ÖFB-Team: Probe für den Ernstfall mit Vorbehalten

Teamchef Marcel Koller kann gegen Finnland Alternativen für Stefan Ilsanker und Marko Arnautovic testen, die wegen Gelbsperren in Irland fehlen werden.
Teamchef Marcel Koller kann gegen Finnland Alternativen für Stefan Ilsanker und Marko Arnautovic testen, die wegen Gelbsperren in Irland fehlen werden.(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Nach dem Arbeitssieg gegen Moldau testet die Nationalmannschaft am Dienstag gegen Finnland. Martin Harnik und Marc Janko drängen zurück in die Startelf, Florian Grillitsch ersetzt den verletzten Louis Schaub, auch Baumgartlinger fällt aus.

Innsbruck/Wien. Freundschaftsspiele im März stehen in der Gunst der Fans nur knapp über jenen im November, zumal, wenn es sich um keinen prominenten Gegner handelt. Die Partie gegen Finnland am Dienstag (20.45 Uhr, live ORF eins) fällt in diese Kategorie, dennoch waren bis Sonntag schon 11.000 Karten für das Innsbrucker Stadion verkauft. Die Fans können nach dem 2:0 gegen Moldau in der WM-Qualifikation von einem weiteren Erfolg ausgehen, so verheißt es zumindest die Statistik: Von zehn Spielen in der Tiroler Landeshauptstadt hat das Nationalteam keines verloren. Auch Finnland erwies sich vor heimischem Publikum bislang als dankbarer Gegner. Alle fünf Duelle wurden gewonnen, zuletzt im Februar 2012.

Als Generalprobe für das richtungsweisende Duell in Irland wollten die ÖFB-Spieler das Kräftemessen mit den Skandinaviern nicht verstanden wissen, zu unterschiedlich seien Spielsystem und nicht zuletzt Qualität. „Es dient uns mehr als Test als als Simulation von Irland“, meinte Martin Harnik, der gegen Moldau sein 15. Länderspieltor erzielte. Erneut dürfte die Dreierkette zum Einsatz kommen, soll sie doch langfristig eine Alternative zum 4-2-3-1-System werden.

Von Reservisten und Neulingen

Derzeit nur in der Reservistenrolle, will Harnik ehestmöglich den Sprung zurück in den Stamm schaffen. „Wenn ich den Anspruch nicht hätte, würde ich nicht hier sitzen“, erklärte der Hannover-Legionär. Durch die Sperre von Marko Arnautović steigen seine Chancen auf einen Einsatz gegen Irland, grundsätzlich sieht der 29-Jährige den Konkurrenzkampf positiv. „Es wäre traurig, wenn wir den nicht hätten im Nationalteam.“

Auch Marc Janko musste gegen Moldau mit der Jokerrolle Vorlieb nehmen, den Vorzug an vorderster Front erhielt Guido Burgstaller. „Keiner sitzt gern auf der Bank“, bekannte der Basel-Stürmer. „Guido ist in guter Form. Der Trainer hatte die Qual der Wahl.“ Womöglich habe die Fitness den Ausschlag gegeben, vermutete der 33-Jährige. Nach überstandener Oberschenkelzerrung sieht sich Janko inzwischen aber bei 100 Prozent, zuletzt habe er bei einem Ausdauertest die besten Werte seiner Karriere erzielt. „Wenn ich mich in den nächsten Jahren noch so fühle wie jetzt, werde ich weiterspielen“, sagte der treffsicherste ÖFB-Aktive (28 Tore in 62 Länderspielen) und schloss einen Team-Rücktritt vorerst aus. „Derzeit schöpfe ich mehr Kraft daraus.“

Seit dem Wochenende stehen zwei weitere Neulinge im Kader. Mattersburg-Torhüter Markus Kuster, 23, ersetzte den an Magenproblemen laborierenden Andreas Lukse, am Sonntag reiste dann Bremen-Legionär Florian Grillitsch, 21, für den verletzten Louis Schaub (Muskelfaserriss im Oberschenkel) an. Durch die ungeplante Rochade kann Koller vorab eine Alternative im Hinblick auf Irland testen: Grillitsch ist im zentralen Mittelfeld eine weitere Option für den gesperrten Stefan Ilsanker.

Julian Baumgartlinger wird wegen seiner Zehenverletzung am linken Fuß gegen die Finnen nicht auflaufen, teilte der ÖFB am Sonntagabend mit.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2017)

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