Rapid: Sechs Stadionverbote auf Bewährung und bis zu drei neue Spieler

Stefan Schwab
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Nach den Vorfällen im Derby wurden Konsequenzen gezogen. Sportdirektor Fredy Bickel kündigte Transfers an.

Bei Rapid hat sich die Personalsituation vor dem Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen Sturm Graz weiter verschärft. Philipp Malicsek fällt wegen eines Muskelfaserrisses im Adduktorenbereich bis Jahresende aus. Da Christopher Dibon die gesamte Saison fehlt und Tamas Szanto sowie Ivan Mocinic wohl noch wochenlang nicht einsatzbereit sind, will man demnächst auf dem Transfermarkt zuschlagen.

Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel kündigte am Freitag an, bis 31. August "ein bis drei" neue Spieler zu holen. "Wir haben ganz eindeutig einen Personalengpass", erklärte der Schweizer. Vor allem im Offensivbereich sieht Bickel Handlungsbedarf - auch im Hinblick darauf, was im kommenden Sommer droht. "Da könnten wir bis zu drei Offensivspieler verlieren", sagte der 52-Jährige, ohne Namen zu nennen.

Djuricin: "Freue mich auf Qualitätszunahme"

Allerdings verfügt Rapid derzeit auch nur über drei fitte Innenverteidiger. Deshalb gibt es Überlegungen, Kooperationsspieler Dejan Ljubicic vom Erste-Liga-Tabellenführer Wiener Neustadt zurückzuholen. Eine endgültige Entscheidung ist laut Bickel diesbezüglich noch nicht gefallen.

Trainer Goran Djuricin begrüßt die bevorstehenden Zugänge. "Ich freue mich auf die Qualitätszunahme", sagte der Wiener. Bei der Auswahl der Neuen sollte man auf deren Schnelligkeit und Charakter achten. Der eine oder andere Neo-Rapid-Profi solle "von der Mentalität her anders sein als der Schnitt der Mannschaft", erklärte Djuricin.

Peschek: "Dialog und Prävention besser als Repression"

Ebenfalls am Freitag thematisiert wurden die Vorfälle im Derby gegen die Austria vor knapp zwei Wochen. Als Reaktion auf den kurzzeitigen Abbruch sprach Rapid sechs Stadionverbote bedingt auf zwei Jahre aus. Den Verzicht darauf, die Übeltäter sofort aus der heimischen Arena zu verbannen, sieht Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek nicht als falsches Signal.

Einmal mehr wehrte sich der 33-Jährige gegen Pauschalverurteilungen der Anhänger und Kritik an der Klubspitze. "Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass Rapid mit Sachlichkeit, Besonnenheit und kühlem Kopf geführt werden muss, nicht mit Panikmache und Hysterie. Dialog und Prävention sind besser als Repression."

Rapid mache in der Fan-Arbeit "vieles richtig", beteuerte Peschek. "Wir stehen zur Fan-Kultur bei gleichzeitiger Gewährleistung der Sicherheit." Erst am Donnerstag habe man ein "gutes, umfangreiches Gespräch" mit Vertretern der aktiven Fanszene geführt, erzählte der Wirtschafts-Geschäftsführer. "Unser oberstes Ziel ist ganz klar, Ruhe reinzubringen und sportliche Ziele in den Mittelpunkt zu rücken."

Das wäre allein schon aus finanzieller Sicht wünschenswert, schließlich zahlte Rapid zuletzt pro Saison Strafen in sechsstelliger Höhe an die Bundesliga. Er gehe davon aus, dass der Strafrahmen in dieser Saison dank einer Lösung bei der Pyrotechnik-Thematik "signifikant" gesenkt werde, meinte Peschek.

In dieser Spielzeit fasste man aufgrund der Derby-Randale schon 30.000 Euro aus, die Pönale für die Vergehen im Rahmen der Admira-Partie ist noch ausständig. "Wichtig ist, das Bewusstsein zu schärfen, dass so etwas Rapid schadet", sagte der Wiener mit Blick auf jene Personen, die Gegenstände auf das Spielfeld warfen. Derzeit hat Rapid laut Peschek 21 Stadionsperren ausgesprochen.

Außerdem wies der Sport-Geschäftsführer darauf hin, dass es im Derby laut Exekutive keine polizeilich relevanten Vorfälle gab und Rapid-Fans schon "um 1928, 1929 mit Steinen und Regenschirmen" einen Spielabbruch erzwangen. "Das soll nichts schönreden, aber ist ein Thema, das den Fußball leider immer wieder begleitet", sagte Peschek.

(Schluss) tsi/med

(APA)

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