Scolari tritt als Nationaltrainer Brasiliens ab

Luiz Felipe Scolari
Luiz Felipe ScolariREUTERS
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Der Verband soll den Rücktritt von Luiz Felipe Scolari, dessen Vertrag nach der WM ohnehin ausgelaufen ist, angenommen haben.

Luiz Felipe Scolari ist nach Angaben des TV-Senders "Globo" nicht mehr brasilianischer Fußball-Nationaltrainer. Demnach hat der 65-Jährige am Sonntag seinen Rücktritt beim brasilianischen Verband (CBF) eingereicht, der diesen akzeptierte. Scolaris Vertrag hätte nach der Weltmeisterschaft ohnehin geendet.

Der Rekord-Weltmeister hatte sich zuletzt mit dem 1:7 im Halbfinale gegen Deutschland - der höchsten Länderspiel-Niederlage überhaupt - und mit dem 0:3 gegen die Niederlande im Spiel um Platz drei blamiert. Der angepeilte sechste WM-Titel wurde verpasst. Scolari hatte nach dem so schwachen Abschneiden beim Heimturnier nicht von einem Rücktritt reden wollen und mehrfach betont: "Wir hatten vereinbart, dass wir nach Ende des Wettbewerbs einen Bericht einreichen werden. Unsere Position wird vakant sein, und der Präsident und der Vorstand werden die WM analysieren."

Der Trainer der Weltmeistermannschaft von 2002 und sein Mitstreiter Carlos Alberto Parreira, Technischer Direktor beim WM-Gastgeber, hatten sogar ihre Arbeit vehement verteidigt und wollten keine Fehler einräumen. Daraufhin waren sie von den Medien noch vehementer kritisiert worden.

Scolari "unhaltbar", Nachfolger stehen bereit

Hinter den Kulissen ging es beim CBF zuletzt ähnlich drunter und drüber wie auf dem Platz. Der designierte CBF-Präsident Marco Polo Del Nero hatte sich zuletzt für einen Verbleib des einst so Beliebten "Felipao" ausgesprochen. Nach der Blamage im kleinen Finale sagte hingegen Noch-Verbandschef Jose Maria Marin, die Situation mit Scolari sei "unhaltbar".

Als Nachfolgekandidaten gelten Adenor "Tite" Bacci (zuletzt Corinthians Sao Paulo) und U 20-Nationaltrainer Alexandre Gallo. Die Zeit drängt für die Brasilianer: Am 5. September steht in Miami gegen Kolumbien das nächste Länderspiel an, 2015 die Copa America und 2016 in Rio de Janeiro das olympische Fußball-Turnier.

(APA/AFP)

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