Keine Ausweichstätte: Grödig-Heimspiele verschoben

Grödig-Stadion
Grödig-StadionAPA/NEUMAYR/MMV
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Nach dem Entzug der Stadionzulassung fand Grödig keine Alternative. Die Partien gegen den WAC und Sturm Graz finden daher im März statt.

Die Stadionproblematik beim SV Grödig wirbelt den Spielplan der Fußball-Bundesliga durcheinander. Wie die Liga bekanntgab, wurden die Heimspiele der Salzburger gegen WAC von kommenden Samstag auf 18. März und gegen Sturm Graz von kommenden Mittwoch auf 11. März verschoben. Das ist die Folge des desolaten Rasens der Grödig-Heimstätte und einer fehlenden Ausweich-Arena.

Die aktuelle Misere könnte für Grödig äußert unangenehme Folgen haben. Laut Bundesliga-Mitteilung vom Donnerstag leitete der Senat 5 (Lizenzausschuss) aufgrund der zumindest temporär fehlenden Verfügbarkeit eines Stadions für Bewerbsspiele der Bundesliga ein Disziplinarverfahren ein. Die möglichen Sanktionen erstrecken sich dabei von einer Verwarnung über eine Aberkennung von Punkten und eine Geldstrafe von maximal 500.000 Euro bis hin zum Lizenzentzug.

Grödig-Manager Christian Haas gab sich in diesem Zusammenhang aber gelassen. "Ich bin wegen des Verfahrens nicht beunruhigt, wir werden das hinbekommen", sagte der 37-Jährige der APA. Haas versteht die Aufregung rund um die Verschiebungen nicht ganz: "Es sind in den letzten Jahren viele Spiele in der Bundesliga abgesagt worden, wir sind da nicht der erste Klub." Der Manager lud für Freitag einen Vertreter des Senats 5 nach Grödig ein. "Da will ich erfahren, welche Bereiche des Rasens genau ausgebessert werden müssen", erklärte Haas.

Vergebliche Suche nach Alternative

Die ramponierte Spielfläche hatte schon am vergangenen Samstag eine Austragung der Partie gegen Sturm Graz unmöglich gemacht. Da in den kommenden Tagen keine Besserung absehbar war, kam es zu den Verlegungen - und auch deshalb, weil kurzfristig keine Alternativ-Spielstätte aufzutreiben war.

Laut Bundesliga konnten die Grödiger dem Senat 5 nachweisen, dass keines der bestimmungsmäßig infrage kommenden Stadien (Keine Sorgen Arena Ried, Waldstadion Pasching, Linzer Gugl) für die Partien in den nächsten Tagen gegen den WAC und Sturm zur Verfügung stand. Außerdem fragte Grödig laut Bundesliga auch um eine Verlegung der Partien in Salzburgs Red-Bull-Arena und in Innsbrucks Tivoli-Stadion an, allerdings ohne Erfolg. Dennoch müssen die Grödiger dem Senat 5 bis kommenden Montag ein Ausweichstadion nennen.

Derzeit gilt das Kriterium, dass ein Stadion für maximal zwei Lizenznehmer als Heim- oder Ausweichstadion für Bewerbsspiele der Bundesliga zugelassen werden darf und Stadien außerhalb des Gebietes des jeweiligen Landesverbandes, die weit mehr als 100 km vom Vereinssitz entfernt sind, nicht als Ausweichstadion zugelassen werden dürfen. Außerdem ist die Möglichkeit eines Platztausches nicht gestattet.

Kaum Handlungsspielraum

Mit dieser Bestimmung ist Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer nicht glücklich. "Dieser Präzedenzfall zeigt auf, dass die Bestimmungen über Ausweichstadien angepasst werden müssen, um den Handlungsspielraum für die Zulassung eines Ausweichstadions insbesondere in Bezug auf die Entfernung zu erweitern. Dies erscheint auch in Hinblick auf die ständig steigenden infrastrukturellen Anforderungen sinnvoll. Der Vorstand der Bundesliga wird bei der nächsten Bundesliga-Hauptversammlung eine solche Bestimmungsänderung beantragen, um die Wettbewerbssicherheit künftig besser gewährleisten zu können", wurde Ebenbauer in einer Liga-Aussendung zitiert.

Weiters meinte Ebenbauer: "In dieser Situation ist die Verschiebung der beiden nächsten Heimspiele von SV Scholz Grödig auf die nächsten möglichen Termine die einzige Alternative, um die rein sportliche Meisterschaftsentscheidung bestmöglich zu gewährleisten. Es ist aber auch ganz klar festzuhalten, dass in diesem Zusammenhang keine weiteren Spielverschiebungen wegen fehlender Verfügbarkeit eines Stadions vorgenommen werden."

(APA)

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