Duell gegen Aufsteiger als violetter Richtungsweiser

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Nach der Derby-Pleite empfängt die Austria Aufsteiger Mattersburg. Coach Thorsten Fink zeigt sich hoch motiviert.

Wien. Von Wiedergutmachung für die Derby-Niederlage will Austria-Coach Thorsten Fink vor dem Duell mit Mattersburg am Samstag (16 Uhr, live, Sky) nicht reden, doch er misst der Partie gegen den Aufsteiger große Bedeutung zu. „Das Spiel ist richtungsweisend, ob wir uns vorn festsetzen können“, meinte Fink, dessen Mattersburger Pendant, Ivica Vastić, an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Nach dem 2:5 gegen Rapid zeigt sich der Deutsche hoch motiviert. „Ich bin guter Dinge, dass die Mannschaft das wegsteckt. Wir haben nach wie vor die Chance, einen tollen Saisonstart hinzulegen“, sagte der 47-Jährige und mahnte zur vollen Konzentration. „Das ist eine sehr, sehr schwierige Partie. Es wird ähnlich wie beim Heimspiel gegen Altach. Sie haben vorn schnelle Spieler und in der Mitte auch Leute, die das Spiel lenken können.“

Angesichts der zahlreichen defensiven Fehler gegen Rapid zeigte sich Fink froh über die Rückkehr des zuletzt mit Rot gesperrten Lukas Rotpuller. „Wir haben wieder unser eingespieltes Team, das sollte uns Stabilität geben. Rotpuller kann zeigen, dass er etwas zurückgeben will“, erklärte Fink, der den Innenverteidiger nach seinem unnötigen Ausschluss vor zwei Wochen vor allem intern ins Gebet nahm. Neben gelungenen Aktionen aus dem Derby hat Fink seinen Spielern auch Videos der Fehler gezeigt, aufgrund der englischen Woche aber auf ausschweifende Analysen verzichtet. „Ich habe das Positive mitgenommen. Dass die Mannschaft mit Leidenschaft und Aggressivität agiert hat. Dass wir zwei-, dreimal aufs Tor gelaufen sind“, erklärte der Austria-Trainer.

Sein Kollege Vastić kehrt an den Verteilerkreis zurück, zuletzt stand er dort am 13. Mai 2012 an der Seitenlinie. So schnell, wie er im Dezember 2011 für Karl Daxbacher vom Amateur- zum Cheftrainer befördert worden war, so schnell war er im Sommer 2012 nach verpasster Europacup-Qualifikation und mit dem Prädikat Destruktivfußball versehen wieder Geschichte. „Das Kurzgastspiel als Cheftrainer der Profis möchte ich nicht missen, schließlich habe ich dort die Chance bekommen und für mich wertvolle Erfahrungen gesammelt“, sagte Vastić, der von 2003 bis 2005 auch für die Veilchen gekickt und eineinhalb Jahre die Amateure betreut hatte.

Er peilt in Favoriten zumindest einen Teilerfolg an. „So lang es möglich ist, das Match offen zu halten. Wir haben eine Chance, denn wir haben die nötige Qualität, sowohl in der Defensive wie auch in der Offensive“, gab Vastić zu Protokoll. Bisher war freilich in der Fremde für den Aufsteiger nichts zu holen. So wie zuletzt am Mittwoch beim 1:3 in Altach, die Aufholjagd nach dem 0:2 kam schließlich zu spät. „Ich hoffe, wir benötigen dieses Mal keinen Rückstand, um so richtig Gas zu geben“, betonte Vastić.

Salzburger Bestätigung. Meister Salzburg will im Duell mit Altach die Leistung vom 4:1-Sieg in Ried bestätigen. „Ich hoffe, dass die Fortschritte, die wir gemacht haben, auch gegen Altach zu sehen sind. Wir wollen in der Erfolgsspur bleiben“, sagte Salzburg-Trainer Peter Zeidler, warnte aber zugleich vor dem Gegner. „Wir haben größten Respekt in Hinblick auf ihre jüngsten Erfolge in der Europa League. Sie sind eine Mannschaft, die sehr innovativ spielt und sich immer was Neues überlegt.“ Die Vorarlberger tankten mit dem Erfolg gegen Mattersburg jedenfalls auch Selbstvertrauen und bereiteten dem Meister in der vergangenen Saison große Probleme. In vier Duellen gelangen ihnen zwei Siege und ein Remis bei nur einer Niederlage.

Der schwache Saisonstart dürfte die Vorarlberger jedenfalls nicht zu sehr beunruhigen, schließlich sind sie auch vor einem Jahr auf dem Weg zu ihrer Rekordsaison mit vier Punkten aus vier Spielen mäßig gestartet. ?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.08.2015)

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