ÖFB-Cup: Joelintons Schuss ins Glück

FUSSBALL OeFB CUP HALBFINALE: SK RAPID WIEN - LASK LINZ
FUSSBALL OeFB CUP HALBFINALE: SK RAPID WIEN - LASK LINZAPA/HANS PUNZ
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Erst ein fulminantes Finish rettete Rapid im Halbfinale gegen Lask, der 2:1-Sieg führte die Wiener ins Endspiel gegen Salzburg. Die Bullen triumphierten in der Südstadt gegen Admira mit 5:0.

Wien. Fußball ist zwar ein Mannschaftssport, aber manchmal genügen die Aktionen Einzelner, um ein Stadion träumen zu lassen. Rapid war im Halbfinale des ÖFB-Cups gegen Lask 75 Minuten lang unterlegen, nur dank der Stange und Paraden von Keeper Knoflach nicht heillos verloren. In einem fulminanten Finish aber mit Toren von Murg (76.), dem Ausgleich durch Gartler (91.) und dem 2:1-Siegtreffer durch Joelinton (93.) rettete Grünweiß noch den so dringend benötigten Sieg.

Mit dem ersten Einzug ins Cupfinale seit 2005, Gegner am 1. Juni in Klagenfurt ist Salzburg, lebt die Hoffnung auf einen Titel weiter. Er ist das zwingende Ziel, um nächste Saison im Europacup mitzuspielen. Ob das gegen Salzburg, in dieser Form, aber gelingt?

Rapid mag sportlich am Boden sein, doch geht es um Stimmung und Flair, macht dem grünweißen Anhang keiner etwas vor. 17.500 Zuschauer verliehen dem Vergleich des Aufsteigers mit dem Rekordmeister im Allianz-Stadion eine beeindruckende Geräuschkulisse. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass 2000 Linzer angereist waren – damit waren mehr Lask-Fans in Hütteldorf als Austria-Anhänger beim Derby . . .
Lask zeigte sich schnell, konsequent, offensiv und lauffreudig. 17 Spiele ohne Niederlage (Rapid: ein Sieg aus elf Partien) und der Aufstieg gaben Kraft. Dass Wöber beinahe mit einem Eigentor (7.) Rapids frühen Untergang eingeleitete hätte, war Ausdruck dessen, welch gewaltige Unsicherheit den Klub plagt nach Monaten der Erfolglosigkeit, Streitereien, Trainerentlassungen und dem krampfhaften Klammern an einen Strohhalm, den (illusorischen) Cupsieg.

Lask war klar besser

Hofmann sollte das Spiel führen, Murg lief, nur von den anderen Rapidlern war nur wenig zu sehen. Den Isländer Traustason, der sein Comeback gab, suchte man sogar vergebens. Fehler bei Ballkontrolle und Stellungsspiel machten es dem Gegner leicht, der kompakt stand, mit schnellen Gegenstößen über Gartler und Fabiano auffiel. Lask musste nur laufen, Pressing und Forechecking genügten, Rapid antwortete einfallslos mit Fouls und hohen Bällen. Dass Dibons kapitaler Fehler (31.) nicht das 0:1 bedeutete, war nur Keeper Knoflach zu verdanken.

Rapid stand zu tief, wankte daheim gegen einen Erste-Liga-Klub. Trainer Goran Djuricin schaffte es wieder nicht, den Seinen Mut einzuimpfen. System, Ideen oder Strafraumszenen – Lask hatte sie, war aber im Abschluss noch harmloser als Rapid im Spielaufbau.

Nach Wiederbeginn geriet Rapid ohne Hofmann ins Hintertreffen. Eckbälle und Standardsituationen wirkten lasch, unplatziert, keinesfalls durchdacht. Die Linzer waren schneller, routinierter, Ex-Rapidler Gartler motivierter. Michorls Stangenschuss (59.) war Pech. Dann rettete Knoflach vor Fabiano – es spricht wirklich Bände, wenn ein Torhüter bester Spieler seiner Mannschaft ist.

Für gewöhnlich rächt sich die Unzahl vergebener Chancen. Aber Schwabs scharfer Pass fand nicht sein Ziel, dann fiel Kvilitaia (68.) zu schnell – es blieb quälend harmloses Stückwerk. Dann nahm Murg Maß, sein Schuss aus 20 Metern passte: 1:0 (76.). Lask steckte nicht auf, Gartler ließ Hütteldorf verstummen mit dem Ausgleich zum 1:1 (91.). „Joker“ Joelinton aber rettete Grünweiß, 2:1 (93.). War es das Glück, das in den vergangenen Monaten gefehlt hat?

Salzburgs Sturmlauf zum vierten Double in Serie geht ungebremst weiter. Im Cup-Halbfinale setzte sich der Titelverteidiger gegen Admira mit 5:0 (2:0) durch. Die „Bullen“ bauten ihre Rekordserie im Cup auf 23 Siege in Folge aus. Minamino traf gegen überforderte Admiraner zum 1:0 (7.), Wanderson (29.), Laimer (48.), Lazaro (60.) und erneut Minamino (87.) bescherten Trainer Garcia einen sorglosen 44. Geburtstag.

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