Altach hält den Kontakt zur Spitze

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Mit etwas Glück feierten die Vorarlberger beim WAC den ersten Auswärtssieg seit fast zwei Monaten. Schlusslicht Mattersburg übt sich in Durchhalteparolen.

Wolfsberg/Wien. Altach hat den Anschluss an die Spitzengruppe der Bundesliga gewahrt. Beim WAC feierten die Vorarlberger mit dem glücklichen 2:1-Sieg den ersten Auswärtserfolg seit Anfang August. In der Schlussphase beging Daniel Drescher, der schon beim ersten Gegentor nicht gut ausgesehen hatte, im Strafraum ein unnötiges Foul an Dimitri Oberlin, und der Schweizer verwandelte selbst zum Siegtor (91.). „Es ist ein sehr gutes Gefühl, ich habe lange nicht mehr getroffen. Ich habe gewusst, dass ich von Spiel zu Spiel zu Möglichkeiten kommen werde, und zum Glück hat es heute gereicht“, sagte der eingewechselte Oberlin nach seinem Siegtreffer.

Davor hatten die 3373 Zuschauer in der Lavanttal-Arena ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten gesehen. Zunächst waren die Altacher die bessere Mannschaft und gingen dank Nicolas Ngamaleu (28.) auch mit 1:0 in Führung. Nach der Pause war der WAC das dominierende Team und kam durch Christopher Wernitznig zum verdienten Ausgleich (58.). „Eine sehr bittere Niederlage. Die Szene, die zum Elfer geführt hat, war ein kollektives Versagen“, meinte WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger.

WAC-Präsident übt Kritik

Im Finish sorgte dann der Bodycheck von Drescher für die Entscheidung. „Es tut mir leid für die Mannschaft“, sagte der sichtlich geknickte Verteidiger. „Es ist wirklich unfassbar, weil Altach bis auf die Elferszene keine Chance gehabt hat.“ Angesichts der Dramatik der letzten Minuten gingen bei WAC-Präsidenten Dietmar Riegler offenbar die Nerven durch. „Der Präsident hat mich auf das Wüsteste beschimpft. Ich finde das beschämend, dass man so behandelt wird“, sagte Schiedsrichter Alexander Harkam gegenüber Sky und gab bekannt, dass er Anzeige eingereicht hat.

Bereits drei Punkte vor dem WAC, vorläufig auf Rang sechs, liegt die Admira dank eines 1:0 über Mattersburg. Eine Woche nach dem 3:1-Auswärtserfolg bei der Austria holte die Truppe von Oliver Lederer einmal mehr die vollen Punkte und kann durchaus entspannt in die Länderspielpause gehen. Mit dem dritten Pflichtspielerfolg en suite haben die Niederösterreicher das tiefe Tal von August und den ersten drei Septemberwochen mit acht teilweise hohen Niederlagen in neun Bewerbspartien durchschritten. Wohl auch, weil man wieder auf das altbewährte Konzept des schnellen Umschaltspiels setzt. Das funktionierte am Samstag zwar nur eingeschränkt, zumindest in der Defensive war man aber zumeist sicher.

Freiheit im Kopf

„Wenn wir diese drei Spiele nicht gewonnen hätten, würde uns das Wasser bis zum Hals stehen. Das macht Freiheit im Kopf“, sagte Lederer. Der Sieg sei aufgrund des Eigentors von Thorsten Mahrer (82.) zwar glücklich, aber „insgesamt gerecht“. Die Länderspielpause wolle er nun auch dazu nützen, Versäumtes nachzuholen. Denn aufgrund der Qualifikation in der Europa League mussten die Südstädter in der Vorbereitung Abstriche machen.

Mattersburg bleibt hingegen nach der fünften Auswärtsniederlage im fünften Versuch die Rote Laterne erhalten. Saisonübergreifend hat die Truppe von Ivica Vastić in den jüngsten 19 Spielen nur einen Sieg zu Buche stehen. Einmal mehr wurde man bei der Admira trotz spielerischer Ebenbürtigkeit von Fortuna im Stich gelassen. „Wir müssen jetzt diese Phase überstehen, müssen uns in der Länderspielpause aufrichten“, forderte Vastić und gab Durchhalteparolen aus: „Die Leistungen werden derzeit nicht durch Ergebnisse bestätigt. Ich bin zuversichtlich, dass es wieder besser wird.“ Nächste Gelegenheit ist am 16. Oktober zuhause gegen die Austria.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.10.2016)

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