Nach dem 0:1 gegen Mexiko sportlich konsterniert, mit der Wahl des WM-Quartiers in der „Sportschule“ zu Watutinki unglücklich und gegen Schweden vor dem historischen Aus: Deutschlands Auftritt bei dieser Fußball-WM irritiert gewaltig.
Sotschi. Der Flug an die Schwarzmeerküste und Putins liebsten Urlaubsort von Moskau dauert nur knapp zweieinhalb Stunden. Aber trotzdem dürfte es genug Zeit gewesen sein für viele Spieler des WM-Titelverteidigers, einmal ganz tief durchzuatmen und die Erlebnisse der vergangenen Tage in Russland einfach abzuschütteln. Das 0:1 gegen Mexiko war blamabel und legte schonungslos alle Schwächen, team-internen Diskrepanzen und Problemzonen offen.
Mit der Wahl des WM-Quartiers hat sich Joachim Löw gewaltig vertan. Denn Luxus-verwöhnte Profis können mit dem Flair einer Plattenbau-Sportschule vor den Toren Moskaus wirklich nichts anfangen. Zudem: jeder Spieler weiß, wo alle anderen Teams residieren. Besonders prekär ist daher der Blick gen Schweden: Kempinski Grand Hotel, 5-Sterne-Palast. Brasilien hat in Sotschi Quartier bezogen, da, wo das DFB-Team noch so entspannt während des Confed-Cups gewohnt und all die Reisestrapazen noch so problemlos inkauf genommen hat.
