Almer und die Folgen eines Fehltritts

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Die schwere Knieverletzung von Robert Almer setzt den Torhüter zumindest sechs Monate außer Gefecht und stellt die Austria und das ÖFB-Team vor neue Aufgaben.

Rom. Es hätte eine fast perfekte Dienstreise werden können, dieser Europa-League-Ausflug der Wiener Austria nach Rom. Das 3:3 im Stadio Olimpico gegen die von Francesco Totti angeführte Roma wurde wie ein Sieg gefeiert, einzig die schwere Verletzung von Robert Almer trübte die Freude. Der Steirer zog sich bei einer unglücklichen Aktion in der 22. Minute einen Riss des vorderen Kreuzbands im rechten Knie zu, auch das Innenband scheint nach einer ersten Diagnose teilweise eingerissen zu sein. „Ein Gefühl, wie wenn ein Messer ins Knie fährt“ habe er verspürt, „das ist die schwerste Verletzung meiner bisherigen Karriere.“

Der 32-Jährige muss „je nachdem, was kaputt ist“ mit einer zumindest sechsmonatigen Pause rechnen, der Weg zurück ist ein weiter und mühsamer. Almer kennt die Hürden des Sportlerlebens, am 25. Oktober des Vorjahres hatte er sich im Derby gegen Rapid bei einem Zweikampf einen Teilabriss des Kreuzbands zugezogen, damals im linken Knie. „Es ist bitter, aber es geht weiter“, sagte der Steirer, der sich Freitagvormittag mit Krücken auf dem römischen Flughafen Fiumicino bewegte. Gedanken an ein Karriereende habe er trotz dieses schweren Rückschlags keine, auf Facebook postete Almer Zitate von Rocky Balboa, sie ermutigen ihn. „Ich weiß, dass ich immer wieder den Weg zurück geschafft habe.“

Bühne frei für Reihe zwei

Der Ausfall des Routiniers bedeutet für die Austria (Vertrag durch Vereinsoption bis 2018) und das ÖFB-Team einen herben Qualitätsverlust. Bei den Veilchen rückt nun wieder Osman Hadžikić in den Fokus, der 20-Jährige hat Almer schon in der Vorsaison in 13 Bundesligaspielen ersetzt. Im Nationalteam wird Ramazan Özcan, bei Bayer Leverkusen nur Reservist, zur neuen Nummer eins. Özcan wird schon im WM-Qualifikationsspiel gegen Irland am 12. November in Wien gefordert sein. Teamchef Marcel Koller beklagte den Ausfall seines Stammtorhüters: „Die schwere Verletzung von Robert ist sehr bitter für ihn und natürlich auch für uns. Er muss jetzt Ruhe bewahren und nach der Operation konsequent dranbleiben. Ich bin überzeugt, dass er diese schwere Zeit gut meistern wird.“

Für die Austria hat nach der Rückkehr aus Italien eine rasche Regeneration Priorität, schon am Sonntag (16.30 Uhr, live in ORF eins, Sky) erwartet sie in Hütteldorf das 319. Wiener Derby. Die Bilanz von Trainer Thorsten Fink liest sich mit 1:4-Niederlagen deutlich negativ: „Das wollen wir ändern.“ (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2016)

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