Admira erhält vorerst keine Lizenz

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AdmiraAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Der Bundesligist erfüllte im ersten Anlauf ebenso wie die Erste-Liga-Klubs Lustenau und Klagenfurt die Auflagen nicht.

Bundesligist Admira sowie die Erste-Liga-Klubs Austria Lustenau und Austria Klagenfurt stehen zumindest vorerst ohne Lizenz für die kommende Saison da. Diese vom Senat 5 der Liga getroffenen Entscheidungen wurden am Freitag bekanntgegeben. Zudem gibt es Auflagen für den Oberhaus-Verein Ried und die Erste-Liga-Vertreter Wiener Neustadt und Kapfenberg.

Dagegen können die betroffenen Klubs bis spätestens 9. Mai schriftlich Einspruch beim Protestkomitee einlegen, das bis spätestens 14. Mai ein Urteil abgibt. Damit ist der Instanzenweg innerhalb der Bundesliga abgeschlossen, es kann aber noch innerhalb von sieben Tagen eine Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht eingebracht werden. Dabei sind allerdings neue Beweismittel nicht mehr zulässig. Eine etwaig notwendige Entscheidung wird dann aufgrund der Uefa-Frist bis 31. Mai getroffen.

Die Admira teilte zur Lizenzverweigerung mit: "Wie vom Senat 5 im Zuge des Lizenzierungsverfahrens gefordert, hat Admira alternative Finanzierungsmaßnahmen als Sicherheit nachgereicht, die vom Wirtschaftsprüfer bestätigt und nachgewiesen wurden. Zu erwähnen ist, dass trotz deutlicher Überdeckung des Budgets diese Finanzierungsmaßnahmen vom Senat 5 gefordert wurden. Die Bonität einer dieser zusätzlichen Finanzierungsmaßnahmen wurde vom Senat 5 als nicht ausreichend angesehen und daher die Lizenz verweigert." Man werde nun Unterlagen nachreichen, um die Spielgenehmigung in zweiter Instanz zu erhalten.

Entscheidung für Klagenfurt "ungerechtfertigt"

Austria-Klagenfurt-Präsident Peter Svetits bezeichnete die Lizenzverweigerung gegenüber der APA als "ungerechtfertigt", ob Protest eingelegt wird, dazu wollte er sich nicht festlegen. "Ich muss überdenken, wie es in Zukunft weitergeht. Ob es in dieser Form Sinn macht. Wenn nicht, werden wir eben in der Regionalliga weiterspielen."

Laut Svetits spießt es sich daran, dass ein Sponsor zehn Mal je 50.000 Euro überweisen wolle. Die Liga verlange aber eine Bankgarantie für den gesamten Betrag, diese Belastung könne der betreffende Geldgeber nicht auf einmal stemmen.

Außerdem sei als Grund angeführt worden, dass die Klagenfurter bis zum 31. März einem Mitarbeiter 500 Euro Lohn schuldeten. Dieser Betrag sei im April beglichen worden, sagte Svetits und sprach von einem "reinen Willkürakt". Auch Schulden beim Finanzamt seien bereits beglichen worden.

Lustenau überrascht

Austria-Lustenau-Chef Hubert Nagel war aufgrund der nicht erteilten Spielgenehmigung "einigermaßen überrascht". Man sei sich der finanziellen Probleme durchaus bewusst. "Aber wir werden die Lizenz bekommen. Wir sind in der Lage und haben die Kraft, das wieder in Ordnung zu bringen", betonte der Vorarlberger.

Bei Ried wurde eine bereits im vergangenen Oktober übermittelte Finanzauflage - die Übermittlung eines Reorganisationsprüfberichts - beibehalten. "Es wurden vom Verein bereits alle Maßnahmen gesetzt, um diese Auflage zu erfüllen", hieß es in einer Aussendung der Innviertler.

Auflagen für Ried, Kapfenberg und Wr. Neustadt

Der Rieder Finanzvorstand Roland Daxl sprach in diesem Zusammenhang von einer "Formsache, die wir fristgerecht und positiv erledigen werden". Weiters meinte Daxl: "Wir haben Einsparungen vorgenommen, wir konnten neue Sponsoren für uns gewinnen und mit den nicht geplanten Transfers von Kragl und Murg konnten wir weitere, wichtige Einnahmen lukrieren. Wir hatten bei der Abgabe der Lizenzunterlagen Mitte März nur mehr das Problem, dass wir keinen Hauptsponsor für die kommende Saison vorweisen konnten. Auch diese Hürde haben wir jetzt aber genommen. Und auch der Stadionsponsor bleibt uns weiter erhalten."

Der Kapfenberger SV muss bestehende Finanzauflagen, die einen quartalsmäßigen Reorganisationsbericht erfordern, ebenfalls weiterhin erfüllen. Dennoch zeigte sich Clubchef Erwin Fuchs, gleichzeitig Bundesliga-Vizepräsident und Erste-Liga-Vorsitzender, erleichtert: "Wir sind sportlich und auch finanziell auf einem guten Weg und in der Gewinnzone. Das bedeutet, dass wir den finanziellen Rucksack nach dem nicht geglückten Wiederaufstieg in der Saison 2012/13 mit einem aufwendigen Kader sukzessive abbauen konnten."

Liga-Konkurrent Wiener Neustadt erhielt die Auflage, das Budget und den Liquiditätsplan für die Saison 2016/2017 bis Herbst 2016 zu überarbeiten. Keine Lizenz gab es hingegen für den Regionalliga-Mitte-Verein TSV Hartberg, und zwar wegen eines zu niedrigen Budgets und des Fehlens der Bonitätsnachweise von über 100 Sponsoren, wie in einer Klub-Mitteilung bekanntgegeben wurde. Auch dem Ostligisten Vienna wurde die Spielgenehmigung aus finanziellen Gründen verwehrt.

Schon vor der Lizenz-Erteilung war fix, dass Austria Salzburg wegen des Insolvenzverfahrens in die Westliga absteigen muss.

(APA)

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