Derby: Austria-Sieg verschärft die Rapid-Krise

Die Austria hatte Rapid im Weststadion ganz gut im Griff.
Die Austria hatte Rapid im Weststadion ganz gut im Griff.GEPA pictures
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Rapid muss sich im Derby zu Hause 0:2 geschlagen geben und muss die vierte Niederlage in Folge einstecken. Auch Verletzungspech kommt hinzu.

Die Stimmung in Hütteldorf hat sich in den letzten Wochen dem trüben Herbstwetter angepasst. Fünf Pflichtspiele in Folge ist Rapid ohne Sieg geblieben, in der Tabelle bis auf Rang fünf zurückgefallen. Im 319. Wiener Derby gegen die Austria galten drei Punkte daher als Pflicht, nicht zuletzt weil man den violetten Erzrivale erstmals im neuen Allianz Stadion empfing. Neben der allgemeinen Formsuche plagten Rapid-Trainer Mike Büskens insbesondere in der Abwehr personelle Probleme, mit Christopher Dibon und Christoph Schößwendter hatten sich beide Innenverteidiger in der Europa League gegen Sassuolo verletzt, Letzterer gab trotz Bänderriss im Sprunggelenk zumindest ein Blitz-Comeback auf der Bank. So kam Mario Sonnleitner fünf Monate nach seinem letzten Einsatz neben Maximilian Hofmann zu seiner Premiere unter Büskens.

Umstrittene Austria-Führung

Die 26.300 Zuschauern in der ausverkauften „grünen Hölle“ bekamen von der ersten Minute an einen offenen Schlagabtausch geboten. Die Austria verstecke sich nach drei Derby-Niederlagen in Folge keineswegs, sondern setzte über den wieselflinken Kayode die ersten Nadelstiche. Nach gut 20 Minuten übernahm dann Rapid die Kontrolle, sucht mit schnellen Vorstößen über die Flügel Joelinton – der Brasilianer fand auch zwei Topchancen vor (30., 32.). Mitten in die Drangphase der Grün-weißen fiel die umstrittene Führung für die Veilchen: Sonnleitner spielte bei einem Klärungsversuch klar den Ball ins Gesicht von Grünwald, Schiedsrichter Lechner entschied dennoch auf Gelb und Elfmeter. Holzhauser verwandelte souverän (37.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Schaub die große Chance auf den Ausgleich, scheiterte nach einem Tänzchen im Strafraum aber an Hadzikic, beim Nachschuss verletzte sich auch noch Schwab (43.).

Kaum war die zweite Halbzeit anpfiffen, setzte es für Rapid den nächsten Rückschlag. Nach einem missglückten Abschlag von Strebinger schaltete die Austria schnell und Grünwald vollendete den Konter zum 2:0 (48.). Kurz darauf leistete der Torhüter Wiedergutmachung, rettete nach Patzer von Sonnleitner im Eins-gegen-eins gegen Pires (50.). Büskens reagierte, brachte mit Kvilitaia eine zweite Spitze, Rapid war nun am Drücker und vergab in der Schlussphase beste Chancen: Sonnleitner (73.) und Schaub nach Stangenschuss von Szanto jagten den Ball über die Latte (82.). Ausgerechnet in der neuen Heimstätte setze es für Rapid die erste Derby-Niederlage in Hütteldorf seit Februar 2013.

Druck auf Büskens wächst

Der Rückstand der Hütteldorfer auf Spitzenreiter Sturm wuchs auf zwölf Punkte an, für Rapid-Trainer Büskens wird es in der „grünen Hölle“ ungemütlich. „Wir haben es Austria zu einfach gemacht. Damit müssen wir leben, das müssen wir aufarbeiten“, meinte der Deutsche und wollte von einem vorzeitigen Abschied noch nichts wissen. „Wir müssen uns auf die nächsten Spiele konzentrieren und nicht auf die Tabelle schauen.“

(APA/Red.)

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