Trauer vor Wiener Derby: Trifon Iwanow verstorben

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ARCHIVBILD: TRIFON IWANOWAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Trifon Iwanow ist am Samstag im Alter von 50 Jahren gestorben. Bulgarischen Medienberichten zufolge erlag er einem Herzinfarkt.

Wien. Der ehemalige Kult-Libero von Rapid und bulgarische Teamspieler Trifon Iwanow ist am Samstag im Alter von 50 Jahren gestorben. Bulgarischen Medienberichten zufolge erlag der WM-Vierte von 1994 in seinem Wohnort Samowodene in der Nähe Weliko Tarnowos einem Herzinfarkt.

Iwanow spielte zwischen 1995 und 1997 für Rapid. Mit den Hütteldorfern feierte er einen Meistertitel, zog 1996 in das Finale des Cups der Cupsieger ein (0:1 gegen Paris St. Germain) und erreichte die Champions League. Bei den Fans galt der vollbärtige Verteidiger nicht nur dank seiner schnörkellosen Vorstellungen auf dem Feld, sondern auch wegen seines mitunter angsteinflößenden Aussehens als Kultfigur.

Der bulgarische Fußballer des Jahres 1996 spielte unter anderem für ZSKA Sofia und Betis Sevilla. Nach seinem Abgang von Rapid heuerte er 1997 außerdem einige Monate bei der Austria an. Seine aktive Karriere beendete Iwanow 2001 beim Floridsdorfer AC.

Für das bulgarische Nationalteam bestritt der Verteidiger 76 Länderspiele. Iwanow nahm an den Weltmeisterschaften 1994 (Sieg im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Deutschland) und 1998 sowie an der Europameisterschaft 1996 teil. Nach seinem Karriereende versuchte sich der von den bulgarischen Fans „Tunjo“ gerufene Iwanow im Tankstellen- und Hotelgeschäft. Bis zuletzt stand der Kultspieler der 1990er der regionalen Abteilung des Fußballverbands vor. Er hinterlässt eine Frau und zwei Töchter.


Abschied aus Favoriten. Mit einer Schweigeminute für den verstorbenen Iwanow wird heute (16.30 Uhr, live ORF eins) das 316. Wiener Derby zwischen Austria und Rapid eingeleitet. Es ist das vorerst letzte in Favoriten, denn wegen des Umbaus der Generali-Arena übersiedelt die Austria ab Sommer für zwei Saisonen ins Happel-Stadion.

In ihrer aktuell 12.500 Zuschauer fassenden Heimstätte am Verteilerkreis sind die Fans der Violetten in Spielen gegen den Erzrivalen klar in der Mehrheit. Das dürfte sich in der kommenden Spielzeit ändern, wenn dem Rapid-Anhang im Happel-Stadion deutlich mehr als die 1250 Tickets für das heutige Derby zur Verfügung stehen.

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer ist sich dieser Problematik bewusst. „Wir wollen den Heimvorteil im Derby noch einmal genießen“, sagte der Wiener und gab zu: „In Zukunft wissen wir, dass der Heimvorteil nicht die Rolle spielen wird wie bisher.“

Nimmt man die jüngste Derbystatistik am Verteilerkreis als Maßstab, dann sollte der Trennungsschmerz der Austria ohnehin nicht allzu groß sein. In den vergangenen sechs Kräftemessen in der Generali-Arena mit Rapid gab es bei zwei Unentschieden und drei Niederlagen nur einen Sieg. Dennoch spricht die Gesamtbilanz in Favoriten mit 14 Austria-Erfolgen, 16 Remis und sieben Rapid-Siegen deutlich für die Veilchen.


Vorteil für Grün-Weiß? Inwieweit Rapid vom temporären Umzug der Austria ins Happel-Stadion profitieren könnte, wagte Trainer Zoran Barišić nicht vorherzusagen: „Man wird sehen, ob das ein Vorteil für uns ist.“ Barišić ist froh, dass Rapid bald vom Prater in das neue Allianz-Stadion zieht. „Wir haben die Periode, in der wir ausweichen mussten, gut überstanden.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2016)

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