Gala nicht ausloben, Niederlage nicht verteufeln

(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Rapid-Trainer Büskens will das 5:0 gegen Ried nicht überbewertet wissen, die echten Herausforderungen kämen erst, etwa am Donnerstag in der Europa League. Auch in Salzburg herrscht trotz des 1:3 in Graz Gelassenheit.

Wien. Es war ein Schützenfest, das zwar lauthals gefeiert wurde im neuen Hütteldorfer Stadion, doch letztlich sagte das 5:0 gegen heillos überforderte, in der zweiten Hälfte nur noch zu zehnt spielende Rieder wenig aus. Es war das erste Spiel dieser Fußballsaison, und so sehr sich 23.600 Zuschauer über Rapids Tore auch freuten, den höchsten Ligasieg seit November 2010 begossen – die wahre Stärke der Grünweißen wird man erst in ein paar Wochen sehen.

Vielleicht zeigt sich aber bereits schon am Donnerstag in der Europa-League-Qualifikation und dem Spiel gegen Torpedo Schodsina, in welche Richtung Trainer Mike Büskens seine Mannschaft führen kann. Auch sind freilich die Weißrussen kein Gradmesser, doch ein wichtiger Leistungstest. Büskens blieb trotz der fünf Tore und seines gewonnenen Pflichtspieldebüts auf dem Boden. Er sagt: „Das war ein gutes Ergebnis für die Rapid-Familie, aber es war nur ein Spiel von 36.“

Torpedos Spione hatten am Samstag jedenfalls viel zu tun, bekamen deutlich zu sehen, wie Rapid mit 80 Prozent Ballbesitz umzugehen versteht. Auch 25 Torschüsse sollten durchaus Eindruck hinterlassen haben bei den Beobachtern. Büskens jedenfalls ließ den Gegner ebenso beobachten, in Spielen gegen Debreceni Vasutas. Torpedo gewann mit 2:1, stieg mit dem Gesamtscore von 3:1 auf. „Wir werden uns ab sofort sehr, sehr detailliert mit dem Gegner auseinandersetzen“, sagt Büskens und verriet dabei ein Detail. Die Ungarn führten bereits nach zwei Minuten – die Weißrussen ließen sich keinen Augenblick lang hängen.

Huch, Garcias zweiter Nuller!

Meister Salzburg schlitterte in Graz in eine herbe, ernüchternde 1:3-Niederlage, und das Suchen nach Erklärungen dafür lässt für den Auftritt in der Champions-League-Qualifikation am Dienstag in Tirana nichts Gutes erahnen. Sturm verwandelte die ersten drei Chancen in drei Tore, Salzburgs Abwehr war inexistent, Trainer Oscar Garcia ratlos.

Für Salzburg war es der erste Ausrutscher nach 14 Ligapartien ohne Niederlage und überhaupt erst der zweite „Nuller“ unter Oscar nach einem 0:1 in Ried am 13. Februar. „Das Ergebnis ist gerecht, wir müssen anders in dieses Spiel gehen“, sagte der Spanier, blieb aber dennoch gelassen. „Wenn man es sich aussuchen kann, ist die Niederlage heute besser als am Dienstag gegen Tirana.“ Grund zur Panik hat der Spanier keine. Die meisten Kennzahlen wie Ballbesitz, Pass- oder Zweikampfquote weisen die Salzburger als bessere Mannschaft aus. In der Vorwärtsbewegung fand die immer noch herzeigbare B-Mannschaft gegen die aggressiven Steirer dennoch kein Erfolgsrezept. Jetzt werde man sich entspannen, sagt Garcia, ausruhen – „und wieder gewinnen“. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2016)

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