Austrias Sportdirektor Ralf Muhr sieht keinen Mangel an Qualität oder Mentalität der Spieler. Vielmehr könnte die Erwartungshaltung eine zu große sein.
Nach dem 2:2 im Heimspiel gegen St. Pölten hatten Austrias Spieler und einige Vereinsverantwortliche am späten Mittwochabend Erklärungsbedarf. Wieder einmal in dieser Saison, man kennt diese Szenen am Verteilerkreis. Auch im fünften Spiel der Meistergruppe gelang den Wienern kein Sieg, den taumelnden Violetten bleiben nur noch fünf Spiele, um irgendwie doch noch einen Europacuplatz zu erreichen. Schon am Sonntag kommt es zum „Rückspiel“ in St. Pölten. „Jeder kann sich ausrechnen, dass es mit dem heutigen Tag nicht leichter geworden ist“, erklärte Austrias Finanzvorstand Markus Kraetschmer nüchtern.
Neben Kraetschmer befand sich auch Sportdirektor Ralf Muhr nach dem Schlusspfiff im Dialog mit einigen aufgebrachten Fans, die „die Schnauze voll haben“, wie sie lautstark skandierten. Es seien immerzu die gleichen Kritikpunkte, die man zu hören bekomme, erklärt Muhr der „Presse“ am Tag nach dem nächsten Tiefschlag. Die Kritik, sie hat sich zum x-ten Mal in dieser Saison auch an die Mentalität der Spieler gerichtet. „Aber das war mir diesmal zu dünn und zu einfach“, sagte der 48-Jährige. Schließlich war die Mannschaft nach dem 0:1-Rückstand immerhin zurückgekommen, „aber am Ende wird natürlich das Resultat bewertet. Das ist für mich total nachvollziehbar.“