Bundesliga: Die Nachwehen einer langen Saison

(c) APA/KRUGFOTO
  • Drucken

Ried und Absteiger Grödig suchen einen neuen Trainer, weitere Klubs könnten bald vor derselben Herausforderung stehen. Austrias Coach Thorsten Fink fordert Verstärkung.

Wien. Nach 36 Runden beginnt bei den zehn Klubs der heimischen Bundesliga die Zeit der großen Analysen und Abrechnungen. Bis auf die als Vierter für den Europacup qualifizierte Admira und (mit Abstrichen) Meister Salzburg dürfte sich die Zufriedenheit der Beteiligten über die abgelaufene Saison in Grenzen halten. Der Anspruch der Wiener Klubs, vor allem jener Rapids, muss ein anderer sein, als drei Jahre in Folge hinter Salzburg über die Ziellinie zu hecheln.

Die Austria hatte mit Rang drei zumindest ihr ausgegebenes Minimalziel erreicht, nachdem die Vorsaison an Enttäuschungen praktisch nicht zu überbieten war. Sturm Graz ist nur noch auf dem Papier ein Topklub. Wolfsberg, Ried, Altach und Mattersburg durften sich zumindest damit trösten, dem Abstieg mehr oder weniger souverän entkommen zu sein. In Ried wird man für die kommende Spielzeit zu Veränderungen gezwungen, Trainer Paul Gludovatz sieht seine Mission als erfüllt an. Einen spezifischen Grund für seinen Abgang gebe es nicht, betonte der 69-Jährige, aber „die baldige Vollendung eines weiteren Jahrzehnts ist das eine, das andere, dass ich vielleicht eine Auszeit brauche“. Wer Gludovatz auf der Trainerbank der Innviertler nachfolgt, ist offen.

Zunächst muss sich die Rieder Vereinsführung um Manager Stefan Reiter auf ein Anforderungsprofil einigen. „Ich habe zwei mögliche Gruppierungen im Kopf, was den neuen Trainer betrifft: den erfahrenen Trainer, der Sicherheit vermittelt, einer der weiß, wie es läuft. Auf der anderen Seite ein Junger, nicht so erprobter, der mit seiner neuen Art etwas erreichen will und kann.“ Neben Gludovatz räumt auch Peter Schöttel bei Absteiger Grödig seinen Posten. Dies bestätigte der Ex-Rapid-Coach noch vor dem letzten Bundesligaspiel der Salzburger in Mattersburg. Grödig sucht für die kommenden Saison nicht nur einen neuen Trainer, sondern auch jede Menge Spieler. Nur zwei Akteure haben gültige Arbeitspapiere für die Erste Liga.

Finks Forderungen

Das Trainerkarussell könnte in den kommenden Wochen noch weiter an Fahrt aufnehmen, gibt es doch auch um Oscar García, Thorsten Fink und Franco Foda Abwanderungsgerüchte. Fink dürfte seinen Verbleib auch davon abhängig machen, inwieweit seinem Wunsch nach einer personellen Qualitätssteigerung nachgekommen wird. Der Deutsche möchte sich künftig nicht mit Rang drei zufriedengeben, er spricht vom Meistertitel – unter einer Bedingung: „Natürlich brauche ich eine Mannschaft, die das schaffen kann. Zaubern kann ja keiner, oder?“

Heute wird Fink im Gespräch mit Sportdirektor Franz Wohlfahrt die Möglichkeiten ausloten, immerhin müsse man den Abgang von Toptorjäger Alexander Gorgon (19 Treffer) kompensieren. Salzburg (Dabbur) und Rapid (Traustason) haben bereits erste Millioneneinkäufe getätigt, nun sei die Austria unter Zugzwang. Fink fordert „zwei, drei Spieler die den Unterschied ausmachen“.

Tipico-Bundesliga Abschlusstabelle

1. Salzburg
2. Rapid
3. Austria
4. Admira
5. Sturm
6. WAC
7. Ried
8. Altach
9. Mattersburg
10. Grödig

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.05.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.