Austria: Quälende Ungewissheit in Favoriten

Die Lage vor dem Derby sei „ernst, aber nicht aussichtslos“, sagt Gerald Baumgartner.

Wien. Gerald Baumgartner bläst in Wien Favoriten derzeit äußerst eisiger Wind entgegen. Austrias Trainer steht vor dem 312. Wiener Derby am Sonntag (16.30 Uhr, ORF1) in der Generali-Arena gehörig unter Druck. Mit ihm zittern auch die Klubchefs, die ihm bislang unerwartet lang den Rücken gestärkt haben. „Die Lage ist ernst, aber nicht aussichtslos. Wir werden alle Kräfte bündeln“, so der Salzburger. Verliert Austria nach der Blamage gegen Wr. Neustadt (0:1) und dem 1:2 in Graz auch noch das Derby, ist seine Entlassung gewiss.

Austria ist vor der 24. Runde nur Tabellensechster, der Rückstand auf die zweitplatzierten Rapidler beträgt zehn Punkte. Verbale Rückendeckung für Baumgartner gab es vorerst noch von Sportdirektor Franz Wohlfahrt. „Unsere volle Konzentration gilt in den kommenden 48 Stunden Rapid. Für uns ist es das Spiel des Jahres. Wir wissen, dass der Sieg in diesem Match das Ruder herumreißen kann.“

Es mutet überaus skurril bis hilflos an, wenn Baumgartner die Fans weiter um Nachsicht und Unterstützung bittet, die Mannschaft aber keineswegs die erwarteten Leistungen zeigt. Der 51-Jährige hatte 23 Runden lang Zeit, ein Team zu formen, ihm ein System aufzuprägen, bislang wirkt alles weiterhin wie ein wöchentlich neu zusammengesetztes Stückwerk. Improvisieren muss Austria diesmal vor allem in der Abwehr. Die Rechtsverteidiger Koch und Larsen sind verletzt, Innenverteidiger Ramsebner soll dort aushelfen.

Auch auf den Tribünen muss umdisponiert werden. Der Gästesektor muss aufgrund eines Bundesliga-Urteils geschlossen bleiben, das Fassungsvermögen beträgt nur 11.250 Zuschauer. Einer Gruppenbildung von Rapid-Fans auf den restlichen Tribünen hat man laut Austria mit gezieltem Kartenverkauf an Mitglieder der Violetten vorgebeugt. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2015)

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