Auf Europacup-Blamage folgt Duell mit Austria

Salzburg verpflichtete Mittelfeldspieler Yasin Pehlivan ablösefrei.

Salzburg. Im Schlager der sechsten Bundesliga-Runde gastiert die Austria heute (16.30 Uhr, live ORF eins und Sky) beim angeschlagenen Double-Sieger Salzburg. Dessen Aufwärtstrend in der Liga mit Siegen in Ried (4:1) und gegen Altach (2:0) wurde vom Europa-League-Auftritt gegen Dinamo Minsk jäh unterbrochen. Das 0:2 ließ die Stimmung beim Titelverteidiger wieder gen Nullpunkt sinken. Trainer Peter Zeidler kündigte nun an: „Wir müssen jetzt gegen die Austria einen neuen Anlauf nehmen.“ Seine Stützen Martin Hinteregger und Jonatan Soriano könnten für die Partie fit werden. Risiko wird Salzburg mit Blick auf das Rückspiel gegen Minsk am Donnerstag jedoch keines eingehen.

Mit Yasin Pehlivan steht Zeidler ab sofort eine zusätzliche Variante für das Mittelfeld zur Verfügung. Der 17-fache ÖFB-Teamspieler unterzeichnete am Samstag einen Einjahresvertrag mit Option auf zwei weitere Jahre. Der 26-Jährige konnte die Verantwortlichen im Rahmen eines Probetrainings überzeugen und wechselte ablösefrei, da er zuvor seinen Vertrag beim türkischen Klub Kayseri Erciyesspor aufgelöst hatte.

Austria-Trainer Thorsten Fink kehrt beim Gastspiel in Salzburg in jenes Stadion zurück, in dem er zu Beginn seiner Trainertätigkeit eineinhalb Jahre an der Seitenlinie stand. Ab Sommer 2006 war der Deutsche unmittelbar nach Ende seiner aktiven Karriere Coach der Red Bull Juniors, ein Jahr später Assistent von Giovanni Trapattoni bei den Profis. Im Jänner 2008 verabschiedete sich Fink dann zum FC Ingolstadt.

Seither ist in Salzburg einiges passiert. Fünf Cheftrainer kamen und gingen, aktuell ist der bisher glücklose Peter Zeidler gefordert. Für Fink selbst ist der Blick in seine Vergangenheit aber ohnedies kein Thema. „Überhaupt nicht. Es ist besonders für uns, weil Salzburg eben amtierender Meister ist“, betonte der 47-Jährige.

Wie gewohnt nahm Fink den Gegner genau unter die Lupe, am Freitag stand bei den Austria-Profis Videostudium auf dem Programm. „Sie wollen rasch nach vorne spielen und dagegen müssen wir das richtige Mittel finden“, meinte Fink mit Verweis auf Salzburgs schnelle Spieler in der Offensive. Diesbezüglich will die auswärts in dieser Saison ungeschlagene Austria dem Gegner in nichts nachstehen. Mit 14 erzielten Toren sind die Favoritner gleichauf mit Rapid die Torfabrik der Liga. Möglich gemacht hat dies ein Akteur, der ebenfalls Bullen-Vergangenheit besitzt. Der Nigerianer Larry Kayode wurde in der Red-Bull-Akademie in Ghana ausgebildet. Der pfeilschnelle Offensivmann hält aktuell bei drei Saisontreffern und hat darüber hinaus zwei Elfmeter herausgeholt. „Wir haben unsere Stärken, die wollen wir ausspielen“, sagte der Austria-Coach, der sich mit der Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen Wochen zufrieden zeigt: „Wir gehen in die richtige Richtung.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.08.2015)

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