Streik zum WM-Start: Rios Flughafenpersonal legt Arbeit nieder

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Ein Fünftel der Mitarbeiter will heute für 24 Stunden die Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft fordert bis zu zwölf Prozent mehr Lohn.

Pünktlich zum Auftakt der Fußballweltmeisterschaft am Donnerstag tritt das Bodenpersonal an den drei Flughäfen von Rio de Janeiro in den Streik. Nach Angaben der Gewerkschaft soll ab Mittwochabend um Mitternacht (Ortszeit, Donnerstag 5 Uhr MESZ) ein Fünftel der Mitarbeiter für 24 Stunden die Arbeit niederlegen. Die U-Bahn-Angestellten in Sao Paulo wollen ihren Streik dagegen nicht fortsetzen.

Das Bodenpersonal habe sich "nach neun Monaten intensiver, aber erfolgloser Verhandlungen" für den Streik entschieden, erklärte die Gewerkschaft. Sie verlangt für ihre Mitglieder bis zu zwölf Prozent mehr Lohn, Bonuszahlungen für die WM und bessere Arbeitsbedingungen. Betroffen von dem Streik sind Rios internationaler Flughafen Galeao, der Inlandsflughafen Santos Dumont und der Flughafen Jacarepagua für Charterflüge.

An ein Gerichtsurteil, wonach 80 Prozent der Mitarbeiter ganz normal zur Arbeit gehen müssen, will sich die Gewerkschaft aber halten. Gewerkschaftschef Rui Pessao rechnet aber trotzdem mit "Konsequenzen".

Sao Paulo bleibt von Chaos verschont

Die U-Bahn-Angestellten in Sao Paulo stimmten am Mittwochabend gegen einen neuen Streik, nachdem sie in der vergangenen Woche mit einem fünftägigen Streik für ein Verkehrschaos in der 20-Millionen-Metropole gesorgt hatten. Die Hauptforderung von Gewerkschaftschef Altino Melo dos Prazeres war die Wiedereinstellung von 42 Angestellten, die wegen des Ausstands entlassen worden waren. Dazu kam es allerdings nicht. 

Im Corinthians-Stadion von Sao Paulo fällt am Donnerstag mit dem Auftaktspiel zwischen Brasilien und Kroatien der Startschuss für die WM. In Rio findet am 13. Juli das Abschlussspiel statt. Insgesamt werden in der Metropole am Zuckerhut sieben WM-Spiele ausgetragen, das erste davon am Sonntag.

In der WM-Stadt Natal im Nordosten Brasiliens droht am Donnerstag ein Verkehrschaos, weil die Busfahrer streiken. Hier werden vier WM-Spiele ausgetragen, darunter die Begegnung zwischen Mexiko und Kamerun am Freitag.

Nicht die "geringste Rücksichtnahme"

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff drohte am Mittwoch, die Sicherheitskräfte würden keine Toleranz im Falle möglicher Randale zeigen. "Wir sind ein demokratisches Land, und wir respektieren das Recht der Menschen zu demonstrieren", sagte sie. Doch es werde nicht die "geringste Rücksichtnahme" gegenüber denen geben, die meinten, sie könnten Vandalismus praktizieren. Die Regierung werde "die Sicherheit aller Touristen garantieren".

(APA/AFP/dpa)

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