Mit klarem Plan und den eigenen Trümpfen zum Titel

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Salzburg hat es im Ligafinish selbst in der Hand. Rapid in Pole Position für die Königsklasse.

Salzburg/Wien. Salzburg hat auf dem Weg zur Titelverteidigung alle Trümpfe in der Hand. Mit dem klaren 6:0-Erfolg gegen Wr. Neustadt untermauerte der Tabellenführer seinen Anspruch, demonstrierte seine offensive Stärke, defensiv wurde er von völlig überforderten Niederösterreichern nicht geprüft. Sieben Runden vor Schluss beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger Rapid damit weiter sechs Punkte. „Es liegt jetzt rein an uns. Wir haben alle Karten in der Hand“, betonte Salzburg-Trainer Adi Hütter. „Wenn wir weiter so spielen, bin ich zuversichtlich, dass wir den Titel verteidigen werden.“

Die Spieler für die kommenden Partien zu motivieren, sei nicht notwendig, alle im Team seien sich über die große Chance im Klaren. „Meine Aufgabe wird es sein, die Mannschaft so vorzubereiten, dass sie einen klaren Plan hat“, erläuterte Hütter. Nach acht Ligaspielen mit Gegentreffer in Folge blieb die – wenig geforderte – Abwehr erstmals wieder makellos, an vorderster Front kann sich Salzburg auf Jonatan Soriano verlassen. Der Kapitän agierte auch gegen seinen Lieblingsgegner in Hochform, traf im Doppelpack und hält damit bereits bei insgesamt 23 Toren gegen Wr. Neustadt. Einmal mehr bewies er am Samstag auch seine Stärke bei ruhenden Bällen. „Es steckt sehr viel harte Arbeit dahinter“, betonte der Führende der Torschützenliste (26 Treffer).

Grün-weiße CL-Hoffnungen

Auch Verfolger Rapid machte seine Hausaufgaben – wenn auch mit etwas Mühe. Die Hütteldorfer siegten in Ried 1:0, zum Matchwinner avancierte Philipp Schobesberger mit seinem vierten Tor in den vergangenen fünf Ligaspielen. „Momentan läuft es einfach bei mir und dem Team“, sagte der 21-Jährige. Restlos zufrieden war Chefcoach Zoran Barišić mit dem Auftritt im Innviertel dennoch nicht: „Wir sind in der Defensive ziemlich stabil gestanden, in der Offensive haben wir aber noch Luft nach oben. Wir haben viele Konter nicht fertiggespielt, beim letzten und vorletzten Pass oft nicht die richtige Entscheidung getroffen.“

Die Hütteldorfer sind im Rennen um den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt, weiter in der Pole Position. „Unser Ziel war ein europäischer Startplatz. Wir sind auf Platz zwei, da wollen wir bleiben“, versicherte Barišić. Den Meistertitel hat er bereits abgehakt. „Ich schaue in der Tabelle eher nach unten.“

Da lauert mit zwei Punkten Rückstand SK Sturm Graz, der dank eines 2:1-Sieges in letzter Minute Altach als Dritten ablöste. Roman Kienast sicherte den Steirern mit seinem Treffer in der Nachspielzeit die drei Punkte. „Wir wollen international spielen, daher war der Sieg enorm wichtig“, meinte Sturm-Trainer Franco Foda.

Altach ließ hingegen mit dem 2:2 bei der Admira Punkte liegen. Ein emotionales Wellental durchlief dabei Kapitän Hannes Aigner, der die Vorarlberger zunächst mit einem Doppelpack auf Siegeskurs brachte, dann aber wegen eines Handspiels mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz musste. „Der Ausschluss hat mich geärgert, die erste Gelbe für Aigner war ein Wahnsinn“, schimpfte Altach-Trainer Damir Canadi. Im Anschluss sah sich sein Team mit einem Admira-Sturmlauf konfrontiert, der schließlich im Ausgleich durch Ouédraogo mündete. „Wir haben das vierte Spiel in zehn Tagen gespürt. Auswärts sind wir eben nicht so stark wie zu Hause“, bekannte Canadi.

Die Südstädter müssen zwar weiter auf den ersten Sieg in diesem Jahr warten, gaben durch das Remis aber die Rote Laterne an Wr. Neustadt ab. „Ein Punkt ist ein Punkt. Jetzt sind wir Neunter, das ist positiv“, erklärte Admira-Trainer Oliver Lederer, dessen Mannschaft dank der um 13 Treffer besseren Tordifferenz gegenüber Wr. Neustadt die Nase vorn hat. Beim Schlusslicht ist man trotz des 0:6-Debakels optimistisch. „Bis auf Salzburg haben wir mit jeder Mannschaft mithalten können und gezeigt, dass wir in der Liga verbleiben können“, fand Trainer Helgi Kolviđsson.

Tipico-Bundesliga 29. Runde

1.Salzburg291847843858
2.Rapid291577513352
3.Sturm291559493350
4.Altach291478413849
5.WAC2813312383442
6.Ried2910712384237
7.Austria 2881010384134
8.Grödig298714385131
9.Admira2941114275423
10.Wr. Neustadt296518286823

Ried – Rapid 0:1 (0:1). Keine-Sorgen-Arena, 6500, SR Kollegger. Tor: Schobesberger (36.).

Salzburg – Wr. Neustadt 6:0 (2:0). Red Bull Arena, 7045, SR Weinberger. Tore: 1:0 (28.) Keïta (28.), Berisha (32.), Soriano (61., 67.), Sabitzer (66.), Hinteregger (93.).

Admira – Altach 2:2 (0:1). BSFZ-Arena, 2359, SR Lechner. Tore: Windbichler (58./Elfmeter), Ouédraogo (79.) bzw. Aigner (45.+1, 62.). Gelb-Rot: Aigner (68./Unsportlichkeit).

Sturm – Grödig 2:1 (1:1). UPC-Arena, 12.466, SR Grobelnik. Tore: 1:0 (20.) Piesinger (20.), Kienast (92.) bzw. Maak (31.). Gelb-Rot: Martschinko (62./Unsportlichkeit).

Torschützenliste: 26Soriano (Salzburg), 20Berić (Rapid), 15 Sabitzer (Salzburg), 12Djuricin (Salzburg), 11Reyna (ehemals Grödig).

Nächste Runde, Samstag: Salzburg – Ried (16 Uhr), Rapid – Admira, WAC – Grödig, Wr. Neustadt – Sturm (alle 18.30 Uhr).

Sonntag: Altach – Austria (16.30 Uhr, live ORF eins).

ERSTE LIGA 28. Runde

1.Liefering281837644057
2.Mattersburg281567503151
3.LASK281288362844
4.Kapfenberg288128413836
5.St. Pölten289811283235
6.A. Lustenau289712404634
7.FAC287129354033
8.Innsbruck289613243633
9.Horn288713273931
10.Hartberg287714344928

Ergebnisse: Liefering – Hartberg 4:1, Kapfenberg – LASK 1:0, St. Pölten – Horn 2:2, FAC – Lustenau 0:1, Innsbruck – Mattersburg 1:0.

Nächste Runde, heute: Lustenau – Innsbruck (18.30 Uhr, live ORF Sport plus), Dienstag: Mattersburg – Horn, Kapfenberg - St. Pölten, FAC – Liefering, LASK – Hartberg (alle 18.30 Uhr).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2015)

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