Sturm rechnet sich gegen Bullen Chancen aus

SOCCER - BL, Ried vs Sturm
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Grazer 13 Ligaheimspiele unbesiegt, zu Hause gegen Salzburg aber mit langer Durststrecke - Zeidler genießt weiter Rückhalt - "Weiß, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben"

Sturm will die Gelegenheit nutzen und im Schlager der 7. Runde der Fußball-Bundesliga einen seltenen Dreipunkter gegen Red Bull Salzburg einfahren. Die Salzburger haben mit dem Verpassen der Europa League eine weitere Enttäuschung zu verkraften. Außerdem könnten ihnen am Sonntag (16.30 Uhr) noch die 120 intensiven, letztlich unbelohnten Minuten gegen Dinamo Minsk in den Knochen stecken.

Sturm-Trainer Franco Foda will das trotz der prognostizierten Hitze nicht als großen Vorteil für seine Mannschaft gelten lassen. "Jeder Spieler ist in der Lage, dreimal pro Woche zu spielen", meinte der Deutsche. "Sie werden alles unternehmen, um jetzt bei uns zu gewinnen." In der Liga sind die Salzburger vier Runden ungeschlagen. Sturm dagegen kassierte vergangene Woche mit einem 0:1 in Ried die erste Saisonniederlage.

In der UPC-Arena haben die Grazer saisonübergreifend 13 Ligaspiele nicht verloren, zuletzt gab es aber sechs Remis. "Wir haben zu Hause in letzter Zeit zu oft Unentschieden gespielt. Wir hätten alle drei Heimspiele der Saison gewinnen können", sagte Foda. "Wir waren bis jetzt in keinem Spiel die schlechtere Mannschaft. Aber wir müssen vor dem Tor effizienter werden und schon am Sonntag die Chancen eiskalt ausnützen."

Gegen Salzburg haben die "Blackies" seit fast vier Jahren oder sieben Partien daheim nicht gewonnen. Die jüngste Heimniederlage in der Liga setzte es ebenfalls gegen die Bullen - 1:2 am 23. November 2014. Gegen den Meister in seiner aktuellen Verfassung rechnet sich Sturm aber Chancen aus. Foda: "Wir wollen endlich wieder ein Heimspiel gewinnen. Ich hoffe, dass wir am Sonntagabend drei Punkte mehr auf dem Konto haben."

Sein Team liegt als Vierter nur einen Zähler vor den Salzburgern, die den Acht-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter Rapid nicht weiter anwachsen lassen wollen. "Wir haben, wenn man es rein tabellarisch angeht, die Chance, Graz zu überholen und uns näher an die Spitze heranzupirschen", erinnerte Salzburg-Trainer Peter Zeidler, der nach der Enttäuschung im internationalen Geschäft den Fokus auf Meisterschaft und Cup legen muss.

Unmittelbar nach den Europacup-Auftritten haben die Salzburger in dieser Saison noch keines ihrer drei Ligaspiele gewonnen. "Es gehört auch Bescheidenheit dazu, die Aufgaben, die jetzt kommen, anzugehen", meinte Zeidler. "Unser Verein hat den Anspruch, so schnell wie möglich wieder nach Europa zu kommen. Das geht mit einer guten Endplatzierung im Mai."

Vorerst ist ein Endrang unter den ersten drei, der im kommenden Jahr zur Europa-League-Qualifikation berechtigt, das Minimalziel. Den Meistertitel haben die Bullen nach dem ersten Sechstel der Saison aber auch noch nicht abgeschrieben. Zeidler: "Es sind noch 90 Punkte zu holen. Die werden wir nicht ganz holen. Aber ich weiß, dass wir weiter nach oben kommen."

Der 53-jährige Deutsche, im Sommer vom Zweitteam FC Liefering zum Cheftrainer aufgestiegen, genießt weiter den Rückhalt der Club-Führung und von Konzernchef Dietrich Mateschitz. "Ich weiß, dass wir in der Entwicklung sind. Ich weiß, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben", sagte Zeidler. "Das heißt, dass die entscheidenden Leute das verstehen."

Gegen Sturm gilt es dennoch zu punkten - trotz einiger vom Rückspiel gegen Minsk blessierter Stammkräfte. Mit Naby Keita und Christoph Leitgeb fällt ein zentrales Mittelfeld-Duo verletzt aus. Ob Neuzugang Hany Mukhtar bereits in Graz sein Debüt gibt, ist offen. "Wir haben ein paar Spieler, die ausgeruht sind, die auch am Sonntag zum Einsatz kommen werden", kündigte Zeidler an.

Salzburgs Kader ist groß genug. Jener von Sturm könnte bis Transferschluss am Montag ebenfalls noch Zuwachs bekommen. "Sollte es noch einen neuen Spieler geben, wäre ich zufrieden", sagte Foda. "Für mich ist es aber auch so okay. Ich habe Vertrauen in meine Spieler. Wir werden versuchen, unseren Fans ein gutes Spiel zu bieten." Bis zum Wochenende waren mehr als 10.000 Karten verkauft.

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