Salzburgs historischer Cupsieg

APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Salzburg besiegte Rapid im Endspiel 2:1 – und schreibt mit dem vierten Double in Folge Fußballgeschichte. Die Wiener beenden ihre Katastrophen-Saison mit einem versöhnlichen Auftritt.

2:1 haben die am Ende abgeklärteren Salzburger das Cupfinale gegen Rapid gewonnen. Hee-Chan Hwang und Valentino Lazaro fixierten den Sieg und damit auch das historische vierte Red-Bull-Double aus Meistertitel und Cupsieg in Folge. Das hatte in Österreich zuvor noch keine Mannschaft geschafft, Salzburgs Dominanz hat in dieser Saison eine neue Dimension erreicht.

Rapid setzte immerhin einen versöhnlichen Schlusspunkt unter eine Katastrophen-Saison, an deren Ende zwei Trainerentlassungen und der (noch schmeichelhafte) fünfte Tabellenrang stehen. Die letzte Chance auf einen Europacupplatz wurde im Klagenfurter Wörthersee Stadion zwar verspielt, die vermeintlichen Außenseiter aber präsentierten sich auf Augenhöhe.

Vom Klasseunterschied zwischen Salzburg und Rapid (35 Punkte lagen in der Bundesliga zwischen dem Meister und den Wienern) war im Cupfinale nichts zu sehen, der als Cheftrainer bestätigte Goran Djuricin, 42, gab dem Rekordmeister wieder Selbstvertrauen, für den Cupsieg, den der grünweiße Anhang gefordert hatte, reichte die jüngste Formsteigerung allerdings noch nicht.

Die Intensität des Endspiels ging zulasten der Ansehnlichkeit, in Strafraumnähe agierten beide Mannschaften harmlos, es mangelte an Ideen und Präzision. Ohne Torszenen ging es in die Pause, ein Joelinton-Weitschuss kam Salzburgs Schlussmann Cican Stankovic – im Cup setzt der Meister stets auf seinen Ersatzkeeper – noch am nächsten (37.).

So war es auch ein Konter, der Salzburg im 82. Cupfinale auf Kurs brachte. Vollendet hat ihn Hee-Chan Hwang (51.), der Toptorjäger des Double-Gewinners. Rapid bäumte sich auf, Joelinton (53.) und Christopher Dibon (54.) vergaben die Chancen zum Ausgleich. Zum Vergleich: Im jüngsten Ligaduell (0:1) verzeichneten die Hütteldorfer gegen Salzburg keinen einzigen Torschuss.

Joeliton gelang im nächsten Versuch per Kopf das 1:1 (56.), die grünweißen Fans, ohnehin im Wörthersee Stadion in der Überzahl, gaben nun den Takt vor. Ein Sieg schien greifbar, er hätte das Ticket für die Europa-League-Qualifikation bedeutet. Nach einer Bundesligasaison mit 14 Niederlagen und nur zwölf Siegen wohlgemerkt, aber der Cup hat bekanntlich seine eigenen Gesetze.

Doch Rapid vermochte das Momentum nicht zu nutzen, Christoph Schösswendter vergab in der Nachspielzeit die letzte Chance, da hatte der Salzburger Valentino Lazaro mit seinem Siegtreffer die Wiener Titelträume aber längst zunichte gemacht (85.). Das insgesamt fünfte Double der Ära Red Bull war perfekt, Salzburg ist im Cup seit 24 Spielen ungeschlagen, Coach Oscar Garcia behält gegen Rapid seine weiße Weste.

Europacup-Starter fixiert

Mit Salzburg Finalsieg wurden die österreichischen Vertreter in der Europacupsaison 2017/18 fixiert: Salzburg startet in der zweiten Runde der Qualifikation zur Champions League; in der Qualifikation zur Europa League treten Vizemeister Austria (Runde drei), Sturm Graz (Runde zwei) und Altach (Runde eins) an.

(joe)

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