."Saisonziel: "Wir wollen den Meistertitel und den Cuptitel verteidigen. International wollen wir einmal die Hürde Villarreal nehmen. Mit allem weiteren können wir uns danach beschäftigen."Was muss besser als im Herbst werden: "Ganz klar im Spiel gegen den Ball."ÖFB-Chancen: "Sehr gut, weil das Ganze richtig rund ist. Marcel Koller hat eine Mannschaft geformt, einem Kader vertraut und eine richtig gute Mentalität hineingebracht. Der Glaube und die Hoffnung sind wieder da." (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Felix Roittner) Meister: "Ich glaube nicht, dass Salzburg jetzt einbrechen wird, sie haben noch immer genügend Qualität, den Vorsprung beizubehalten oder möglicherweise auch auszubauen. Alles andere wäre ein Wahnsinn."Absteiger: "Wiener Neustadt und die Admira werden sich das ausmachen, aber ich rede nicht gerne über den Abstieg, den wünscht man keinem Verein."Saisonziel: "Wenn wir schon auf einem Europacupplatz sind, wollen wir versuchen, auch dort zu bleiben, alles andere wäre eine Lüge. Unser Ziel ist es, so lange wie möglich beim Kuchen dabei zu bleiben."Was muss besser als im Herbst werden: "Jeder muss sich noch mehr zumuten, Bälle auch in Bedrängnis zu spielen. Und mir hat am Ende auch ein bisschen das Fußballerische gefehlt."ÖFB-Chancen: "Es ist absolut drinnen und wir werden es auch schaffen. Die Mannschaft hat mittlerweile die Qualität, um über Spiele drüber zu kommen, wo man sagt, dass Punkte fix eingeplant sind." (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Ort) Meister: "Red Bull ist sicherlich über alle zu stellen. Wenn alles normal läuft, wird Salzburg das sein in der Liga, als das sie auch von uns allen akzeptiert sind."Absteiger: "Den Abstiegskampf kann ich schwer beurteilen, ich habe mich in diese Richtung weniger beschäftigt, wobei ich mich auch mit der Tabelle vorne nicht großartig befasst habe."Saisonziel: "Unser Ziel, wie wir es im Sommer schon bekannt gegeben haben, ist, dass wir uns kurz- und mittelfristig in der Bundesliga etablieren wollen. Die Tabellenplatzierung ist für uns nicht so wichtig. Für unser Minimalziel haben wir noch etwas zu arbeiten. Wenn wir das haben, dann werden wir schauen, was uns noch gelingt."Was muss besser als im Herbst werden: "Wir haben gerade in der Balance noch nicht die optimale zwischen offensiv und defensiv. Wir müssen auch schauen, dass wir uns in Ballbesitzzeiten weiterentwickeln, da können wir sehr viel ökonomischer werden. Auch im körperlichen Bereich können wir uns steigern."ÖFB-Chancen: "Ich bin hundertprozentig davon überzeugt. Wenn man die Jungs sieht, macht das wirklich viel Freude als Bundesligatrainer, aber auch als Fan auf der Tribüne zu sitzen. Mit Marcel Koller ist eine gewisse Stabilität ins Team gekommen." (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Oliver Lerch) Meister: "Ich gehe davon aus, dass sich Salzburg den Meistertitel nicht wegnehmen lässt."Absteiger: "Es wird sehr interessant und vielleicht darauf ankommen, wie man aus den Startlöchern kommt. Es ist schon so, dass es da auf die Mentalität der jeweiligen Mannschaft ankommt, ob man es schafft oder nicht."Saisonziel: "Unser Ziel ist das Erreichen eines internationalen Startplatzes und wenn möglich Platz zwei. Ich gehe aber davon aus, dass es ein enges Rennen bis am Schluss bleiben wird."Was muss besser als im Herbst werden: "Steigern wollen wir uns grundsätzlich in allen Punkten, sowohl im physischen als auch im mentalen und technisch-taktischen Bereich."ÖFB-Chancen: "Ich glaube daran. Die Chancen stehen ganz gut, es wäre ganz wichtig für den österreichischen Fußball, weil das Nationalteam doch unser Flaggschiff ist. Es gibt insgesamt gesehen eine Geschlossenheit und was den Spielstil betrifft gibt es einen vorgegebenen Plan, an den sich jeder hält." (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Josef Bollwein) Meister: "Salzburg ist das Nonplusultra in der Liga, hat die meiste Qualität und individuelle Kasse, obwohl gute Spieler abgegeben worden sind. Danach ist alles ausgeglichen."Absteiger: "Die Liga wird ab dem zweiten Platz abwärts bis zur letzten Runde hin spannend bleiben."Saisonziel: "Wir wollen unter die Top-Vier, das beinhaltet auch den zweiten Platz. Wenn man diese außergewöhnliche Chance hat, den zweiten Platz zu erreichen, der zur Champions-League-Qualifikations-Teilnahme berechtigt, dann wollen wir die natürlich nutzen."Was muss besser als im Herbst werden: "Wir müssen weiter am Umschaltspiel arbeiten, das müssen wir in beiden Richtungen perfektionieren. Wir müssen auch gegen tief stehende Mannschaften kreativ sein im Spielaufbau, eine schnelle Ballzirkulation haben und Torchancen kreieren."ÖFB-Chancen: "Das Nationalteam hat sich durch die bisherigen Spiele eine gute Ausgangssituation erarbeitet. Sie stehen kompakt und spielen schnell sowie zielstrebig nach vorne. Die Chance für eine Qualifikation zur EM-Endrunde stehen sehr gut." (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Patrick Leuk) Meister: "Salzburg ist natürlich Favorit, hat aber auch ein bisschen einen Umbruch. Es wird davon abhängen, wie die einzelnen Mannschaften starten, wie drangeblieben werden kann, wie groß die Ausdauer ist."Absteiger: "Ich denke, es wird ein ähnlich heißes Rennen wie um die Europacupplätze. Die beiden Mannschaften, die hinten stehen, haben natürlich auch einen enormen Druck, in der Liga zu bleiben. Das wünsche ich keinem."Saisonziel: "Wir wollen den zweiten Platz und damit den Champions-League-Qualifikations-Platz unbedingt erreichen, aber den wollen fünf andere Mannschaften wahrscheinlich auch noch haben. Das ist das eine Ziel und das zweite ist, das Cupfinale zu erreichen und wenn du dort bist, willst du es natürlich auch gewinnen."Was muss besser als im Herbst werden: "Tore verhindern und Tore schießen."ÖFB-Chancen: "Jetzt haben wir einmal bewiesen, dass wir unsere Hausaufgaben auch gegen vermeintlich kleinere Gegner machen können. Wir haben die Pflichtsiege geschafft. Die Jungs von Marcel Koller sind wirklich ein geiles Team geworden, mit den Erfolgen ist noch einmal mehr Teamgeist reingekommen und ich denke, wenn wir es schaffen, dann gerade jetzt." (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Ort) Meister: "Salzburg. Sie haben sich, obwohl sie Kampl und Alan abgegeben haben, auch wieder gut verstärkt."Absteiger: "Es muss jeder auf der Hut sein, im Fußball geht es oft schnell, man muss nur einen schlechten Start erwischen, dann liegen die Nerven auch gleich einmal blank. Wir sind auch bestrebt, einfach einen guten Start zu erwischen, damit wir das, was hinter uns passiert, gleich einmal hinter uns lassen können."Saisonziel: "Es ist sicher das Wichtigste, einen guten Start zu haben, dann kann man den Blick nach vorne richten."Was muss besser als im Herbst werden: "Wichtig ist, dass wir die Konstanz haben, dass wir vielleicht auch einmal zwei Spiele hintereinander gewinnen und dass wir in entscheidenden Momenten auch vor dem Tor die nötige Coolness haben."ÖFB-Chancen: "Ich rechne schon damit und wünsche es mir von Herzen. Ich glaube, dass wir schon an Klasse dazugewonnen haben. Wir spielen die Partien recht souverän, haben momentan auch eine Euphorie in Österreich." (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ M. Hoermandinger) Meister: "Ich sehe für Salzburg überhaupt kein Problem. Ich denke, dass sie vorne wegmarschieren werden, ich glaube sogar noch mehr als im Herbst, weil sie da doch einige Punkte liegen gelassen haben."Absteiger: "Ich glaube, dass sich jeder auch nach hinten orientieren muss und wüsste nicht, warum Wiener Neustadt oder die Admira die einzigen sein sollten, die noch absteigen können."Saisonziel: "Wir schauen nach hinten und nach vorne, aber in erster Linie auf unseren Fußball, dass wir besser werden."Was muss besser als im Herbst werden: "Ich denke, dass wir unser größtes Potenzial darin haben, dass wir aus den unzähligen Ballgewinnen, die wir haben durch unsere Art des Fußballs, mehr Kapital schlagen."ÖFB-Chancen: "Ich hoffe es auf jeden Fall und bin auch überzeugt, dass sie es schaffen. Es würde dem ganzen österreichischen Fußball gut tun. Sie haben auch einen super Teamgeist und in den letzten Jahren in dieser Mannschaft Erfahrungen gesammelt, die sie jetzt nutzen können." (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Florian Ertl) Meister: "Ich glaube, dass es sich heuer auf keinen Fall mehr für eine Mannschaft ausgeht, Salzburg noch abzufangen, aber auch, dass Salzburg die Abgänge auch nicht so kompensieren kann. Ich denke, dass es noch ein bisschen knapper wird, sie nicht mehr so dominant sein werden."Absteiger: "Wenn es normal abläuft, sollte es ein Zweikampf bleiben."Saisonziel: "Der Abstiegskampf ist da, das wissen wir. Für uns geht es darum, dass wir im Frühjahr mehr Punkte machen als Wiener Neustadt."Was muss besser als im Herbst werden: "Wir sind die Mannschaft mit den wenigsten Ballkontakten im letzten Drittel. Wir müssen daher die letzte Linie des Gegners vehementer attackieren, mit und ohne Ball, das Spiel dort nach vor tragen, ohne uns dabei defensiv zu entblößen."ÖFB-Chancen: "Wir sind noch nie so weit gewesen wie jetzt. Die Zeit wäre reif, die Mannschaft hätte es sich verdient, die ganze Struktur, die dahintersteht, ist immer besser geworden. Die Mannschaft hat mittlerweile die Klasse, dass man ihr auch auswärts gegen Russland ein gutes Ergebnis zutrauen kann." (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Philipp Brem) Meister: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Salzburg noch Probleme bekommen könnte."Absteiger: "Ich habe überhaupt nicht irgendwas zusammengerechnet oder spekuliert. Ich kann es sowieso nicht beeinflussen, was die anderen machen. Wir müssen uns grundsätzlich nur auf uns konzentrieren."Saisonziel: "Wir kämpfen mit allen Mitteln, da drinnen zu bleiben und es geht nur, wenn jeder mitzieht. Wichtig ist, dass wir Schritt für Schritt machen und kontinuierlich punkten."Was muss besser als im Herbst werden: "Wir brauchen Stabilität in allem, vor allem in der Defensive. Wir dürfen nicht so viele Gegentore erhalten. Die Spieler müssen auch ruhiger werden, um im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen zu treffen."ÖFB-Chancen: "Ich bin davon überzeugt, und es freut mich auch persönlich, denn ich halte Marcel Koller für einen sehr guten Mann. Die Mannschaft ist absolut auf dem richtigen Weg, das bestätigen die Ergebnisse. Man sieht, wie die Mannschaft immer besser wird." (c) GEPA pictures/ Oliver Lerch Tipps, Saisonziele und ÖFB-Chancen (APA)
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