Fußball-WM: "Wir haben das vor allem für die Brasilianer getan"

Brasiliens Präsidentin Rousseff mit FIF-Präsident Blatter (rechts) und dem ehemaligen Brasilien-Kicker Cafu.
Brasiliens Präsidentin Rousseff mit FIF-Präsident Blatter (rechts) und dem ehemaligen Brasilien-Kicker Cafu.(c) EPA (Wenderson Araujo)
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Viele Bürger äußern Unmut über die teuerste Fußball-WM der Geschichte. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff verteidigt die hohen Kosten.

Weniger als 48 Stunden vor dem Start der Fußballweltmeisterschaft hat die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff die Kosten des Großereignisses verteidigt. Von den Investitionen in Stadien, Flughäfen und andere Einrichtungen profitiere das Land langfristig, sagte die Politikerin in einer Fernsehansprache am Dienstag (Ortszeit). "Wir haben das vor allem für die Brasilianer getan." Zugleich versprach sie, mutmaßliche Korruptionsfälle aufklären zu lassen. Wenn Unregelmäßigkeiten nachgewiesen seien, würden die Verantwortlichen bestraft.

Die WM in Brasilien, die am Donnerstag mit einer Begegnung zwischen dem Gastgeber und Kroatien eröffnet wird, ist die teuerste in der Geschichte des Wettkampfes. Das Schwellenland lässt sich das Ereignis umgerechnet mehr als acht Milliarden Euro kosten. Viele Bürger sind der Ansicht, dass die Regierung das Geld lieber für Gesundheit und Bildung hätte ausgeben sollen.

"Brasilien wird noch Jahre profitieren"

Rousseff sagte, es handle sich nur um ein scheinbares Dilemma. Die beiden Bereiche gehörten zu jenen Posten, für die die öffentlichen Ausgaben in ihrer Amtszeit am stärksten gestiegen seien. Die Politikerin möchte im Oktober wiedergewählt werden.

Kurz zuvor hatte der Weltfußballverband FIFA Kritik aus Brasilien zurückgewiesen, wonach die WM-Kosten vor allem von den Bürgern des Landes getragen werden. Die reinen Veranstaltungskosten von zwei Milliarden Dollar bezahle die FIFA selbst und finanziere sie mit dem Verkauf von Fernsehübertragungs- und Marketingrechten, erklärte die Organisation. Die brasilianischen Steuerzahler würden mit keinem einzigen Cent belastet. Dagegen hingen viele Investitionen in die Infrastruktur nicht direkt mit dem Großereignis zusammen. Brasilien werde noch viele Jahre von moderneren Straßen, Flughäfen oder Telekommunikationsnetzen profitieren.

(APA/Reuters)

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