Der 1:1-Ausgleich im Derby sorgt in Hütteldorf für Unbehagen – Austria strahlt.
Wien. Es fehlten Sekunden, und Damir Canadi hätte im 320. Wiener Derby alles richtig gemacht, Rapid zum 1:0-Sieg geführt. Doch ein Austria-Verteidiger, Lukas Rotpuller, raubte ihm mit dem 1:1-Ausgleich in der 94. Spielminute zwei Punkte und die gute Laune. Canadi fand es zum „Haareraufen“, die fünfminütige Nachspielzeit vollkommen übertrieben, Gelb-Rot für Joelinton (65.) ebenso.
Rapid bleibt im Rennen um einen Europacupstartplatz im Hintertreffen. Immerhin, Kapitän Stefan Schwab gab nach vier Monaten Verletzungspause sein Comeback, mit FAC-Rückkehrer Andreas Kuen, der sich auf der linken Seite „zerriss“, kam frischer Wind ins Spiel. 15 Runden bleiben noch, doch zehn Punkte beträgt der Rückstand auf Austria, sogar elf Zähler auf Platz drei und den Europacupplatz. Das scheint illusorisch – also richtet sich der Blick auf den ÖFB-Cup. Den gewann Rapid zuletzt 1995 . . .
Wohin Austrias Reise geht
Bei Austria herrschte nach dem ersten Derbypunkt nach drei deftigen Heimniederlagen in Serie Hochstimmung. Für Violett mutete es wie ein gewonnener Punkt an, wenngleich der Abstand auf Tabellenführer Salzburg nun fünf Punkte beträgt.
Für die Violetten geht es in der Bundesliga nun Schlag auf Schlag weiter: Samstag wartet auswärts Sturm Graz, die Woche darauf gastiert Altach im Happel-Stadion. Es sind direkte Duelle. Dann weiß man auch in Favoriten, wohin die Reise kommende Saison geht. (fin)
Austria– Rapid 1:1 (0:0). Happel-Stadion, 15.577, Tore: Rotpuller (94.) bzw. Kvilitaia (55.). Gelb-Rot: Joelinton (66.).
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2017)