Zlatko Junuzović (30) will nach Jahren des Abstiegskampfs mit Werder Bremen in Salzburg endlich Titel gewinnen. Ein Gespräch über Druck, Konkurrenzkampf und Königsklasse.
Nach sechseinhalb Jahren hatte Zlatko Junuzović das Kapitel Werder Bremen für beendet erklärt. Spekuliert wurde anschließend reichlich, mit einem Abenteuer in den USA genauso wie mit einem Engagement in der englischen Premier League. Gelandet ist Junuzović schließlich in der österreichischen Bundesliga, Red Bull Salzburg stattete ihn mit einem Dreijahresvertrag aus. „Salzburg hatte von allen Interessenten das beste Gesamtpaket.“
Einfach fiel ihm die Entscheidungsfindung nicht, versichert Junuzović. Auch eine Verlängerung des Vertrags in Bremen war freilich eine Option, „ich hatte mir dort schließlich etwas aufgebaut, war Kapitän.“ Salzburg aber winkt nicht nur mit einer Menge Geld, die Aussicht auf Titel und Erfolge im Europacup sind ausgezeichnete Argumente im Poker um Spieler. „Ich habe hier die Möglichkeit, oben mitzuspielen“, sagt der 30-Jährige und erinnert sich an Werder, an den immer wiederkehrenden Abstiegskampf, an viel Kampf und Krampf. In Salzburg ist der Routinier alle Abstiegssorgen schlagartig los, der mentale Zugang sei nun ein völlig anderer. Es sei nun „etwas leichter“, Fußball zu spielen, als Spieler müsse er sich deshalb aber nicht neu erfinden. „Am Ende ist es immer noch Fußball.“ In Salzburg herrsche ein anderer, „ein positiver Druck.“ Seine Zeit in Bremen möchte Junuzović aber keinesfalls missen. „Ich konnte privat wie beruflich viel mitnehmen.“