Rapid-Ultras "holten Mannschaftsbus von der Autobahn"

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Die "Ultras Rapid" haben sich zur aktuellen Krisensituation bei den Grün-Weißen geäußert.

Die "Ultras Rapid", die wohl einflussreichste Fan-Gruppierung des Klubs, haben sich in einer auf ihrer Website veröffentlichten Mitteilung zur aktuellen Krisensituation bei den Grün-Weißen geäußert. Dabei wurde unter anderem darüber berichtet, was nach dem 0:3 am Samstag in Ried passierte. Auf www.ultrasrapid.at hieß es: "Nach dem Spiel in Ried war also mehr als dringender Handlungsbedarf, um allen Beteiligten diese Situation klarzumachen. Wir haben den Mannschaftsbus in Ried in Ruhe gelassen, denn jegliche Versuche irgendwas zu starten wären mit großer Wahrscheinlichkeit in einer Straßenschlacht mit der mehr als motivierten oberösterreichischen Polizei ausgeartet. Wir haben uns für die unauffälligere Variante entschieden und den Bus auf dem Weg nach Wien von der Autobahn geholt, um der Mannschaft auf einem LKW-Rastplatz die Leviten zu lesen."

Zum Inhalt dieser Gespräche wurden keine Angaben gemacht. "Was dort wie gesagt wurde werden wir hier nicht weiter ausführen, wir sind aber davon überzeugt, dass die Mannschaft wirklich verstanden hat, um was es hier im Augenblick geht."

Außerdem schrieben die "Ultras" über Unterredungen mit Fredy Bickel und Christoph Peschek am Samstagabend. "Bei der Ankunft in Hütteldorf hatten wir noch ein Gespräch mit den Geschäftsführern Sport sowie Wirtschaft, die den Eindruck machten, als hätten sie wirklich überrissen, was auf dem Spiel steht."

Die Mitteilung schloss mit dem Aufruf an alle Fans, in den kommenden Heimspielen ins Stadion zu kommen und die Mannschaft zu unterstützen. Rapid befindet sich derzeit als Tabellensiebenter mit fünf Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Ried in Gefahr, erstmals in der Clubgeschichte aus dem Oberhaus abzusteigen.

"Vereinbarte Aussprache"

Rapids Mediendirektor Peter Klinglmüller meinte zur Mitteilung der Ultras: "Die Fans waren aus verständlichen Gründen enttäuscht, deswegen wurde schon kurz nach dem Spiel eine Aussprache zwischen ihnen, der Mannschaft und dem Betreuerteam auf einem Autobahnparkplatz vereinbart." Weiters: "Es war eine ganz normale Aussprache zwischen einer Fußball-Mannschaft und Fans, bei der es zu keinen negativen Vorfällen kam." Das Treffen war laut Klinglmüller "eine Lösung im Sinne aller Beteiligten, damit man in Ruhe miteinander spricht. Die Clubführung sieht das als akzeptables Mittel, wir sprechen gerne mit unseren Fans, die uns auch immer unterstützen."

Zumindest einigen grün-weißen Anhängern droht nun ein juristisches Nachspiel. Ein siebenjähriges Mädchen hatte beim Ried-Match im Rapid-Sektor giftige Dämpfe eingeatmet und musste ins Spital. Die Landespolizeidirektion wird Anzeige wegen Körperverletzung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit gegen Unbekannt erstatten, sagte Sprecher David Furtner.

Illegale Pyrotechnik

Insgesamt seien bei der Begegnung 28 illegale pyrotechnische Gegenstände abgebrannt worden, kritisierte Furtner. Die Notwendigkeit einer erhöhten Polizeipräsenz erkläre sich damit eigentlich von selbst. Dass dies offenbar auch von den "Ultras Rapid" so empfunden wurde, freue ihn. Ansonsten wollte Furtner zur Aussage der Ultras über die "mehr als motivierte oberösterreichische Polizei" keine Stellungnahme abgeben. Zum Treffen zwischen Mannschaft, Betreuer und Fans auf der Raststation meinte der Polizeisprecher lediglich, er habe davon gehört.

Zum Vorfall mit dem siebenjährigen Mädchen meldete sich unterdessen auch die "Rechtshilfe Rapid" zu Wort, nachdem dessen Vater kontaktiert worden war. Demnach sei das Kind in der 15. Minute beim Zünden von grünem Rauch erschrocken, verließ den Sektor und begann danach zu weinen. Daraufhin suchte der Vater mit seiner Tochter Sanitäter auf, welche die Siebenjährige zur Kontrolle ins Rieder Spital schickten, wo umgehend Entwarnung gegeben wurde. Vater und Tochter trafen gegen Spielende wieder im Stadion ein und fuhren mit dem Fan-Bus nach Hause.

(APA)

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