Schweiz besiegte Serbien in letzter Minute mit 2:1, damit ist in Gruppe E weiterhin alles offen. Zwischen Serbien und Brasilien steigt nächsten Mittwoch ein "Finale".
Kaliningrad. Serbien führte, schien der sichere Sieger im Duell mit der Schweiz und auf bestem Wege ins Achtelfinale zu sein – doch dann brachte ein Weitschuss von Granit Xhaka die Wende. Das 1:1 schien besiegelt, doch dann traf Shaqiri zum 2:1 nach einem Konter in der 91. Minute. Die Eidgenossen jubeln.
Und wer steigt auf? Serbien trifft am kommenden Mittwoch in Moskau auf Brasilien (20 Uhr), es ist ein Finalspiel. Die Eidgenossen messen sich mit Costa Rica. Es ist alles offen.
Serbien war früh in Führung gegangen, die Offensivkraft der mit im Schnitt 1,86 Meter größten WM-Mannschaft war erdrückend. Mitrovic (5.) sorgte für den Treffer, fortan hatte die Mannschaft von Mladen Krstajic leichteres Spiel. Bis Granit Xhaka (52.) der sensationelle 1:1-Ausgleich gelang. Dann plätscherte das Spiel vor sich hin, bis kurz vor Abpfiff. Dann war just Xherdan Shaqiri zur Stelle, der einen Konter abschloss und Schweiz den 2:1-Sieg schenkte. Die WM-Reise der Eidgenossen geht noch ein Spiel weiter.
Konflikte und Tattoos
Multinationale Streitereien hatten das Spiel aufgeheizt. Auslöser war ein Instagram-Foto von Xherdan Shaqiri, das zwei Schuhe zeigt: Einen mit der Schweizer und den anderen mit der kosovarischen Flagge. Auch Valon Behrami und Xhaka haben kosovo-albanische Wurzeln. Auf Behramis Körper schildern Tattoos die Qualen des Balkan-Krieges, auf seinem rechten Bein sind zerstörte Häuser zu sehen.
In Serbien, das Kosovo nicht als Staat anerkennt, wurde diese Vorlage von Boulevardmedien angenommen. Man sprach von einem „Sonderkrieg“. Dass Xhaka sein Tor mit dem "Doppelkopf-Adler" feierte, sorgte für gesonderten Ärger.
