Rapids Schmuckstück, Salzburgs Gelassenheit

Thront in Hütteldorf Europas Stadion des Jahres? Sogar Salzburg hat vor Rapids Heimstätte Respekt, sagt RB-Trainer Oscar Garcia.

Obwohl die Statistik Salzburg zum klaren Favoriten gegen Rapid stempelt, so reist der Fußballmeister dennoch mit großem Respekt zum heutigen Auswärtsspiel gegen die Hütteldorfer (16.30 Uhr/ORF eins, Sky) an. Die Grün-Weißen seien weitaus stärker, als Tabellenplatz fünf vermuten ließe, lautete die Analyse von Trainer Oscar Garcia. Dass Salzburg die jüngsten sieben Ligapartien gewann und Rapid in den vergangenen vier Runden sieglos blieb, spielt laut Oscar für dieses Match im Allianz-Stadion keine Rolle. Auch dass Rapid letzter Heimsieg im April 2014 gelang, ist für ihn nicht von Belang. „Rapid ist nach wie vor eine der besten Mannschaften Österreichs mit einem der besten Kader des Landes.“


Stadion des Jahres? Für Hütteldorf spreche auch das moderne Stadion, 21.000 Tickets wurden abgesetzt. Die Popularität des Allianz-Stadions macht sich auch in Europa bemerkbar, Rapids Heimstätte steht in der Wahl der Top-Ten-Arenen des Jahres. 29 Stadien wurden von Experten in Betracht gezogen, zehn kamen in die finale Auswahl. Eine Jury, aber auch Fans können online (stadiumdb.com) abstimmen, die Entscheidung fällt am 6. März.

Für beide Klubs sei es ein immens wichtiges Spiel, „wir müssen mit viel Persönlichkeit und Mut auftreten, um zu bestehen“, sagte der Katalane. Oscar kann erstmals im Frühjahr auf Wanderson zurückgreifen, dessen Fifa-Sperre abgelaufen ist. Von Beginn an dürfte der Brasilianer aber nicht zum Einsatz kommen. „Er hat lang nicht gespielt, daher ist es für ihn schwierig, 90 Minuten zu absolvieren. In diesem Stadion brauchen wir jeden Mann.“

Seinen Stammplatz fix hat hingegen Keeper Walke, der so wie Oscar vor den Rapidlern warnte. „Die Tabelle spiegelt nicht ihre wahre Qualität wider. Ich hätte nie und nimmer gedacht, dass sie in so einer Saisonphase auf Rang fünf stehen, weil sie einen starken Kader mit viel Potenzial haben.“ Der Deutsche wurde erwartungsgemäß, zumindest bis Saisonende, zum Kapitän und Nachfolger des nach China abgewanderten Soriano bestimmt. Eine gewaltige Nachdenkphase war dafür jedoch nicht nötig, Oscar machte einfach die Nummer zwei zum Kapitän.


„War ein Megatyp.“ Walke fühlte sich geehrt, betonte aber auch: „Wichtig ist, dass es mehrere Leute auf dem Platz gibt, die etwas zu sagen haben.“ Soriano habe große Fußstapfen hinterlassen. Über den Abgang des Goalgetters war der 33-Jährige überrascht. „Aber so ist es im Fußball – der eine kommt, der andere geht. Er war ein Megatyp, mit dem wir viel Spaß hatten. Deshalb ist schon traurig, dass es jetzt zu Ende gegangen ist.“ Sorianos Nummer 26 wird ab sofort vom Verein nicht mehr vergeben – aus Respekt vor den Leistungen des Katalanen, wie Geschäftsführer Stephan Reiter erklärte. ?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2017)

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