Derby-Unterbrechung: Rapid muss 30.000 Euro zahlen

 Raphael Holzhauser (Austria; links) und Steffen Hofmann (Rapid, Mitte) in der hektischen Phase des Wiener Derbys am 6. August.
Raphael Holzhauser (Austria; links) und Steffen Hofmann (Rapid, Mitte) in der hektischen Phase des Wiener Derbys am 6. August.GEPA pictures
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Rapid muss für Fans zahlen: Nachdem aus dem Fansektor Gegenstände auf das Feld geflogen waren, musste das Wiener Derby in der Schlussphase unterbrochen werden.

Wegen der Vorfälle beim Wiener Fußball-Derby vor acht Tagen hat der Senat 1 der Bundesliga am Montagabend eine Geldstrafe in der Höhe von 30.000 Euro gegen den SK Rapid verhängt. Der Club habe die Veranstaltungsbestimmungen verletzt, hieß es in der offiziellen Begründung, dazu sei es zur missbräuchlichen Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen gekommen.

Aus dem Rapid-Fansektor auf der Südtribüne waren in der turbulenten Schlussphase der Begegnung zahlreiche Gegenstände auf das Feld geworfen worden. Schiedsrichter Alexander Harkam unterbrach das Spielgeschehen gemäß den Uefa-Regularien deswegen in der 87. Minute, nach einigen Minuten pfiff er die Partie wieder an.

"Ausschlaggebend für diese Strafe war insbesondere die Spielunterbrechung und dass auch nach dieser weitere Gegenstände auf das Spielfeld geworfen wurden", erklärte Manfred Luczensky, der Vorsitzende des Bundesliga-Gremiums. "Es ist inakzeptabel, dass einige wenige Personen mit ihren unnötigen Aktionen dem gesamten Fußball schaden. Das gemeinsame Ziel der Bundesliga und ihrer Clubs muss es ganz klar sein, diese Menschen aus den Stadien zu verbannen", teilte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer mit.

"Jeder Vorfall ist einer zu viel, und es gilt insbesondere vonseiten des Clubs, Maßnahmen zu setzen, damit der Fußball wieder im Vordergrund steht. Schließlich sollen Fans ihren Club unterstützen und ihm nicht schaden", sagte Bundesliga-Präsident Hans Rinner. "Es kann nicht im Interesse von Rapid sein, weiterhin pro Saison an die 200.000 Euro Strafe für Vergehen seiner Fans leisten zu müssen", wies er darauf hin, dass die Grün-Weißen nicht das erste Mal wegen ihrer Anhänger zur Kassa gebeten worden sind.

"Grundsätzlich erfolgreicher Weg des Dialogs"

Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek teilte per Aussendung mit, dass man die Strafe "trotz des hohen Betrages" akzeptiere. Der Verein habe sich bereits in der Vergangenheit mehrfach gegen das Werfen von Gegenständen ausgesprochen. "Bekanntlich müssen identifizierte Übeltäter mit Konsequenzen rechnen, trotzdem lassen wir keine Pauschalverurteilungen unserer Fans zu. Der überwiegende Teil lehnt das Werfen von Gegenständen oder gar darüber hinaus gehende Verfehlungen definitiv ab", brach er zugleich eine Lanze für den Rapid-Anhang. "Wir werden den grundsätzlich erfolgreichen Weg des Dialogs mit unseren organisierten Anhängern weiter gehen."

In der Aussendung verwies Rapid weiters darauf, dass am Sonntag bereits Präsident Michael Krammer in einem ORF-Interview klar gegen derartige Aktionen der eigenen Fans Stellung bezogen hatte. Auch bei dem Auswärtsspiel in der Südstadt (3:1-Sieg für Admira) hatten Anhänger durch das Werfen von Getränkebechern, Feuerzeugen und anderen Gegenständen in Richtung Spielfeld eine Unterbrechung provoziert. Laut Bundesliga werden die Vorfälle dieses Spiel betreffend "aktuell alle Berichte eingeholt, um anschließend verbandsinterne Verfahren einzuleiten".

Weiters ermittelt der Chefankläger des Senat 3 wegen des Verhaltens von Rapid-Trainer Goran Djuricin, der nach dem Schlusspfiff mit einer abfälligen Geste gegenüber Admira-Tormanntrainer Walter Franta auffiel. Bereits abschließend wurde am Montag die Rote Karte gegen Rapid-Mittelfeldspieler Thomas Murg gegen die Admira behandelt. Der Steirer ist für die nächste Partie gesperrt, eine Sperre für ein weiteres Spiel wurde auf sechs Monate bedingt ausgesprochen.

(APA)

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