Bundesliga

Salzburgs Konzept für die Zukunft

Konrad Laimer, der beste Bundesligaspieler der Saison, wird für Salzburg nicht länger zu halten sein.
Konrad Laimer, der beste Bundesligaspieler der Saison, wird für Salzburg nicht länger zu halten sein.(c) APA/EXPA/THOMAS HAUMER
  • Drucken

Meister Salzburg wird sein Budget kürzen, die nationalen Ansprüche bleiben dennoch hoch. Mit Abgängen von Leistungsträgern wird auch künftig zu rechnen sein.

Salzburg/Wien. Meister Salzburg geht mit einem leicht zurückgefahrenen Budget, dafür aber an den meisten Positionen mit personeller Klarheit in die kommende Saison. Der eine oder andere Spieler könnte den Bullen allerdings noch abhandenkommen – darunter Neoteamspieler Konrad Laimer, der beim ebenfalls von Red Bull unterstützten deutschen Vizemeister RB Leipzig hoch im Kurs stehen soll. „Er wird schwer zu halten sein“, sagte Salzburgs Sportdirektor, Christoph Freund, über den Mittelfeldspieler, der am Samstag seinen 20. Geburtstag gefeiert hatte. Laimer hat zuletzt nicht nur erstmals den Sprung ins ÖFB-Nationalteam geschafft, er wurde auch zum besten Bundesligaspieler der Saison gewählt.

Seinen Vertrag in Salzburg hat er im Herbst bis 2019 verlängert, dennoch könnte Laimer im Sommer namhaften Akteuren wie Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer oder Naby Keïta nach Leipzig folgen. Im Saisonverlauf haben zuletzt die Defensivkräfte Bernardo und Dayot Upamecano diesen Weg eingeschlagen. Um die Zukunft macht sich Freund aber keine Sorgen: „Ich bin überzeugt, dass wir Abgänge wieder ersetzen werden.“

Übermäßig viele Spieler dürften die Salzburger ohnehin nicht verlassen. Valon Berisha hat bis 2020 verlängert, beim auslaufenden Leihvertrag von Andre Wisdom mit Liverpool sei das letzte Wort laut Freund noch nicht gesprochen. Abwehrkollege Paulo Miranda soll bleiben. „Er hat einen Vertrag und ist für uns ganz wichtig. Er wäre nicht zu ersetzen und wird nächste Saison bei uns spielen.“ Seine Wünsche hat Trainer ?scar García bereits bei der Klubführung deponiert. „Ich habe mit dem Verein gesprochen, wo es Handlungsbedarf gibt“, erklärte der Spanier. „Aber das hängt davon ab, wo es Abgänge gibt. Als Trainer will man natürlich immer den Kader verbessern.“ Freund meinte dazu: „Es wird keine großen weiteren Neuzugänge mehr geben, wir sind für die neue Saison gut aufgestellt.“

Den Nachwuchs stärken

Die Bullen setzen weiterhin auf die Verpflichtung von Perspektivspielern. Das Ausmaß der Budgetkürzungen steht noch nicht endgültig fest. „Es ist so, dass es in verschiedenen Bereichen zehn bis 20 Prozent Einsparungen gibt“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Stephan Reiter. Die genaue Höhe hänge aber auch von der Einnahmenseite ab. „Es stimmt, dass unser Budget in den kommenden Jahren geringer sein wird“, ergänzte Freund. Die Situation habe sich seit 2015, seit Red Bull nur noch als Hauptsponsor fungiert, verändert.

Dennoch habe man in Salzburg noch immer hervorragende Möglichkeiten. Ein wichtiges Standbein bleibt die großzügig finanzierte Akademie in Liefering. „Es ist unser Ziel, bis zu 80 Prozent aus dem eigenen Nachwuchs zu lukrieren“, erklärte Freund.

Spieler wie Diadie Samassekou, Keïta oder Upamecano seien ebenfalls schon sehr jung zum Klub gestoßen. Freund: „Das ist unser Weg. Wir werden versuchen, eher noch Jüngere zu holen.“ Das sei bei Spielern dieser Klasse die einzige Möglichkeit. „Danach können wir sie uns nicht mehr leisten, und sie kommen nicht mehr nach Österreich.“

Tipico-Bundesliga 36. Runde

SP S U N TORE P
1. Salzburg 35 24 6 5 49 78
2. Austria 35 19 3 13 17 60
3. Sturm Graz 35 19 3 13 17 60
4. Altach 35 15 8 12 –2 53
5. Admira 35 13 7 15 –14 46
6. Rapid 35 11 10 14 9 43
7. Mattersburg 35 11 7 17 –16 40
8. WAC 35 10 9 16 –20 39
9. St. Pölten 35 9 10 16 –18 37
10. Ried 35 10 5 20 –22 35

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.05.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.