Ein Sieg als erster Schritt zur Imagekorrektur

SOCCER - OEFB Cup, BW Linz vs Rapid
SOCCER - OEFB Cup, BW Linz vs Rapid(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Philipp Brem)
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St. Pölten feiert gegen Sturm Graz ein Erfolgserlebnis und erreichte wie Rapid das Viertelfinale, auf den Rängen herrscht bei beiden aber weiterhin gehörig Unmut. Louis Schaub: „Halb Österreich wollte uns verlieren sehen.“

Wien. Der Erfolgslauf von Sturm Graz gerät zusehends ins Stocken. Vier Tage nach dem 2:2 gegen den Tabellenletzten Mattersburg scheiterte der Bundesliga-Tabellenführer im Achtelfinale des ÖFB-Cups im Elfmeterschießen (1:1 n. V.; 3:4) an St. Pölten. Bei Sturm scheint die Leichtigkeit der vergangenen Wochen verflogen zu sein. In St. Pölten hingegen wittert man nach der Beurlaubung von Trainer Karl Daxbacher und dem ersten Erfolg nach zehn sieglosen Auftritten in der Liga neue Hoffnung.

Sturm ist ein Lieblingsgegner der St. Pöltner, schon im Cup-Halbfinale 2014 wurden die Steirer geschlagen, für Neotrainer bzw. Interimslösung Jochen Fallmann verlief alles geradezu wunschgemäß. „Wenn man das Spiel mit dem 1:5 gegen Salzburg vergleicht, war sicher ein Trainereffekt bemerkbar. Jeder von uns wollte beweisen, dass wir nicht so schlecht sind, wie es dargestellt wurde“, sagte Mittelfeldspieler Michael Ambichl. Dass ihm und seinen Kollegen von Daxbacher fehlende Klasse nachgesagt wurde, ist bekannt. Weiter kommentieren wollte Ambichl das nicht.

„Schinkels raus!“

Fallmann darf sich laut Sportdirektor Frenkie Schinkels definitiv Hoffnungen auf einen längeren Verbleib als Chefcoach machen, diesbezüglich sei noch keine Entscheidung der Klubführung gefallen. Vorerst betrieb der 37-Jährige im Cup also auch Werbung in eigener Sache. Er sagte: „Ich habe versucht, die Spieler bei der Ehre zu packen. Die kämpferische Leistung war immens.“ Dass sein Vorgänger von den Fans gefeiert wurde, war nicht zu überhören. Ebenso wie die lauten „Schinkels raus“-Rufe.

Auch in Hernals gab es von den Anhängern der Siegermannschaft Proteste gegen den eigenen Verein. Beim 4:0 von Rapid über Blau-Weiß Linz wurde auf einem Transparent ein „Ausmisten“ beim „Rapid-unwürdigen“ Trainerteam sowie in Sprechchören der Abgang von Sportdirektor Andreas Müller gefordert. Coach Mike Büskens zeigte sich ob der Anfeindungen gelassen und meinte lediglich, dass Unmutsäußerungen normal seien. Louis Schaub brachte es auf den Punkt: „Halb Österreich wollte uns verlieren sehen, damit sie auf uns draufhauen können. Aber wir haben verdient gewonnen.“

Admira steht neben den beiden Wiener Vereinen, Titelverteidiger Salzburg (2:0 gegen FAC) und St. Pölten im Viertelfinale des ÖFB-Cups. Weiter im Rennen sind auch Grödig, Kapfenberg und LASK. Spieltermin ist 4./5. April 2017, die Auslosung findet am 6. November statt. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2016)

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